Bartels, Bartholomäus, Barthold
wo der Bartl den Most holt
Meister Bartel (W3)
"Bartels" ist der "Sohn vom Bartel". Der "Bartel" war ursprünglich ein "Bartholomäus" oder ein "Barthold".
Der "Bartholomäus" war einer der Apostel und kam aus Aramäa also dem alten Syrien. Dort hieß er allerdings noch "Bar Tolmai" = "Sohn des Tolmai". Damit ist der "Bartels" also ("der Sohn des Sohns des Tolmai".) Über griechische und lateinische Formen und mit Unterstützung der Bibel kam er dann nach Deutschland und in andere Länder und gebar viele Nachkommen, darunter auch Namen, deren Herkunft kaum noch zu erkennen ist. In alphabetischer Reihenfolgen sind dies u.a.:
Bart | Bartczak | Bartek | Bartel | Bartelmeß | Bartels | Barthel | Barthelmä | Barthelme | Barthelmes | Barthels | Barthelt | Bartholmeß | Bartholome | Bartholomei | Bartholomae | Bartholomä | Bartholomäi | Bartisch | Bartl | Bartler | Bartlik | Barton | Bartosch | Bartoschek | Bartsch | Bartusch | Bartz | Bartzsch | Barz | Bärtle | Mebes | Mebius | Mebus | Mees | Meis | Mewes | Mewis | Mews | Möbes | Möbis | Möbius | Möbus | Partsch | Partzsch
"Bartels" kann jedoch auch auf "Barthold", "Berthold" zurückgehen und damit auf die Zusammensetzung von "beraht" = "glänzend" und "walt" = "herrschen" (vgl. "walten"). (Die Nachkommen von "Berthold" muß ich noch an anderer Stelle aufführen.)
Man sollte unter diesem Stichwort anmerken, dass es auch einen weiteren "Bartel" gibt. Aus dem Jiddischen ging über das Rotwelsche die Redewendung "Ich zeig dir wo der Bartl den Most holt." in die deutsche Sprache ein. Dieser "Bartl" basiert auf jidd. "Barsel" = "Werkzeug", "Eisen", "Gitter" und insbesondere "Brecheisen", "Brechstange". Der "Most" ist nichts Trinbares sondern geht zurück auf hebr. "maoth" = "Münze", "Geld". Wer weiß, wo der Barthel den Most holt, weiß also, wo sich ein Einbruch lohnt.
Allerdings gibt es, neben anderen Deutungen, auch die, dass es in diesem Ausspruch doch um "Bartholomäus" geht. Am 24. August wurde zu seinen Ehren und als Auftakt der Erntezeit ein Fest gefeiert, an dem auch dem "Most" zugesprochen wurde. Und so könnte es sich also doch um etwas Trinkbares in dieser Redewendung handeln.
(E2)(L1) http://www.astrolink.de/p012/p01204/p01204090115.htm
"Bartels" ist auch die Bezeichnung eines Mondkraters. Allerdings wurde dieser nicht nach Klaus Bartels benannt, dem Wortgeschichtenerzähler, sondern 1970 nach "Julius Bartels", einem deutschen Geophysiker (1899 - 1964).
(E?)(L?) http://web.archive.org/web/*/https://www.bartleby.com/61/IEroots.html
(E?)(L?) http://www.bibel-online.net/buch/40.matthaeus/10.html#10,3
(E?)(L?) http://www.bibel-online.net/buch/41.markus/3.html#3,18
(E?)(L?) http://www.bibel-online.net/buch/42.lukas/6.html#6,14
(E?)(L?) http://www.bibel-online.net/buch/44.apostel/1.html#1,13
(E1)(L1) http://wiki.genealogy.net/index.php/Kategorie:Familienname
(E2)(L1) http://wiki-de.genealogy.net/Bartel_(Familienname)
(E2)(L1) http://wiki-de.genealogy.net/Bartelhoff_(Familienname)
(E2)(L1) http://wiki-de.genealogy.net/Bartels_(Familienname)
(E2)(L1) http://wiki-de.genealogy.net/Bartelt_(Familienname)
(E?)(L?) http://www.heiligenlexikon.de/BiographienB/Bartholomaeus.htm
(E?)(L?) https://www.dictionary.com/
(E2)(L1) http://www.textlog.de/tucholsky-adolf-bartels.html
1922: Herr Adolf Bartels
(E3)(L1) http://drw-www.adw.uni-heidelberg.de/drw/
Hier findet man den "Meister Bartel" als Bezeichnung für einen "Scharfrichter".
Leider wird nicht erklärt, worauf diese Beziehung basiert. Da der Apostel "Bartholomäus" jedoch in Armenien durch Enthauptung zum Tode gekommen sein soll (zumindest nach einer der Legenden), dürfte dieser Bezug nahe liegen. Außerdem - oder vielleicht deshalb - sind die ihm zugeordneten Attribute "Haut und Messer".
Falls dieser Zusammenhang nicht zutreffend sein sollte, hätte ich noch die Assoziation zur, auch als "Bart" bezeichneten, Klinge des Beils anzubieten (vgl. "Langobarden" und "Schlüsselbart").
Wer es besser weiß, möge es mir mitteilen.
(E2)(L1) http://www.woerterbuchnetz.de/DWB/