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Germanismen - Spanisch
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Im Spanischen einiger südamerikanischer Länder gibt es Germanismen, die unter anderem von deutschen Einwanderern eingeführt wurden. So sind in Chile besonders kulinarische Begriff wie ‚kuchen‘, ‚strudel‘ und ‚bretzel‘ in die die Allgemeinsprache gelangt, in Uruguay und vielen anderen hispanoamerikanischen Ländern auch ‚frankfurter‘ (Würstchen). Letzteres wird jedoch oft mit der Bedeutung "Hotdog" verwendet. In Argentinien wird dafür auch die Bezeichnung ‚pancho‘ benutzt, eigentlich eine spanische Kurzform für den Namen "Francisco", die wegen der Verwandtschaft dieses Namens mit Frankfurt auf das Wurstbrötchen übertragen worden ist.
In Chile steht das deutsche Wort ‚suche‘ in der Aussprache „sutsche“ für "Hausbedienstete" (Gärtner, Laufboten, Hausmeister). Dies lässt sich dadurch erklären, dass die Deutschchilenen bei der Suche nach Dienstboten deutschsprachige Schilder aufstellten oder Anzeigen veröffentlichten, deren Text stets mit dem auffälligen deutschen Wort „Suche“ anfing. Die ebenfalls aus dem Deutschen übernommene Bezeichnung ‚kuchen‘ (für "Kuchen") sprechen die Chilenen dagegen genau wie im Deutschen aus, also nicht „kutschen“, wie man es bei einer spanischen Aussprache eigentlich erwarten würde. Das liegt offenbar daran, das das Wort anders als ‚suche‘ aus dem mündlichen Sprachgebrauch übernommen wurde.
In Mexiko wird der im Deutschen als „Kirmes“ bekannte Ausdruck in der Schreibweise ‚kermés‘ für "Nachbarschaftsfeste" verwendet, bei denen Geld für gemeinnützige Zwecke gesammelt wird. Bei diesem Germanismus handelt es sich allerdings um eine Übernahme aus dem Niederländischen des 16. Jahrhunderts (ndl. "kermis", historisch "kermiss").
Erstellt: 2020-11