Etymologie, Etimología, Étymologie, Etimologia, Etymology, (griech.) etymología, (lat.) etymologia, (esper.) etimologio
DE Deutschland, Alemania, Allemagne, Germania, Germany, (esper.) Germanujo
Werkzeug, Herramienta, Outil, Attrezzo, Tool, (esper.) instrumentoj

A

B

Beitel (W3)

Den dt. "Beitel", engl. "chisel" findet man meist als "Hohlbeitel", "Kantbeitel", "Lochbeitel" oder "Stechbeitel". Das meißelartige Werkzeug wird auch "Stecheisen", "Stemmeisen", "Stemmmeißel" oder einfach "Meißel" genannt.

Die Bezeichnung "Beitel", nddt. "bötel", ist mit dt. "beißen" verwandt. Und so wird er auch in einigen Mundarten dt. "Beißel" genannt. In der weiteren Verwandtschaft findet man auch "Amboss" ("Gegenschläger") und mhdt. "boen", ahdt. "boan" = dt. "schlagen", weshalb es auch "bosierte Steine" gibt. In der fernen Vergangenheit sieht man ide. "*bheid-" = dt. "hauen", "spalten" als Wurzel an.

In der Redensart dt. "Wissen wo der Barthel den Most holt" soll "Bartel" für "Brecheisen" stehen. Der "Barthel" könnte dabei eine gaunersprachliche Variante von dt. "Beitel" sein. Der "Most" ist auch eine Umformumng von gaunersprachlich "Moos" zu hebr. "maoth", jidd. "maos" = dt. "Kleingeld", "Pfennige" und allgemein "Geld".

In der großen Verwandtschaft findet man auch dt. "Boot" (16. Jh.), das aus der niederdeutschen Seemannssprache übernommen wurde und auf mndt. "bot", ndl. "boot", mengl. "bot" (engl. "boat") übernommen wurde. Die weitere herleitung führt über altengl. "bat" = dt. "Boot", "Schiff", altisl. "beit", "batr", schwed. "båt" (vermutlich) zum gleichen Ursprung wie "beißen". Dt. "Boot" wäre demnach ein "ausgemeißelter Stamm", "ausgehauener Stamm". Auch dt. "Schiff" (zu mhdt. "schif", ahdt. "scif" = "ausgehöhlter Stamm", "Einbaum") und "Nachen" (mhdt. "nache", ahdt. "nahho", ndl. "aak", altengl. "naca", altisl. "nokvi", altind. "nága-h" = dt. "Baum", "[ausgehöhlter] Baum", "Einbaum") haben eine ähnliche Bedeutungsentwicklung hinter sich.

Umgangssprachlich werden dt. "Beitel" und "Beutel" oft vermengt. Dt. "Beutel", wie etwa "Brotbeutel", "Geldbeutel" oder "Bocksbeutel" = dt. "Hodensack (des Bockes)", gehört aber zu der Wortfamilie von dt. "Beule" und bedeutet etwa dt. "Aufgeschwollenes". So findet man etwa den lothr., saarl. "Windbeitel" statt dt. "Windbeutel" für ein "luftiges Gebäck aus Brandteig", aber auch für einen "leichtsinnigen, unzuverlässigen Menschen", "Angeber", "Stutzer", "Sprüchemacher", "Wichtigtuer".

Adelung schreibt dazu:

Der "Beitel", S. 4 "Beutel".

Der "Beutel", des -s, plur. ut nom. sing. bey den Tischlern und Zimmerleuten, eine Art "Meißel" oder "Stämmeisen". Der "Stechbeutel", ein "Stecheisen", oder "Stämmeisen" zum "Stechen". Der "Lochbeutel", ein "Meißel", oder "Stämmeisen", Löcher damit in das Holz zu arbeiten.

Anm. In dieser Bedeutung hat "Beutel" mit den vorigen Wörtern nichts als den Klang gemein. Es stammet ohne Zweifel von "biten", der Niedersächsischen Aussprache des Verbi "beißen" ab, und bedeutet eigentlich ein jedes scharfes Werkzeug. Im Holländ. ist "Beytel" ein "Keil". Im Oberdeutschen lautet dieses Wort, wenigstens bey dem Apherdian und Pictorius, "Beißel" und "Byßle". Dieses aber ist von dem Oberdeutschen "Biß", "Bissen", welches, dem Frisch zu Folge, bey dem Pictorius, Frisius und Dasirodius einen "Keil" bedeutet. Es sollte also billig mit einem "i", "Beitel" geschrieben werden. Das Dänische "Beitel", "Bittel", bedeutet gleichfalls ein "Locheisen".


(E?)(L?) http://www.etymologiebank.nl/trefwoord/beitel

beitel


(E?)(L?) http://www.etymologiebank.nl/trefwoord/beitelen

beitelen


(E?)(L?) http://www.etymologiebank.nl/trefwoord/gebeiteld

gebeiteld


(E?)(L?) http://www.etymologiebank.nl/trefwoord/kolbeitel

kolbeitel


(E?)(L?) http://www.etymologiebank.nl/trefwoord/kookbeitel

kookbeitel


(E?)(L?) http://www.etymologiebank.nl/trefwoord/koubeitel

koubeitel


(E?)(L?) http://www.etymologiebank.nl/trefwoord/poleerbeitel

poleerbeitel


(E?)(L?) http://www.etymologiebank.nl/trefwoord/schierbeitel

schierbeitel


(E?)(L?) http://www.etymologiebank.nl/trefwoord/schroodbeitel

schroodbeitel


(E?)(L?) http://www.etymologiebank.nl/trefwoord/schrooibeitel

schrooibeitel


(E?)(L?) http://www.gutenberg.org/files/39762/39762-h/39762-h.htm

Gustav Goedel: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Seemannssprache

"Boot", das. In Hochdeutschland kommt dieses Wort auch heute noch kaum vor, dafür ist es desto weiter im niederdeutschen Sprachgebiet verbreitet; und was ein richtiger niederdeutscher Seemann ist, der sagt „die Boot". — Das erste Zeugnis für das Vorkommen des Wortes finde ich in einer Urkunde des Königs Äthelred (978-1016): „Qui ad pontem venisset cum uno bato, ubi piscis inesset." In der Edda finden wir es als "batr" (neben "eikja", einem aus einer Eiche ausgehöhltem Boote). Kluge sagt: „Der Ursprung von angels. "bat" = germ. "baita" — (vorgerm. "bhoido") ist noch nicht aufgeklärt." — Die altnordische Form "beit erinnert an das Schiffszimmermannswerkzeug "Beitel", und von hier aus liegt die Vermutung nicht allzu fern, es möchte wegen der Bearbeitung mit dem "Beitel" dem Worte ein Stamm zu Grunde liegen, der "graben", "stechen", "hauen", "spalten" bedeutet, zumal es ein mittelniederdeutsches Zeitwort "booten" gibt, das "schlagen", "stoßen", "stechen" bedeutet. An die Wurzel "bhad" "stoßen", oder "bhid" "hauen" wird also zu denken sein, so daß "Boot" etwas "Ausgehauenes" oder "Ausgestochenes", "etwas aus einem Baumstamm mit dem Beitel Ausgehöhltes wäre", ein "Einbaum". Noch heute hat man in Ostfriesland das Zeitwort "böten", "schlagen", "stoßen"; althochdeutsch "bozan". Und daneben in ganz Norddeutschland, im ganzen niederdeutschen Sprachgebiet das Zeitwort "böten", "heizen". Die beiden könnten mit einander verwandt sein, insofern zum "Heizen" die menschliche Tätigkeit des "Stoßens", "Stechens", "Stocherns", "Stokens" unentbehrlich ist. Da aber "böten" auch "feuern" bedeutet, so erinnert es uns daran, daß man dem "Beitel" mit Feuer zu Hilfe gekommen ist und in uralten Zeiten das "Boot" mit Feuer ausgehöhlt hat, so daß uns also das Wort in die allerersten Culturanfänge zurückführen könnte. — Zusammensetzungen wie "Bootssteurer", "Bootssegel", "Bootskompaß" sind ohne Weiteres verständlich. "Bootspfropfen" nennt man den "Korkpfropfen" mit dem das kleine Wasserablaufloch im Boden des Bootes verstopft wird, ehe man das Boot zu Wasser läßt.


(E?)(L?) http://anw.inl.nl/article/beitel

beitel


(E?)(L?) http://anw.inl.nl/article/uitbeitelen

uitbeitelen


(E?)(L?) http://depot.knaw.nl/10253/1/Nww_compleet_archief.pdf

Nederlandse woorden wereldwijd

ndl. "beitel" "stuk gereedschap" - Noors "beitel" "stuk (houw) gereedschap" (uit Nl of Nederduits); Ests "peitel" (uit Nl of Nederduits); Indonesisch "betel"; Japans "baito"; Papiaments "beitel", "beitu"; Sranantongo "beitri"; Aucaans "beiti"; Saramakkaans "bete".

ndl. "ijspiek" = "ijsbeitel" - Papiaments "eispik". [Ndl. "ijsbeitel" ist also kein dt. "Eisbeutel" sindern ein "Eispickel", "Eisstecher".]

ndl. "koubeitel" "beitel voor bewerking op koud ijzer" - Papiaments "kobeitu".


(E?)(L?) http://www.owid.de/pls/db/p4_suche_elex.Stichw_alpha?v_Buchst=S

Stechbeitel


(E?)(L?) http://diglib.uibk.ac.at/ulbtirol/content/pageview/12148

Kluge, Friedrich: Seemannssprache

"Beiselschiff" Grimm, Weistumer II 223. Entsprechend nl. "beitel" (auch "beitelaak", "beitelschip") Winschooten 1681 Seeman S. 18. Wohl auch verwandt mit "Beißel" "Querholz". Vgl. 1464 Bopparder Urk. (Mone, Zeitschr. f. d. Gesch. d. Oberrheins IX 33) desglichen in "beysseln", gros oder klein, sol man kein heupt machen mit borten oder anderm, nit usgescheiden. Vgl. auch Alemannia VII 96.

"Beitel", "Betel" "Stemmeisen", "Meisel"; oft verzeichnet z. B. auch Röding I 290. Vgl. 1732 Wohlinstr. Schiffer S. 158 zwey Beetels. Entsprechend nld. "beitel", mhdt. "beizel". Ableitung zu "beißen", ndt. "biten", das mit latein. "findo" "spalten" urverwandt ist.


(E?)(L?) http://woerterbuchnetz.de/DWB/

grobbeitel, m.


(E?)(L?) http://www.woerterbuchnetz.de/LothWB/

Windbeitel - Im Wörterbuch eingetragene Verweise: "Windbeutel" PfWB "Windbütel" ElsWB "Windbeutel" RhWB


(E1)(L1) http://books.google.com/ngrams/graph?corpus=8&content=Beitel
Abfrage im Google-Corpus mit 15Mio. eingescannter Bücher von 1500 bis heute.

Dt. "Beitel" taucht in der Literatur um das Jahr 1750 auf.

(E?)(L?) https://corpora.uni-leipzig.de/


Erstellt: 2016-04

C

D

E

F

G

H

I

J

K

Kamm (W3)

(E?)(L?) http://www.sprachwiss.uni-muenchen.de/nnaw/kamm.htm
Mit "Kamm" wird im Deutschen bekanntlich nicht nur das gezähnte Gerät, das Arbeitsgerät der Friseure, sondern auch der rote Lappen auf dem Hahnenkopf, der Pferde-, Rinder- und Schweinenacken, der Grat eines Bergrückens und einer Welle. Weniger bekannt ist, dass im Bergbau die festere Gesteinsschicht, die das weichere durchbricht, ebenfalls Kamm heißt.
"Kamm" war anscheinend ursprünglich die "(Ansammlung der) Zähne".

Kardätsche (W3)

Die dem dt. "Kartätsche" zum verwechseln ähnliche dt. "Kardätsche" (auch "Kardetsche") ist eine feine Bürste zur Fellpflege von Tieren. Die Bezeichnung dt. "Kardätsche" geht über ital. "cardeggiare" = dt. "Wolle kämmen", zurück auf lat. "carduus" = dt. (Karden)"Disteln". Diese wurden einst zu diesem Zweck verwendet. Die "Weberdistel" oder "Walkerdistel" hat die botanische Bezeichnung lat. "carduus dipsacus fullonum". Ihre hakenstacheligen Köpfe benutzten die Weber und Walker zum Aufrauhen der Wollstoffe. Mit dem Beginn der Industrialisierung benutzte man dann die nach der "Karde" benannten "Kardätschen" aus Leder und Drahthaken.

Zu berücksichtigen ist, dass es sowohl in der Schreibweise als auch in der Bedeutung sowohl zu Überschneidungen als auch zu unterschiedlichen Interpretationen und Übertragungen von dt. "Kardätsche" und dt. "Kartätsche" kommt.

So findet man zu dem Stichwort "Kardätsche" auch die älteren Schreibweisen "kartetsche", "kardetsche", "kartätsche".

Und zu "Kartätsch" findet man auch die Bezeichnungen "Kartatschen", "Kartätschen" mit den Bedeutungen: Hierfür soll denn auch ein drittes Wort ital. "cartaccia" = dt. "Altpapier", "Makulatur" (beim Druck schadhaft gewordene und fehlerhafte Bogen", "Fehldruck". "Abfall der Papierindustrie") Pate gestanden haben. Für den "Winterschuh" soll ital. "escarpin", frz. "escarpin", zu ital. "scarpino", vkl. von ital. "scarpa" = "Schuh", (dieses aus dem Gotischen) Pate gestanden haben. Dazu soll man im Italienischen auch "scarpaccio", "carpaccio" = dt. "alter Schuh" finden.

Bei Adelung ist zu lesen:


Die "Kardätsche", plur. die -n, eine Art einer "Striegel", oder einer Bürste, in einigen gedoppelten Falle.

1) In der Hauswirthschaft, eine lange viereckige Bürste von Sauborsten, die Pferde damit zu reinigen; im Böhm. "Kartoc".

2) Bey den Wollarbeitern, ein auf einem Brete befestigtes und mit vielen drähternen Häkchen versehenen Leder, die Wolle dadurch zu ziehen, zu reinigen und zum Spinnen geschickt zu machen, ein Wollkamm; wohin denn so wohl die Reiß- oder Brechkämme, die Kragen, Kragkämme oder Krämpel, als auch die Scrubeln oder Streichen, und endlich auch die Kniestreichen gehören. In engerer Bedeutung führet eine Art, welche noch klärer als die Krämpel, aber etwas gröber als die Kniestreiche ist, den Nahmen der "Kardätsche".

Anm. In der letzten Bedeutung ist es unstreitig aus dem Ital. "Cardasso", "Cardassone", "Scardasso", oder Franz. "Cardesse" entlehnet, und durch die Holländischen Tuchmacher nach Deutschland gekommen. Das Ital. stammet von "Cardo", "Distel", "Carduus", ab, weil man sich ehedem der Distelköpfe dazu bedienete, wie an einigen Orten noch geschiehet, (S. "Kardendistel"). Im Engl. lautet dieses Wort "Card", im Holländ. "Kaerde", und in einigen Deutschen Gegenden auch nur "Karde", vom Ital. "Carte", Franz. "Carde", im mittlern Lat. "Garda", im Schwed. "Karda", in Liesland "Karst".

Man muß dieses Wort mit dem in der Geschützkunst üblichen "Kartätsche" nicht verwechseln, ob es gleich von vielen hart gesprochen und geschrieben wird.

"Kardätschen", verb. reg. act. mit der "Kardätsche" reinigen.

1) Ein Pferd kardätschen, es mit der Kardätsche vom Staube reinigen.

2) Wolle kardätschen, sie durch den Wollkamm ziehen. Kardätsche Wolle.

Im Ital. "cardessare", "cardeggiare", "garzare", von "Garzo", "Kardendistel"; im Nieders. "kraschen", "kratzen", in Liesland "tocken", im Oberd. nur "karden", so wie im Engl. to "card", im Franz. "carder", im Schwed. "karda", und im mittl. Lat. "cardare"; alle sie wie "Carduus" selbst vom Lat. "carere", welches wieder von "???", "scheren", abzustammen scheinet.

Der "Kardätschenmacher", des -s, plur. ut nom. sing. ein Handwerker, welcher die Kardätschen für die Tuch- und Zeugmacher verfertiget, und auch "Kammsetzer" genannt wird.

Die "Karde", plur. die -n,

1) Eine Art "Disteln", (S. "Kardendistel")

2) Ein "Wollkamm", S. "Kardätsche" 2.

"Karden", verb. reg. act. mit der "Karde" oder dem "Wollkamme" bearbeiten, S. "Kardätschen" Anm.

1. "Karten", "Wolle kämmen", S. "Kardätschen".


(E?)(L?) http://www.heilkraeuter.de/lexikon/karde.htm

...
wissenschaftlicher Name: "Dipsacus sativus", "Dipsacus fullonum", 2Dipsacus sylvestris"
Pflanzenfamilie: "Kardengewächse" = "Dipsacaceae"
englischer Name: "Teasel"
volkstümliche Namen: "Igelkopf", "Immerdurst", "Kardätschendistel", "Kämme", "Kratzkopf", "Krempeltestel", "Raukarde", "Strähl", "Tuchkart", "Venusbecken", "Walkerdistel", "Weberdistel", "Weber-Karde", "Wilde Karde"
...


(E?)(L?) http://www.koeblergerhard.de/EDEL-HP/edel.htm

Etymologisches Deutsches Elementarlexikon (EDEL)

"Kardätsche", nhd., F., (17. Jh.): nhd. "Kardätsche", "Wollkamm", "Pferdebürste"; ne. "horse brush" (N.), card (N.);

Hinweis: s. "Karde";

Quellenangaben: 17. Jh.;

Etymologie: von einem "kardätschen", V., "Wolle kämmen"; it. "cardeggiare", V., "Wolle kämmen"; vgl. lat. "carduus", M., "Distel", "Kardendistel", "Karde", "Artischocke", (70-19 v. Chr.); idg. "*kars-", V., "kratzen", "striegeln", "krämpeln", Pokorny 532 (813/45) (RB. idg. aus ind., ital., germ., balt., slaw.);

Literaturhinweise:

Sonstiges: vgl. nndl. "kaarde", Sb., "Karde", "Wollkamm"; frz. "carde", F., "Karde"; nschw. "karda", Sb., "Karde"; nnorw. "karde", M., F., "Karde"; GB.: seit der früheren Neuzeit Bezeichnung für eine ovale Pferdebürste mit kurzen und dichten Borsten; BM.: "kratzen"; F.: "Kardätsche", "Kardätschen" + FW; Z.: "Kard-ätsch-e"


(E?)(L?) http://www.koeblergerhard.de/EDEL-HP/edel.htm

"Karde", nhd., F., (9. Jh.): nhd. "Karde", "Distel", "Kopf der Kardendistel"; ne. "teasel";

Hinweis: s. "Kardätsche";

Quellenangaben: 3. Viertel 9. Jh. (Glosse);

Interferenz: Lw. -;

Etymologie: mhd. "karte" (1), sw. F., "Karde"; mnd. "karde" (1), "karde", "karte", F., "Karde", "Kardendistel", "Weberkarde"; mnl. "caerde", F., "Karde"; ahd. "karta" (1), sw. F. (n), "Karde", "Schuttkarde", "Weberkarde"; as. "karda", st. F. (?)?, sw. F. (n)?, "Karde"; anfrk. -; germ. "*karta", Sb., "Karde", "Weberdistel"; lat. "carduus", "Distel"; s. idg. "*kars-", V., "kratzen", "striegeln", "krämpeln", Pokorny 532 (813/45) (RB. idg. aus ind., ital., germ., balt., slaw.);

Literaturhinweise:

Sonstiges: vgl. afries. "karde", F., "Karde", "Wollkratze"; ae. -; an. "karði", M., BN, "Karde"; got. -; nndl. "kaarde", Sb., "Karde", "Wollkamm"; frz. "carde", F., "Karde"; nschw. "karda", Sb., "Karde"; nnorw. "karde", M., F., "Karde"; GB.: seit dem Frühmittelalter Bezeichnung für eine hochwachsende und distelartige vormenschliche Pflanze mit spitzen und stechenden Blättern und stacheligen violetten oder gelblich weißen Blütenköpfen; BM.: "kratzen"; F.: "Karde", "Karden" + FW; Z.: "Kard-e"


(E?)(L?) https://www.kraeuter-buch.de/kraeuter/Karde.html

"Karde" (Dipsacus fullonum) - Merkmale, Anbau, Verwendung und Heilwirkung


(E?)(L?) https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/rsearch/sn/shwb




(E2)(L1) http://www.kruenitz1.uni-trier.de/cgi-bin/callKruenitz.tcl

Tuchkardätscher


(E?)(L?) https://de.wikipedia.org/wiki/Karden

Die "Karden" (Dipsacus) sind eine Pflanzengattung in der Unterfamilie der Kardengewächse (Dipsacoideae) innerhalb der Familie der Geißblattgewächse (Caprifoliaceae). Die etwa 20 Arten sind in Eurasien und Nordafrika weitverbreitet.
...


(E?)(L?) https://de.wikipedia.org/wiki/Wilde_Karde

Die "Wilde Karde" (Dipsacus fullonum L., Syn.: Dipsacus sylvestris Huds.) ist eine Pflanzenart, die zur Unterfamilie der Kardengewächse (Dipsacoideae) gehört. Der Name "Dipsacus" kommt aus dem griechischen "dipsa" für "Durst": Nach Regen sammelt sich in den Trichtern der Stängelblätter das Wasser, das Vögel oder Wanderer trinken können.
...
Trivialnamen

Für die "Wilde Karde" bestehen bzw. bestanden auch die weiteren deutschsprachigen Trivialnamen: "Agaleia" (althochdeutsch), "Ageleia" (althochdeutsch), "Ageley" (althochdeutsch), "Agelia" (althochdeutsch), "Agen" (althochdeutsch), "Aichdam", "Bubenstral", "Caerde" (mittelniederdeutsch), "Carde" (mittelniederdeutsch), "Cart" (mittelniederdeutsch), "Chart" (althochdeutsch), "weis Distelen", "Färberkarte" (Schweiz), "Folderskarten", "Frau Venus Bad", "Gart" (mittelhochdeutsch), "Garten" (mittelhochdeutsch), "Hausdistel", "Hirtenstab", "Immerdurst", "Karde", "Karden", "Kardel" (Österreich), "Karden", "Karp" (mittelhochdeutsch), "Kart" (mittelhochdeutsch), "Karta" (althochdeutsch), "Karten", "Kartendisteln", "Kartenkrut", "Karth" (mittelhochdeutsch), "Karthe" (mittelhochdeutsch), "Roddistel" (mittelhochdeutsch), "Rotdistel" (mittelhochdeutsch), "Rottdistel" (mittelhochdeutsch), "güldin Skepter", "Sprotdistel" (mittelhochdeutsch), "Strohle" (Schweiz), "Strumpfhosenkratzerli" (Luzern), "rott Tistel" (mittelhochdeutsch), "Tuchkart" (bereit 1515 erwähnt), "Venusbad", "Walkerdistel" (Schlesien), "Wandkart", "Weberdistel", "Weberkarten" (Schweiz), "Wullkarten" (Bremen), "Zeisel" (mittelhochdeutsch) und "Zeisela" (mittelhochdeutsch).
...


(E?)(L?) https://www.wissen.de/fremdwort/kardaetsche

Kardätsche [zu ital. "cardeggiare" »hecheln«; zu lat. "carduus" »Distel«]


(E?)(L?) https://www.wissen.de/fremdwort/kardaetschen

"kardätschen"


(E?)(L?) https://www.wissen.de/wortherkunft/kardaetsche

"Kardätsche" ? aus ital. "scardasso" "Wollkamm", "Wollkratze", zu ital. "scardassare" "hecheln", "kämmen", mit "s-" zur Bezeichnung von "weg–", "ent–" (lat. "ex" "aus") zu lat. "cardare" "(Wolle) kämmen", s. "Karde"


(E?)(L?) http://woerterbuchnetz.de/DWB/

kniekardätsche


(E?)(L?) http://woerterbuchnetz.de/cgi-bin/WBNetz/wbgui_py?sigle=GWB

Goethe-Wörterbuch




(E?)(L?) http://woerterbuchnetz.de/RhWB/

"kardatsch" Sieg Interj.: "den Fall begleitend", "plumps", "sogleich"; k., do lig e!

"Kardätsche" I = "dickster Klicker" s. "Kartätsche".

"Kardätsche" II [Wermelsk -d?:?; Klevld ] ??, Pl. -?(n) Mosfrk, Rip, Nfrk f.: "Rosskamm".

"kardätschen" schw.:


(E1)(L1) http://books.google.com/ngrams/graph?corpus=8&content=Kardätsche
Abfrage im Google-Corpus mit 15Mio. eingescannter Bücher von 1500 bis heute.

Dt. "Kardätsche" taucht in der Literatur um das Jahr 1820 auf.

(E?)(L?) https://corpora.uni-leipzig.de/


Erstellt: 2019-04

Kelle (W3)

Die Herkunft dieses Wortes läßt sich nur bis zum Althochdeutschen bzw. Altenglischen zurückverfolgen, die weiteren Wurzeln sind unklar. Ahd. existierte bereits eine "kella" = "Schöpflöffel", altenglisch eine "cielle" = "Feuerpfanne", "Lampe". Nach eigener Interpretation scheint es möglich, daß der Stamm im lateinischen "cella" = "Vorratskammer", "enger Wohnraum" liegt. Die "Enge und Kleinheit" des Schöpflöffels läßt diese Vermutung durchaus zu.
(A:gaed)

Kompf
Kumpf (W3)

Als ich zum ersten Mal im Gasthof Kompf in Jettenburg Kusterdingen bei Tübingen war, musst ich einen Mitarbeiter fragen, was der Name bedeutet, bzw. was es mit den Utensilien auf sich hat, die an der Wand hängen und die auch auf der Speisekarten abgebildet sind.

"Kompf", "Kumpf" iat demnach eine - untergehende - Bezeichnung für einen Behälter, den die Menschen beim "Sensen" - auch ein untergehendes Wort - am Gürtel tragen/trugen und in dem der Schleifstein immer griffbereit (manchmal auch in Wasser) lag, um damit die Sense zu schärfen.

Zu Hause musste ich natürlich nachforschen, was es damit auf sich hat. Und es ergab sich ein interessanter Beitrag für das Etymologie-Portal - wennauch ohne eindeutige Klärung.

Der "Kompf" = dt. "Behälter" ist demnach eine Verkürzung von mndt. "kompfer" = dt. "Behälter", "Futteral". Er wird zurückgeführt auf lat. "cophinus" = dt. "Weidenkorb" und weiter auf griech. "kóphinos" = dt. "großer Weidenkorb". Danach verliert sich seine Spur.

Andererseits findet man aber auch mndt. "konfer" für dt. "Koffer", "Behälter". Dieses lässt sich aber direkt auf lat. "conferre" = dt. "zusammentragen", wörtlich aber auf lat. "con", "com" = dt. "mit" und lat. "ferre" = dt. "tragen" und damit auf die Bedeutung "Mitträger" zurückführen.

Ob nun "Kompf" eher mit dem griechischen "Weidekorb" oder eher mit dem römischen "Mitträger" verwandt ist, mag ich nicht zu entscheiden. Vielleicht ist es ja schon zu griechisch-lateinischen Zeiten zu Überschneidungen gekommen.

In dem Wikipedia-Artiekel zu "Kumpf" wird angeführt, dass es sich dabei möglicherweise um ein uraltes Wanderwort handeln könnte, das auch in mehreren europäischen Zweigen der indogermanischen Sprachfamilie auftaucht.

Der Name "Kompf" könnte sogar gar nichts mit dem Wetzsteinbehälter zu tun haben. Er könnte durchaus auf die Bedeutung "Kämpfer" zurückgehen.

(E?)(L?) https://forebears.io/de/surnames/kompf

"Kompf" - Definition des Nachnamens:

"Kämpf", "Kempf", "Kömpf", "Kämpfl", "Kempfle" = "Zweikämpfer" (von Beruf: gerichtl. oder auf Jahrmärkten); siehe auch Fechter, Schirmer! Friczsche Kempf 1392 Eger, Jacob Kempf 1259 Straßburg
...


(E?)(L?) http://www.gasthof-kompf.de/index.html

Gasthof Kompf - Schwäbischer geht's nicht


(E?)(L?) http://www.koeblergerhard.de/ahd-mhd-HP/ahd+mhd20140502.htm
(E?)(L?) http://www.koeblergerhard.de/as-anfrk-mnd-HP/as+anfrk+mnd20140502.htm
(E?)(L?) http://www.koeblergerhard.de/ahd-as-anfrk-mhd-mnd-HP/ahd+as+anfrk+mhd+mnd20140502.htm
(E?)(L?) http://www.koeblergerhard.de/mhd-mnd-(mitteldeutsch)-HP/mhd+mnd-14834S-5907227Woe-sort_zgw_20140506.htm
(E?)(L?) http://www.koeblergerhard.de/mnd/mnd_k.html
(E?)(L?) http://www.koeblergerhard.de/zgwbhinw.html

mndt. "koffer", "kuffer", mnd., N.: nhd. "Behälter", "Futteral";

Hinweis: s. "kompfer", "konfer", "kumfer", vgl. mhd. "koffer";

Interferenz: Lw. mlat. "cofrus";

Etymologie: s. mhd. "koffer", st. M., st. N., "Kiste", "Truhe"; s. mfrz. "coffre", M., "Kiste", "Truhe"; mlat. "cofrus", M., "Kiste", "Truhe"; lat. "cophinus", M., "großer Korb", "Tragkorb"; gr. "kóphinos", M., "Korb", "großer Weidenkorb"; weitere Herkunft unbekannt;

Literaturhinweise: MndHwb 2, 606 (koffer)

mndt. "kompfer", mnd., N.: nhd. "Behälter", "Futteral";

Hinweis: s. "koffer", "konfer";

Etymologie: s. "koffer";

Literaturhinweise: MndHwb 2, 621 ("kompfer");

Sonstiges: örtlich beschränkt

mndt. "konfer", "confer", mnd., Sb.: nhd. "Koffer", "Behälter";

Hinweis: s. "kompfer", "koffer", vgl. mhd. "koffer";

Etymologie: s. "koffer";

Literaturhinweise: MndHwb 2, 623 ("konfer"), Lü 182b ("confer")


(E?)(L?) https://www.kompf.de/

Kompf.de - Projekte, Texte und Informationen von Martin Kompf


(E?)(L?) https://www.namenforschung.net/dfd/woerterbuch/liste/?tx_dfd_names%5bname%5d=21090&tx_dfd_names%5baction%5d=show&tx_dfd_names%5bcontroller%5d=Names

"Kumpfmüller"
...
Etymologie

Benennung nach Beruf zu mittelhochdeutsch "kumpf" = "Gefäß" und mittelhochdeutsch "mülnære", "mülner", "müller" = "Müller" für einen Müller, der eine "Kumpfmühle" betrieb. Eine "Kumpfmühle" ist eine oberschlächtige Mühle, mit einem sogenannten "Kumpfrad", an dem Wasser von oben in Gefäße oder Vertiefungen ("Kümpfe") geleitet wird (siehe Ebner 2015, Seite 420; Hohensinner 2011, Seite 114). In Einzelfällen kann der Familienname auch auf den Namen der Mühle zurückgehen.
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(E?)(L?) https://de.wikipedia.org/wiki/Kumpf_(K%C3%B6cher)

Der "Kumpf" (von lateinisch "Cumba", althochdeutsch "Kump", auch "Schlotterfass") ist ein köcherartiger Behälter für einen Wetzstein, welcher im Handel auch als "Wetzsteinbecher" bezeichnet wird. Im Sauerland ist die Bezeichnung "Schlocker" üblich. Plattdeutsche Varianten sind: "Schlucker", "Schlüaker" oder "Schliaker".
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Zum regelmäßigen Nachschärfen („Wetzen“) von Sensen, Sichten und Sicheln beim Mähen von Gras oder Getreide benötigt der Schnitter einen Wetzstein. Dieser wird in einem besonders zu diesem Zweck gefertigten Behälter, dem Kumpf, mitgeführt, der entweder um den Leib oder an den Gürtel gehängt wird.
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(E?)(L?) https://de.wikipedia.org/wiki/Kumpf

"Kumpf"

Dieser Artikel befasst sich mit dem "Kumpf" als Raummaß und Behälter; zu weiteren Bedeutungen gleicher Begriffe siehe "Kumpf" (Begriffsklärung).

Ein "Kumpf" (von germanisch "*kump-" oder "*kumb-" = " „Gefäß", "Maßgefäß") bezeichnet verschiedene alt- und mittelhochdeutsche Raummaße sowie das (teilweise mit Wasser gefüllte) Behältnis zum Mitführen des Wetzsteins, siehe "Kumpf" ("Köcher"). Ein "Kumpf" im ersten Sinne entsprach regional unterschiedlich zwischen 6, 8 und 10 Liter. Abgeleitet ist die bereits im 15. Jahrhundert bekannte Bedeutung von "Kump" als Brunnentrog auf dem Marktplatz.

Der "Kumpf" als kleineres Maß leitete sich vom Malter ab. So galt für das sogenannte Frucht- und Getreidemaß

Im Großherzogtum Hessen galt 1 Malter = 4 Simmer = 16 Kumpf = 64 Gescheid = 256 Mäschen = 64 Liter.[6]
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Etymologie

Für die germanische Ursprache ist "*kumpaz" zu rekonstruieren; daneben ist (beruhend u. a. auf "Kumme" = "tiefe Schale", "Schüssel") noch eine Variante oder verwandte Bildung "*kumbo" anzusetzen. Dessen weitere Herkunft ist unsicher. Vielleicht besteht ein Zusammenhang mit altgriechisch "kúmbos" (maskulin), "kúmbe" (feminin) = "Trinkgefäß", "Schale". Möglicherweise handelt es sich um ein altes Lehnwort aus Südeuropa. Darüber hinaus bezeichnet "kumbha" auch im Sanskrit den "Krug" (vgl. auch den Namen des hohen hinduistischen Feiertages "Kumbh Mela", übersetzt als "Fest des Kruges"); dieses Wort lässt sich für die indoiranische Ursprache rekonstruieren und scheint ein uraltes Wanderwort zu sein, das auch in mehreren europäischen Zweigen der indogermanischen Sprachfamilie auftaucht.
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(E1)(L1) http://books.google.com/ngrams/graph?corpus=8&content=Kompf
Abfrage im Google-Corpus mit 15Mio. eingescannter Bücher von 1500 bis heute.

Dt. "Kompf" taucht in der Literatur um das Jahr 1800 auf.

(E?)(L?) http://corpora.informatik.uni-leipzig.de/


Erstellt: 2024-02

L

Laubsäge (W3)

Anscheinend wurde die "Laubsäge" ursprünglich gern benutzt, um damit natürliche Motive (wie "Laub") aus dünnem Holz auszusägen.

M

N

O

P

presseportal.de
Kosenamen für Büroartikel

(E?)(L?) http://www.presseportal.de/story.htx?nr=888722

Der Chef fragt nach einem "Klammeraffen" oder die Kollegin bittet um einen "Störer". Doch wer hält sich da wirklich im Büro auf? officeXL.de, einer der führenden deutschen Online-Shops für Bürobedarf, ist der Sache auf den Grund gegangen und hat die beliebtesten Kosenamen für Büroartikel recherchiert. So handelt es sich beim "Klammeraffen" nicht nur um eine zoologische Gattung, sondern auch um einen Büroartikel. Denn umgangssprachlich werden auch "Heftgeräte" oder "Heftklammerlöser" so genannt. Und ein "Störer" ist nicht nur eine Person, die unangemeldet ins Büro platzt, sondern auch ein "Trennstreifen", der Ordnung im Schnellhefter oder Ordner schafft.

Regionale Unterschiede bei den Büro-Kosenamen

Fragt man einen Bayern, was ein "Aktendulli" ist, bekommt man wohl nur ein ratloses Achselzucken zur Antwort. Der Begriff "Aktendulli" wird hauptsächlich in Ostdeutschland gebraucht und bezeichnet einen "Heftstreifen". In Sachsen wird man dagegen ein Kopfschütteln ernten, wenn man nach einem "Bapperl" fragt. Der Bayer bezeichnet damit ein "Post-It" oder einen "Aufkleber" im Allgemeinen. Im schwäbischen Raum hat sich dafür "Bepper" eingebürgert.

Andere Kosenamen für Büroartikel haben sich dagegen in ganz Deutschland durchsetzen können. Der "Kugelschreiber" wird "Kuli" genannt, hinter "Ratzefummel" oder "Ratze" verbirgt sich der "Radiergummi" und der "Bleistift" wird kurz zum "Bleier".
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Q

R

Rampe
rümpfen (W3)

Die dt. "Rampe", "Laderampe" geht zurück auf frz. "ramper" = dt. "klettern", "kriechen". Im Grunde handelt es sich um einen germanischen Reimport und geht wohl auf das afränk. "*rampon" = "sich zusammenkrampfen" ("*rampa" = dt. "Haken", "Kralle") zurück.

Diese Bedeutung ist noch in dt. "rümpfen" und dt. "ramponieren" zu erkennen.

Im Französischen bezeichnete es eine "schiefe Ebene" zur Überbrückung von Höhenunterschieden z.B. auf der Bühne aber auch beim Verladen von Waren aus einem Lager auf ein Fahrzeug. Und als solches kam die "Rampe" dann wieder zurück ins Deutsche.

S

Schraubenzieher (W3)

Obwohl eine äußerst einfaches Werkzeug wurde der "Schraubenzieher" erst im Mittelalter erfunden.

Adelung schreibt dazu:


Der "Schraubenzieher", des -s, plur. ut nom. sing. ein kleiner Meißel, die mit einem eingeschnittenen Kopfe versehenen Schrauben damit heraus zu drehen.




(E?)(L1) http://www.foto-net.de/net/stichw.html


(E?)(L?) http://www.owid.de/pls/db/p4_suche_elex.Stichw_alpha?v_Buchst=S


(E6)(L?) http://stuff.twoday.net/stories/38305/

1000 Arten ein Bier zu öffnen: Schraubenzieherset | Schraubenzieher


(E3)(L1) http://drw-www.adw.uni-heidelberg.de/drw/


(E2)(L1) http://www.kruenitz1.uni-trier.de/cgi-bin/callKruenitz.tcl


(E1)(L1) http://ngrams.googlelabs.com/graph?corpus=8&content=Schraubenzieher
Abfrage im Google-Corpus mit 15Mio. eingescannter Bücher von 1500 bis heute.

Dt. "Schraubenzieher" taucht in der Literatur um das Jahr 1740 auf.

(E?)(L?) https://corpora.uni-leipzig.de/


Erstellt: 2014-02

Schubkarre (W3)

Auf die dt. "Schubkarre" kam man erst nach 1300. Davor transportierte man Lasten auf Brettern die mit Hilfe von Stangen wie eine Sänfte von zwei Trägern getragen wurden. Während man in China bereits tausend Jahre früher auf die Idee gekommen war, ersetzte man in Europa erst im 14. Jh. einen der Träger durch ein Rad. Wann man dann noch das Rad nicht am vorderen Ende sondern unter der Ladefläche montierte wäre noch zu klären. Aber auch die Montage des Rades bzw. zweier Räder mittig unter der Last bringt Nachteile.

Jeder der mit einer Schubkarre schon verschiedene Materialien wie Schüttgut (z.B. Sand) aber auch feste Teile (z.B. Steine oder Baumstämme) transportiert hat, hat - zumindest intuitiv - folgende Erfahrung gemacht: Die Schubkarre läßt sich um so besser handhaben je niedriger der Schwerpunkt liegt und je zentraler der Schwerpunkt in dem Dreieck liegt der vom Rad und den beiden Haltepunkten gebildet wird. Deshalb sollten die Griffe weit auseinander liegen, was jedoch durch die Länge der Arme, aber auch durch die Breite von zu durchfahrenden Türen oder anderen Durchgängen beschränkt wird.

In dem Buch "Reise zum Mittelpunkt des Frühstückseis" beschreibt der Autor Len Fisher einige Beispiele um Transportmenge und Stabilität zu erhöhen. Aber im gärtnerischen Alltag dürften die Randbedingungen zur Umsetzung dieser Vorschläge nicht gegeben sein. Eine qualitativ gute Schubkarre dürfte für den Alltag bereits einen guten Kompromiss darstellen.

(E1)(L1) http://ngrams.googlelabs.com/graph?corpus=8&content=Schubkarre
Abfrage im Google-Corpus mit 15Mio. eingescannter Bücher von 1500 bis heute.

Dt. "Schubkarre" taucht in der Literatur um das Jahr 1800 auf.

(E?)(L?) https://corpora.uni-leipzig.de/


Erstellt: 2014-02

Senkel
senken
senkrecht
Schnürsenkel
in den Senkel stellen
auf den Senkel gehen (W2)

Der Senkel ist eine Substantivbildung von "senken" = "sinken machen" und bezeichnete ursprünglich "Anker und Zugnetz" (ahd. "senkil" = "Anker"). Daraus leitete sich dann die Bedeutung von "Lot" ( "Senkblei") ab, mit dem man eine "senkrechte" Linie ziehen konnte.

Daraus ist "in den Senkel stellen" als "ausrichten", "auf den richtigen Weg bringen", "in Form (ins Lot) bringen" am ehesten zu verstehen (vgl. "jemanden einnorden").

Der "Schnürsenkel" ("Senkel") entstand auf dem Umweg über Kleidermoden, die z.B. Gürtel mit herabhängenden Schnüren und Bommeln versahen. Am Ende der "Schnürsenkel" war früher auch ein Metallstück angebracht, wie das Lot.

Die Schnürsenkel wurden und werden immer wieder mal mit zusätzlichen (vorwiegend an hohen Schnürstiefeln herabhängenden) Schmuckaccessoires versehen.

Und wenn man jemandem "auf den Senkel" tritt oder geht, kann das schon sehr hinderlich und unangenehm sein. Dann kann es durchaus passieren, dass jemand "in den Senkel gestellt" wird.

Striegel (W3)

Der "Striegel" = dt. "große, harte Bürste", althdt. "strigil", (engl. "curry-comb", (dt. "striegeln" = dt. "mit dem Striegel reinigen", "bürsten"), engl. "currycomb" (wörtlich etwa dt. "Scharrkamm", "Kratzkamm", nicht "Curry-Kamm"), dt. "striegelte" = engl. "curried), ist ein gebogenes Schabeisen (im Mittelalter aus Eisenblech), das zum Abschaben von grobem Schmutz vom Fell der Pferde benutzt wird. Heute sind sie allerdings meist aus Gummi oder Kunststoff gefertigt. Die Bezeichnung dt. "Striegel" geht auf lat. "strigilis", "striglis" = dt. "Schabeisen", "Striegel" (um das überschüssige Öl nach dem Einsalben vom Körper der antiken Wettkämpfer abzustreifen) zurück. Vermutlich besteht ein Zusammenhang zu lat. "striga1" = dt. "Reihe gemähten Grases oder Getreides" und engl. "strigose" = bot. dt. "borstig", "borstenartig", zool. dt. "fein gestreift".

Als Wurzel wird ide. "*streig-" = dt. "Strich", "streichen", ide. "*ster-" (4), "*stere-", "*stre-", "*strei-", "*streu-" = dt. "Streifen", "Strich", "Strähne", "Strahl", "streifen", postuliert.

Im Alltag findet man heute dt. "Striegel" bzw. das Verb dt. "striegeln" wohl am ehesten noch in dem Ausdruck dt. "geschniegelt und gestriegelt", für "(übertrieben) gut frisiert und gekleidet sein". Dieser Ausdruck verbindet ein altes dt. "schniegeln" = dt. "glätten", "kämmen" und dt. "striegeln" = dt. "Fellpflege des Pferdes, bei der mit einer Bürste das Fell gegen den Strich gebürstet und aufgestellt wird, damit man es besser reinigen kann".

Adelung schreibt dazu


"Abstriegeln", verb. reg. act.

1) Mit der Striegel wegnehmen. Den Staub abstriegeln, von dem Pferde. Ingleichen auf solche Art reinigen. Ein Pferd abstriegeln.

2) Gehörig striegeln. Die Pferde abstriegeln.

Die "Pferdestriegel", plur. ut nom. sing. ein Striegel, die Pferde damit zu reinigen.

Die "Striegel", plur. die -n.

1. Ein gemeiniglich eiserner Kamm, mit mehrern Reihen kurzer Zähne und einem hölzernen Griffe, dem Schweiß und Staub von dem Körper, besonders der Pferde, damit abzukratzen oder abzureiben; Lat. "Strigilis", Ital. "Striglia", "Stregghia", Franz. "Etrille". Die "Pferdestriegel" oder nur "Striegel" schlechthin, in einigen Oberdeutsch. Gegenden "Roßstrahl", von "Strahl", "Strähl", ein "Kamm", im Nieders. "Schrape", Schwed. "Skrapa". In einigen Provinzen, besonders Oberdeutschlandes ist es männlichen Geschlechtes, "der Striegel". Die Endsylbe "-el" ist die Ableitungssylbe, welche ein Werkzeug bezeichnet und beyde Geschlechter leidet. Das Stammwort ist "streichen" welches Striegeln in einer Art des Streichens bestehet.

2. Im Berg- und Hüttenbaue bedeutet der "Striegel" einen "Zapfen" vermuthlich auch von "Streichen" oder "Strich", so fern es eine Bewegung in die Länge bedeutet, da es denn eigentlich einen länglichen dünnen Körper bezeichnen würde.

3. Wenn "Striegel" in einigen Gegenden auch ein langes schmales Stück Feldes bedeutet, so ist es eine aus "Strichel" verderbte Aussprache, S. "Strich".

"Striegeln", verb. reg. act. von dem vorigen in der ersten Bedeutung, mit der "Striegel" reinigen.

1. Eigentlich. Die Pferde striegeln.

2. Figürlich, im gemeinen Leben, höhnisch oder bitter durchziehen, so wie man im ähnlichen Verstande auch "durchhecheln", scheuern u. s. f. sagt. Jemanden striegeln. In einigen Gegenden wird es im gemeinen Leben auch für "plagen" gebraucht, die Bauern striegeln, und in noch andern für "prügeln", jemanden rechtschaffen "striegeln". In dem letzten Falle scheinet es von "streichen", mit Ruthen hauen, abzustammen. So auch das Striegeln. Im mittlern Lat. "estriliare", Franz. "etriller", Ital. "strigliare".


(E?)(L?) https://conjd.cactus2000.de/showverb.php?verb=striegeln

Deutsche Konjugationstabellen

Indikativ Präsens Aktiv ...


(E?)(L?) http://personensuche.dastelefonbuch.de/Nachnamen-S.html
"Striegel" findet man auch als Familienname.


Striegel


(E?)(L?) http://www.deutschestextarchiv.de/book/view/schmidt_rockenphilosophia02_1705/?hl=ge%C5%BFtriegelte&p=1

Schmidt, Johann Georg: Die gestriegelte Rocken-Philosophia, oder auffrichtige Untersuchung derer von vielen super-klugen Weibern hochgehaltenen Aberglauben. Bd. 1. Chemnitz, 1705.


(E?)(L?) http://www.floraweb.de/pflanzenarten/artenhome.xsql?suchnr=263&

...


(E?)(L?) http://www.folklore.ee/~kriku/VSR/FRAMEGER.HTM
(E?)(L?) http://www.folklore.ee/rl/date/saksa/

90. Der Nährungszustand und das Aussehen der Haustiere in verschiedenen Jahreszeiten


(E?)(L?) http://www.folklore.ee/~kriku/VSR/FRAMEGER.HTM

97. Füttere / pflege das Tier gut (dann ist sein Haarpelz glatt, das Zugtier zieht gut, das Schwein mästet sich, die Kuh gibt Milch, das Huhn legt Eier, der Hund bellt, die Katze fängt Mäuse)


(E?)(L?) http://www.folklore.ee/rl/date/saksa/teil03.htm




(E?)(L?) http://www.folklore.ee/rl/date/saksa/teil08.htm




(E?)(L?) https://fwb-online.de/lemma/abstriegeln.s.3v

abstriegeln, V. - (ein Tier) striegeln


(E?)(L?) https://fwb-online.de/lemma/balzenstriegel.s.9ref

balzenstriegel - s. balzer.

balzer - "balz" (letzteres seltener), der; –/-Ø; zu mhd. "balzer" ›Schopf‹ (Lexer 1, 118).

›Haarschopf auf dem vorderen Teil des Kopfes; Haube von Vögeln‹.


(E?)(L?) http://wiki-de.genealogy.net/Striegel_(Familienname)

Striegel (Familienname)


(E?)(L?) http://lwp.ids-mannheim.de/art/meta/4843?top=4813

"Striegel" - Slovenisch (Striedter-Temps 1963) "štrigelj" - Herkunftswort strigel "Striegel"

"striegeln" - Slovenisch (Striedter-Temps 1963) - "štrigelj" - Herkunftswort "strigelen"


(E?)(L?) http://www.koeblergerhard.de/ahd/ahd.html

althdt. "strigil", st. M. (a): nhdt. "Striegel", "Pferdestriegel"; ne. "curry-comb";

Übersetzungsgleichung: lat. (serra)? Gl, "strigilis" Gl;

Quellenangaben: Gl (4. Viertel 8. Jh.);

Interferenz: Lw. lat. "strigilis";

Etymologie: s. lat. "strigilis", F., "Schabeisen", "Striegel"; vgl. idg. "*streig-", Sb., V., "Strich", "streichen", Pokorny 1028; idg. "*ster-" (4), "*ster?-", "*stre-", "*strei-", "*streu-", Sb., V., "Streifen" (M.), "Strich", "Strähne", "Strahl", "streifen", Pokorny 1028;

Weiterleben: mhd. "strigel", st. M., "Striegel"; nhd. "Striegel", M., "Striegel", Instrument zum Reinigen von Tieren, DW 19, 1593;

Sonstiges: Tgl18 = Sankt Gallen, Stiftsbibliothek 903) (4. Viertel 8. Jh.)


(E?)(L?) http://www.koeblergerhard.de/ahd-as-anfrk-mhd-mnd-HP/ahd+as+anfrk+mhd+mnd20140502.htm

althdt. "strigel", mhd., st. M.: nhd. "Striegel", "Penis";

Verweise: s. "buobenstrigel";

Hinweis: vgl. mnd. "strigel";

Quellenangaben: Apk (FB "strigel"), Urk (1299), Wachtelm;

Etymologie: ahdt. "strigil" 11, st. M. (a), "Striegel", "Pferdestriegel"; s. lat. "strigilis", F., "Schabeisen", "Striegel"; vgl. idg. "*streig-", Sb., V., "Strich", "streichen", Pokorny 1028; idg. "*ster-" (4), "*stere-", "*stre-", "*strei-", "*streu-", Sb., V., "Streifen" (M.), "Strich", "Strähne", "Strahl", "streifen", Pokorny 1028;

Weiterleben: nhd. "Striegel", M., "Striegel", Instrument zum Reinigen von Tieren, DW 19, 1593;

Literaturhinweise:

mndt. "strigel", "strikel", mnd., M.: nhd. "Striegel", "Pferdestriegel";

Übersetzungsgleichung: lat. "strigilis";

Hinweis: vgl. mhd. "strigel";

Interferenz: Lw. lat. "strigilis"?;

Etymologie: s. ahd. "strigil" 11, st. M. (a), "Striegel", "Pferdestriegel"; s. lat. "strigilis", F., "Schabeisen", "Striegel"; vgl. idg. "*streig-", Sb., V., "Strich", "streichen", Pokorny 1028; idg. "*ster-" (4), "*stere-", "*stre-", "*strei-", "*streu-", Sb., V., "Streifen" (M.), "Strich", "Strähne", "Strahl", "streifen", Pokorny 1028;

Literaturhinweise: MndHwb 3, 540 (strîgel);

Sonstiges: örtlich beschränkt

mhdt. "strigelen", mhd., sw. V.: nhd. "striegeln";

Quellenangaben: Krone (um 1230);

Etymologie: s. "strigel";

Weiterleben: nhd. "striegeln", V., "striegeln", DW 19, 1596;

Literaturhinweise:


(E?)(L?) http://www.koeblergerhard.de/as-anfrk-mnd-HP/as+anfrk+mnd20140502.htm

mittelniederdt. "stragel", mnd., Sb.: nhd. "Striegel"?, "Kratzwerkzeug"?;

Übersetzungsgleichung: lat. "scalptrum" ("scalptorium"?);

Etymologie: s. mhd. "stragelen"?, sw. V., "schlagen", "stoßen", "antreiben"; Herkunft unklar;

Literaturhinweise:

MndHwb 3, 521 ("stragel")

mittelniederdt. "strigel", "strikel", mnd., M.: nhd. Striegel, Pferdestriegel;

Übersetzungsgleichung: lat. strigilis;

Hinweis: vgl. mhd. strigel;

Interferenz: Lw. lat. strigilis?;

Etymologie: s. ahd. strigil 11, st. M. (a), Striegel, Pferdestriegel; s. lat. strigilis, F., Schabeisen, Striegel; vgl. idg. *streig-, Sb., V., Strich, streichen, Pokorny 1028; idg. *ster- (4), *ster?-, *stre-, *strei-, *streu-, Sb., V., Streifen (M.), Strich, Strähne, Strahl, streifen, Pokorny 1028;

Literaturhinweise:

MndHwb 3, 540 (strîgel);

Sonstiges: örtlich beschränkt


(E?)(L?) http://www.koeblergerhard.de/Latein/LateinischesWB.pdf

S.1429f

lat. "strigilecula", "strigilicula", lat., F.: nhd. "kleiner Striegel";

Quellenangaben: Apul. (um 125-175 n. Chr.);

Etymologie: s. "strigilis";

Literaturhinweise: Walde/Hofmann 2, 603

lat. "strigilicula", lat., F.:

Verweise: s. "strigilecula"

lat. "strigilis", lat., F.: nhd. "Schabeisen", "Striegel";

Quellenangaben: Plaut. (um 250-184 v. Chr.);

Etymologie: s. idg. "*streig-", Sb., V., "Strich", "streichen", Pokorny 1028; vgl. idg. "*ster-" (4), "*stere-", "*stre-", "*strei-", "*streu-", Sb., V., "Streifen" (M.), "Strich", "Strähne", "Strahl", "streifen", Pokorny 1028;

Weiterleben: ahd. "strigil" 11, st. M. (a), "Striegel", "Pferdestriegel"; mhd. "strigel", st. M., "Striegel"; nhd. "Striegel", M., "Striegel", "Instrument zum Reinigen von Tieren", DW 19, 1593;

Literaturhinweise:

lat. "striglium", lat., N.: nhd. "Säulenkannelierung";

Quellenangaben: Vitr. (um 84-um 25 v. Chr.);

Etymologie: s. "strigilis";

Literaturhinweise:

lat. "strigmentum", lat., N.: nhd. "Abgekratztes", "Abgeschabtes", "Unflat", "Unrat";

Quellenangaben: Plin. (23/24-79 n. Chr.);

Etymologie: s. "stringere";

Literaturhinweise:

lat. "strigosus", "stricosus", lat., Adj.: nhd. "schmächtig", "mager", "dürr";

Quellenangaben: Cic. (106-43 v. Chr.);

Etymologie: s. "strigare";

Literaturhinweise:

lat. "strigula", lat., F.: nhd. "Schabeisen", "Striegel";

Quellenangaben: Schol. Iuv.;

Etymologie: s. "strigilis"


(E?)(L?) http://www.koeblergerhard.de/liberexq.html

lat. "destringere", lat., V.: nhd.° "abstreifen", "abziehen", "striegeln", "säubern", "blank ziehen", "streifen", "leicht berühren", "durchziehen", "durchhecheln", Gg;

Quellenangaben: I, B

lat. "stringere", lat., V.: nhd.° "straff zusammenziehen", "kurz zusammenfassen", "beherrschen", "abziehen", "abstreifen", "streifen", "striegeln", "verletzen", "berühren", "stoßen", "rühren", Gg;

Quellenangaben: I, B, PLSal, Rib, Sax, Fris, Cap;


(E?)(L?) http://www.koeblergerhard.de/mhd/mhd.html

mittelhdt. "buobenstrigel", mhd., st. M.: nhd. ein Schimpfwort;

Quellenangaben: Renner (1290-1300);

Etymologie: s. "buobe", "strigel";

Weiterleben: nhd. DW-;

Literaturhinweise:

mittelhdt. "strigel", mhd., st. M.: nhd. "Striegel", "Penis";

Verweise: s. "buobenstrigel";

Hinweis: vgl. mnd. "strigel";

Quellenangaben: Apk (FB "strigel"), Urk (1299), Wachtelm;

Etymologie: ahd. "strigil" 11, st. M. (a), "Striegel", "Pferdestriegel"; s. lat. "strigilis", F., "Schabeisen", "Striegel"; vgl. idg. "*streig-", Sb., V., "Strich", "streichen", Pokorny 1028; idg. "*ster-" (4), "*stere-", "*stre-", "*strei-", "*streu-", Sb., V., "Streifen" (M.), "Strich", "Strähne", "Strahl", "streifen", Pokorny 1028;

Weiterleben: nhd. "Striegel", M., "Striegel", Instrument zum Reinigen von Tieren, DW 19, 1593;

Literaturhinweise:

mittelhdt. "strigelen", mhd., sw. V.: nhd. "striegeln";

Quellenangaben: Krone (um 1230);

Etymologie: s. "strigel";

Weiterleben: nhd. "striegeln", V., "striegeln", DW 19, 1596;

Literaturhinweise:


(E?)(L?) http://www.koeblergerhard.de/mnd/mnd.html

mndt. "strigel", "strikel", mnd., M.: nhd. "Striegel", "Pferdestriegel";

Übersetzungsgleichung: lat. "strigilis";

Hinweis: vgl. mhd. "strigel";

Interferenz: Lw. lat. "strigilis"?;

Etymologie: s. ahd. "strigil" 11, st. M. (a), "Striegel", "Pferdestriegel"; s. lat. "strigilis", F., "Schabeisen", "Striegel"; vgl. idg. "*streig-", Sb., V., "Strich", "streichen", Pokorny 1028; idg. "*ster-" (4), "*stere-", "*stre-", "*strei-", "*streu-", Sb., V., "Streifen" (M.), "Strich", "Strähne", "Strahl", "streifen", Pokorny 1028;

Literaturhinweise:

MndHwb 3, 540 ("strîgel");

Sonstiges: örtlich beschränkt


(E?)(L?) https://nafoku.de/pilze/htm/stereum_hirsutum.htm

Stereum hirsutum · "Striegeliger Schichtpilz"


(E?)(L?) https://nafoku.de/pilze/htm/tramhirs.htm

Trametes hirsuta · "Striegelige Tramete"


(E?)(L?) http://www.naturschutzbuero-zollernalb.de/berichte/leuchtnacht/leuchtnacht.htm

"Striegel-Eule" ("Oligia strigilis")


(E?)(L?) https://www.owid.de/nav/gehezu/Striegel?module=elex

Striegel


(E?)(L?) https://www.owid.de/nav/gehezu/Striegeln?module=elex

striegeln


(E?)(L?) http://www.pilzepilze.de/piga/zeige.htm?name=entoloma_hirtipes

Entoloma hirtipes (Striegeliger Rötling)


(E?)(L?) http://www.pilzepilze.de/cgi-bin/webbbs/parchive2009.pl?noframes;read=160716
(E?)(L?) http://www.pilzepilze.de/cgi-bin/webbbs/parchive2009.pl?noframes;read=175232

Trametes hirsuta (Striegelige Tramete)


(E3)(L1) https://www.redensarten-index.de/register/g.php

geschniegelt und gestriegelt


(E?)(L?) https://www.rhymes.net/rhyme/striegel

We've got 46 rhyming words for "striegel"

What rhymes with "striegel"?

This page is about the various possible words that rhymes or sounds like striegel. Use it for writing poetry, composing lyrics for your song or coming up with rap verses.


(E?)(L?) https://static.uni-graz.at/fileadmin/_Persoenliche_Webseite/hofmeister_wernfried/ZWILLINGSFORMELN_Hofmeister_25-06-2010.pdf

Wernfried Hofmeister (Graz)

Sammlung der gebräuchlichen Zwillingsformeln in der deutschen Gegenwartssprache

(Stand: 25.6.2010)

"Zwillingsformel"-DEFINITION:

Die "Zwillingsformel" (auch "Paarformel", "Wortpaar", "Binomiale") stellt eine phraseologische, nicht satzwertige Verbindung aus zwei Wörtern derselben Wortart dar, die vor allem durch Synonymie oder Antonymie aufeinander bezogen sind, meist verbunden durch eine Konjunktion (bevorzugt "und"), Präposition oder Vergleichspartikel und angeordnet gemäß dem Prinzip gleicher oder ansteigender Silbenzahl bzw. Silbenlänge.


(E?)(L?) http://www.kruenitz1.uni-trier.de/cgi-bin/callKruenitz.tcl

"Striegel", ein eiserner Kamm, mit mehreren Reihen kurzer Zähne und einem hölzernen Griff, den Schweiß und Staub von thierischen Körpern, besonders von Pferden abzukämmen oder vielmehr abzukratzen; s. unter "Kutscher", Th. 57, S. 455 und 463. Eigentlich "Pferdestriegel" oder auch nur "Striegel" schlechthin, weil man darunter schon dieses Reinigungsinstrument versteht. In einigen Oberdeutschen Gegenden führt es den Namen "Roßsträhl", von "Strahl", "Strähl", ein "Kamm". In einigen Provinzen, besonders Oberdeutschlands, ist es männlichen Geschlechts, "der Striegel". Die Endsylbe "el" ist nach Adelung das Suffixum, welches ein Werkzeug bezeichnet, und beide Geschlechter leidet. Das Stammwort ist streichen, weil das Striegeln in einer Art des Streichens besteht. Im Lateinischen "Strigilis", Itat. "Striglia", "Stregghia", Fr. "Etrille".

Die Striegeln werden von dem "Sporer" verfertiget. Dieser Handwerker giebt der schmalen Seite des Kastens der Striegel, oder den beiden äußersten Blechen mit dem Striegelhaueisen Zähne, und dann werden die Bleche auf den Ecken des Ambosses etwa um einen Zoll senkrecht aufgerichtet. Zwischen diesen beiden aufgerichteten Blechen werden sechs andere Bleche von eben der Höhe auf dem Kasten angenietet. An jedem Ende des Bleches wird daher ein Lappen ausgeschmiedet und mit einem Dorn durchbohrt, um in dem Loche ein Niet zu befestigen. Vier von diesen Blechen erhalten gleichfalls Zähne, zwei aber bleiben glatt, und diese werden jederzeit nach zwei Blechen mit Zähnen befestiget. Diese glatten Bleche nehmen den Staub von den Pferden ab. An jeder Seite der Striegel wird in der Mitte ein vorstehender Zapfen angenietet, welcher einen Lappen hat, der ein Niet durchbohrt, und der auf der innern Fläche der Striegel liegt. Auf der äußersten Seite der Striegel nietet der Sporer zwei schmale Bleche oder Gabeln nach der Breite an, denen er beim Schmieden in der Mitte einen aufgerichteten Ring giebt. Der Ring auf der vordersten Gabel erhält Schraubengänge, weshalb das Blech die Schraubengabel genannt wird. Durch beide Ringe wird eine Angel gesteckt, die an dem vordersten Ende eine Schraube hat. Die Angel wird damit in den vordern Ring eingeschraubt und auf diese Art befestiget. An der entgegengesetzten Spitze dieser Angel wird das hölzerne Heft vernietet.

Im Hüttenwerke ist die Striegel derjenige Zapfen, der auf dem bloßen Herde unter dem Gefälle steckt, vermittelst dessen man nach Belieben mehr oder weniger Wasser ins andere Gefälle geben kann.

Ferner ist daselbst auch der "Striegel" oder "Striechel", "Zapfen im Deiche", ein "hölzerner Pflock", welcher vor das Loch im Gefällkasten des Waschherdes gestopft wird, wenn kein Wasser auf den Herd laufen soll.

Im Deichbaue ist die Striegel der Grundzapfen an dem Ablaß= oder Grundkantel an einem Deichdamme, der in das Loch des Ablasses mit seinem pyramidalischen viereckigen Kopf genau paßt; über der obern Leitung sind einige 1 Zoll weite, nahe übereinander liegende Löcher in denselben eingebohrt, in die man dann eiserne Nägel stecken kann, damit man diese Zapfen nach Gefallen ziehen, und viel oder wenig Wasser aus dem Deiche lassen, aber auch denselben ganz zusetzen kann. Damit nun dieses Ziehen der Zapfen um desto leichter geschehen könne, so macht man über dem Striegel einen, in einer Kette hängenden Hebel, woran dann derselbe vermittelst einer Kette angehängt ist. Man gebraucht dergleichen Striegel nach Beschaffenheit der Umstände wohl zwei auch mehrere.

"Striegeln", ein regelmäßiges thätiges Zeitwort, "mit der Striegel reinigen", daher die Pferde striegeln, sie vom Staube und andern Unreinigkeiten, die sie auf dem Körper haben, befreien.

Figürlich gebraucht man es auch im gewöhnlichen Leben für "aufziehen", "durchhecheln", "höhnisch oder bitter angehen". "Jemanden striegeln". In einigen Gegenden wird es im gemeinen Leben auch für "Plagen" gebraucht, die Bauern striegeln, und in noch andern für "prügeln", Jemanden rechtschaffen striegeln. In dem letzten Falle scheint es von "streichen", "mit Ruthen hauen", abzustammen.


(E?)(L?) https://de.wikipedia.org/wiki/Striegeliger_Schichtpilz

Striegeliger Schichtpilz


(E?)(L?) https://de.wikipedia.org/wiki/Striegel-Halmeulchen

Das "Striegel-Halmeulchen" ("Oligia strigilis") oder Halmeulchen ist ein Schmetterling (Nachtfalter) aus der Familie der Eulenfalter (Noctuidae).
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(E?)(L?) https://woerterbuchnetz.de/?sigle=Adelung#0

Adelung: Grammatisch-Kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

Abstriegeln

Die "Striegel", plur. die -n.

1. Ein gemeiniglich eiserner Kamm, mit mehrern Reihen kurzer Zähne und einem hölzernen Griffe, den Schweiß und Staub von dem Körper, besonders der Pferde, damit abzukratzen oder abzureiben; Lat. "Strigilis", Ital. "Striglia", "Stregghia", Franz. "Etrille". Die "Pferdestriegel" oder nur "Striegel" schlechthin, in einigen Oberdeutschen Gegenden "Roßsträhl", von "Strahl", "Strähl", ein "Kamm", im Nieders. "Schrape", Schwed. "Skrapa". In einigen Provinzen, besonders Ober-Deutschlandes ist es männlichen Geschlechtes, "der Striegel". Die Endsylbe "-el" ist die Ableitungssylbe, welche ein Werkzeug bezeichnet, und beyde Geschlechter leidet. Das Stammwort ist "streichen", weil das Striegeln in einer Art des Streichens bestehet.

2. Im Berg- und Hüttenbaue bedeutet der "Striegel" einen "Zapfen", vermuthlich auch von "Streichen" oder "Strich", so fern es eine Bewegung in die Länge bedeutet, da es denn eigentlich einen länglichen dünnen Körper bezeichnen würde.

3. Wenn "Striegel" in einigen Gegenden auch ein langes schmales Stück Feldes bedeutet, so ist es eine aus "Strichel" verderbte Aussprache, S. Adelung "Strich". [Bd. 4, Sp. 451]

"Striegeln", verb. regul. act. von dem vorigen in der ersten Bedeutung, "mit der Striegel reinigen".

1. Eigentlich. Die Pferde striegeln.

2. Figürlich, im gemeinen Leben, höhnisch oder bitter durchziehen, so wie man in ähnlichem Verstande auch "durchhecheln", "scheuern" u. s. f. sagt. Jemanden striegeln. In einigen Gegenden wird es im gemeinen Leben auch für "plagen" gebraucht, die Bauern striegeln, und in noch andern für "prügeln", jemanden rechtschaffen striegeln. In dem letzten Falle scheinet es von "streichen", "mit Ruthen hauen", abzustammen. So auch das "Striegeln".

Im mittlern Lat. "estriliare", Franz. "étriller", Ital. "strigliare".


(E?)(L?) https://woerterbuchnetz.de/?sigle=DWB#0

Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm

"striegel", m., f., lehnwort aus lat. "strigilis", f., ahd. mehrfach belegt, s. u. 1. ahd. und mhd. masc. im anschlusz an die gerätenamen auf "-el", vgl. Wollermann dt. gerätenamen (1904) 30, so stets in den obd. maa.; als fem. bei Duez dict. (1664) 2, 500b; masc. u. fem. bei Stieler stammb. (1691) 2199; so schon bei J. Walther s. u. 1. das vordringen des fem. läszt sich seit dem 17. jh. beobachten und mag zunächst gelehrten erwägungen entsprungen sein (angleichung an lat. "strigilis"); vgl. Heyne dt. wb. 3, 876. das bedürfnis, das wort durch das genus von 2"striegel" zu unterscheiden, spielt mit hinein: "die striegel" ein eiserner kamm ..., im berg- und hüttenbaue bedeutet "der striegel" einen zapfen Adelung 4 (1780) 830.

neben "striegel" erscheint (wohl angelehnt an "streichen", s. Pr. Lessiak konsonantismus 272) "striechel" Fischer schwäb. 5, 1868; Hentrich Eichsfeld 71; Jensen nordfries. 589; ferner mit kurzem stammvokal: "der strichel" (angelehnt an "strich" und "streichen") Crecelius Oberhessen 818. diese form bereits im 17. jh.: were desz kläfters zung ein spiesz, so hett er viel hingericht, doch braucht er sie zur hechel vnnd strichel Chr. Lehmann floril. polit. (1662) 2, 720. — "striegel" ist über den ganzen deutschen sprachraum verbreitet, im nd. vornehmlich als instrument bei der tierpflege, obd. in mannigfacher übertragung, vgl. Fischer schwäb. 5, 1868; Staub-Tobler schweiz. id. 11, 2145.

1) instrument zum reinigen von tieren, in der regel von pferden, daher auch "roszkamm" genannt; gewöhnlich aus einem holzgriff mit einer metallplatte bestehend, die metallstreifen (gezähnt oder glatt) trägt. schon in den ahd. gll.: "strigilis", serra unde equvs mundatur. i. "strigil" (10./11. jh.) ... "strigel" (10. jh.) 2, 370, 51 St.-S. in den sachlich geordneten glossaren gibt die umgebung des wortes seine bedeutung zu erkennen: "strigilis" ... "strîgel" (12. jh., Heinrici summarium, de instrumentis eqvorum) ahd. gl. 3, 162, 48 St.-S.; sella satel, submentile chinneraif, capistrum halfeter, strigilis strigel (12. jh., im abschn.: de utensilibus selle) ebda 3, 641, 30; vgl. auch ahd. gl. 2, 373, 14; 2, 373, 13; 4, 161, 26; 4, 99, 3, wo neben "strigil" als glosse für "strigilis" auch "scerra", "scherra", "sherra" auftritt. — epipium ross zovn, iugum ioch uel comat, strigilis strigel, falera ross teckin (14. jh.) voc. optimus 30a Wackernagel. eyn perdes "stregel" (1414, md.) Diefenbach gl. 556b; rosz "streel" oder "strigel" Brack voc. rerum (1495) 36a; "striegel" etiam dicitur "pferdestriegel" Stieler stammb. (1691) 2199; "striegel" ... "roszstriegel" Kramer t.-ital. 2 (1702) 1014a. liter. belege: mit rosses strigele Heinrich v. Hesler apokal. 10 874 Helm; im gantzen stall war nit ein strigel;
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(E?)(L?) https://woerterbuchnetz.de/?sigle=PfWB#0&mode=Vernetzung&lemid=PB02888#XPB02888

"Pferds-striegel" m.: "Striegel für Pferde", "Perdsstrichel" [ZW-Bechhf]. a. 1679: umb pferd- und Ochsen-striegel in die Ställ [GgHospR]. Hess.-Nass. II 597.


(E?)(L?) http://www.woerterbuchnetz.de/Wander

Wander, Karl Friedrich Wilhelm - Deutsches Sprichwörter-Lexikon

"Striegel"

Striegel und Streu thun mehr als Heu. (Westf.) – Boebel, 139; Lohrengel, II, 630; Wunderlich, 9.

Wenn Reinlichkeit das gute Futter auch nicht ersetzt oder übertrifft, so wirkt sie doch zum Gedeihen der Thiere und zur Steigerung ihres Nutzens wesentlich mit.

2. Neugi Strig'l seun scharf. (Oberbaiern.) – Fliegende Blätter, 1855, S. 150b.

"Striegeln"

1. Striegle den Ochsen, die Kuh und das Pferd, weil's die Vernunft und dein Vortheil begehrt. (Frankenwald.)

2. Si strigled enand wie d' Chatze. (S. Räss.) – Sutermeister, 78.


(E1)(L1) http://books.google.com/ngrams/graph?corpus=8&content=Striegel
Abfrage im Google-Corpus mit 15Mio. eingescannter Bücher von 1500 bis heute.

Dt. "Striegel" taucht in der Literatur um das Jahr 1770 auf.

(E?)(L?) https://corpora.uni-leipzig.de/


Erstellt: 2019-04

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