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Satire-Site
(E?)(L?) http://www.autsch.de/Erstellt: 2011-08
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Stimmt das, was im Postillon steht?
Nein, alles, was im Postillon steht, ist Satire und somit dreist zusammengelogen. Alle auftauchenden Charaktere sind fiktional, Ähnlichkeiten mit lebenden Personen sind rein zufällig. Das sollte eigentlich offensichtlich sein, obwohl zahlreiche Kommentare darauf hinweisen, dass vieles hier für bare Münze genommen wird.
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Alltagsdeutsch
Die Geburt der Satireblätter in Europa
Satire war immer eine Kunstform, die polarisierte: in Frankreich, in Deutschland und in anderen Ländern Europas. Schon Schiller sprach von der „lachenden Satire“. Ein geschichtlicher Rückblick.
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Die seit 1845 laufend veröffentlichten Abenteuer der beiden Typen "Biedermann" und "Bummelmaier" verliehen den Fliegenden Blättern die charakteristische Prägung, und aus der Verbindung der beiden Namen entstand der Ausdruck "Biedermeier".
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Die unter dem (an die satirische Tradition der Einblattdrucke des 16. Jh. anknüpfenden) Titel "Fliegende Blätter" von Caspar Braun (*Aschaffenburg 1807, † München 1877) und Friedrich Schneider († 1859) gegründete, in München erstmals am 7. November 1844 erschienene und 1944 erloschene illustrierte humoristische Zeitschrift kann als die erste deutsche satirische Zeitschrift von Rang bezeichnet werden. (Allerdings gab das Blatt vorübergehend die politische Satire auf, um der Zensurmöglichkeit möglichst wenig Angriffsflächen zu bieten, und wurde zum bloßen [und ersten deutschen] Familienwitzblatt, das "auch die lieben Kleinen nicht vergaß".)
1958 erschien Heinrich Bölls (1917 - 1985) Satire "Gesammeltes Schweigen". Die Titelfigur ist ein Redakteur beim Hörfunk, der herausgeschnittene Tonbandabschnitte sammelt auf denen nichts zu hören ist. Diese Pausen gefallen dem Redakteur so gut, weil er dem vielen leeren Geschwätz überdrüssig ist.
Heute noch sagen wir etwas scherzhaft "Gesammeltes Schweigen", wenn sich jemand nicht an einer Diskussion beteiligt, zu einem Thema keine Stellung bezieht oder uns eine Antwort schuldig bleibt.
(© blueprints Team)
"Satire": (lat. "satira"; von "lanx satura": "mit Früchten gefüllte Schale", im übertragenen Sinne: "bunt gemischtes Allerlei") ist eine Spottdichtung, die mangelhafte Tugend oder gesellschaftliche Missstände anklagt. Historische Bezeichnungen sind im Deutschen auch Spottschrift, Stachelschrift und Pasquill (gegen Personen gerichtete Satire).
Unter Satire kann man folgendes verstehen:Als Realsatire bezeichnet man umgangssprachlich Ereignisse und Vorgänge, die so absurd erscheinen, dass selbst ihre nüchterne Beschreibung bereits Züge einer Satire trägt.
- die satirische Schreibweise oder Textart, die in verschiedensten medialen Formen auftritt (Roman, Gedicht, Essay, Drama, Comic, Kabarettprogramm, Website usw.)
- gesellschaftskritische und politische Satire (19. und 20. Jahrhundert)
- ein einzelnes künstlerisches Werk, das von der satirischen Schreibweise Gebrauch macht oder der Gattung angehört.
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Kladderadatsch. Humoristisch-satyrisches Wochenblatt
Jahrgang 16.1863
A. Hofmann & Co Verlag, Berlin
Weitere Informationen: Projektseite
Inhalt
- S. 1-16 Hefte 1-4, Januar 1863
- S. 17-36 Hefte 5-9, Februar 1863
- S. 37-60 Hefte 10-15, März 1863
- S. 61-76 Hefte 16-19, April 1863
- S. 77-100 Hefte 20-25, Mai 1863
- S. 101-120 Hefte 26-30, Juni 1863
- S. 121-136 Hefte 31-34, Juli 1863
- S. 137-160 Hefte 35-40, August 1863
- S. 161-180 Hefte 41-45, September 1863
- S. 181-196 Hefte 46-49, Oktober 1863
- S. 197-220 Hefte 50-55, November 1863
- S. 221-240 Hefte 56-60, Dezember 1863
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"Krähwinkel" ist ein fiktiver Ort, der zum ersten Mal in einer Satire von Jean Paul im Jahr 1801 auftauchte. Auch August von Kotzebue verwendete diesen Ort 1803 und 1809 in zwei seiner Stücke.
"Krähwinkel" gilt als eine zutiefst spießbürgerliche Kleinstadt und wird manchmal als Vergleich herangezogen, um zu verdeutlichen, dass man einen Ort für ein langweiliges, spießiges und rückständiges Provinzstädchen hält.
Heine verdeutlicht in seinem Gedicht, dass Deutschland in seinen Augen genauso wie "Krähwinkel" ein verschlafenes Nest ist, das sich bereitwillig alles von den Herrschenden diktieren lässt und keinerlei Ambitionen zur Revolution hat.
Inhaltsangabe, Gedicht-Analyse und Interpretation
In dem Gedicht „Erinnerung aus Krähwinkels Schreckenstagen“ von Heinrich Heine geht es um die scharfe Kritik Heines an den gesellschaftlichen und politischen Verhältnissen in Deutschland. Dabei gibt die Regierung Anweisungen an das Volk, indem sie darstellt, wie es sich zu verhalten hat.
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nach August von Kotzebue
Krähwinkel
EINE KOMÖDIE MIT SCHLAGERMUSIK
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Erstmals belegt ist der Begriff "Krähwinkel" in der Satire "Das heimliche Klagelied der jetzigen Männer" des deutschen Dichters und Publizisten Jean Paul (1763 - 1825). Das Wort ist vom Althochdeutschen "chrawinchl" abgeleitet und bezeichnet die abgelegenen Einzelsiedlungen der nistenden Krähen.
Als "Krähwinkeleien" umschreibt man heute engstirnige Ansichten und kleinliches Verhalten der Bewohner eines Ortes.
(© blueprints Team)
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Herkunft: nach dem Ort "Krähwinkel" in dem Lustspiel »Die deutschen Kleinstädter« des deutschen Dramatikers A. v. Kotzebue (1761-1819)
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Wo man so lebt
Wohnorte gibt es, die gibt es nicht: "Schlauberg" zum Beispiel oder "Wolkenkuckucksheim". Und auch wer "im siebten Himmel" schwebt, hält sich da meist nur kurz auf, ohne Aussicht auf einen dauerhaften Wohnsitz.
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Wohin? In den "Schmollwinkel". Das ist eine ruhige Ecke, in der man seinen Frust ausleben kann. Unweit davon liegt beziehungsweise läge, wenn es das denn gäbe, das Örtchen "Krähwinkel", ein fiktives Provinznest mit engstirnigen, provinziellen Einwohnern.
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Geflügelte Worte: Der Citatenschatz des deutschen Volkes by Georg Büchmann et al.
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Jean Paul (Johann Paul Friedrich Richter, 1763-1825) machte zum Schauplatz seiner Satire "Das heimliche Klaglied der jetzigen Männer" (Bremen 1801) das Landstädtchen "Krähwinkel", das dadurch, wie dann durch Kotzebues Lustspiel "Die deutschen Kleinstädter" (1803), die Bedeutung eines "Klatschnestes" erhielt. Auch schrieb Kotzebue "Des Esels Schatten oder der Process in Krähwinkel" im "Almanach dramatischer Spiele für 1810" (Riga 1809). Danach nennt man jedes kleinstädtisch aufgebauschte Ereignis eine "Krähwinkelei".
"Crawinkel", von Jahn (nach H. Pröhle in "Fr. Ludwig Jahns Leben") in einem Briefe von 1825 "Krähwinkel" genannt, ist ein Dorf bei Laucha im Kreise Eckartsberga unweit von Jena; "Krehwinkel", ein Weiler im Oberamt Schorndorf in Württemberg; "Krähwinkel", ein Dorf im Kreise Solingen des Regierungsbezirks Düsseldorf.
Ferner gab Jean Paul (1804-5) den Roman "Flegeljahre" heraus, nachdem er schon in seinem "Siebenkäs" (1795 Band 2, Kap. 5) schrieb: "Wenn der Mensch über die Tölpeljahre hinüber ist, so hat er noch jährlich einige Tölpelwochen und Flegeltage zurückzulegen".
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Martial (um 40-102 n. Chr.) lässt 6, 19 den Advokaten Posthumus, der in seiner Rede von Cannae, von Mithridates, von den Puniern, von Marius, Sulla u. s. w. spricht, auffordern, zu den drei gestohlenen Ziegen zurückzukommen, um die sich der Streit dreht. Diese Martialstelle bildet die Grundlage der Redensart "Um auf besagten Hammel zurückzukommen", die in der französischen Farce des 14. oder 15. Jahrhundert "l'Advocat Patelin"[65] vorkommt.
Littré "Histoire de la langue française", 5. éd., Paris 1869, Bd. 2, p. 30 u. 45 erklärt die Farce für anonym: der Verfasser müsse in den letzten Jahren des 14. und den ersten des 15. Jahrhunderts gelebt haben (pag. 50). Schon 1470 (p. 46) kommt "pateliner" vor. Pierre Blanchet, dem man "Patelin" zuschrieb, starb 1519 als Sechzigjähriger, wäre also 1470 erst ein zehnjähriger Knabe gewesen.
"Patelin", ein verhungerter Advokat, braucht für seine Frau und sich Tuch. Er tritt in den Laden eines Tuchhändlers, den er durch Lobpreisungen seines verstorbenen Vaters und seiner verstorbenen Tante rührt. Als er diese zum Geprelltwerden geeignete Stimmung im Verkäufer erweckt hat, [S. 421] giebt er sich den Anschein, als sei er von der Güte eines Stückes Tuch, das er in dem Laden erblickt, wie geblendet. Er sei nicht gekommen, um Einkäufe zu machen, aber der Güte solcher Waren könne er nicht widerstehen, und wohl sehe er, dass die ersparten Goldstücke, die er zu Hause liegen habe, heran müssten. Der Händler, den die Aussicht auf ein vorteilhaftes Geschäft noch mehr für Herrn Patelin einnimmt, ist sofort bereit, ihm sechs Ellen Tuch mitzugeben, und Herr Patelin ladet ihn ein, sich gleich seine Bezahlung zu holen und bei ihm zu speisen. Der Tuchhändler kommt, vernimmt aber von der Frau des Advokaten zu seinem Erstaunen, dass der Mann schon seit elf Wochen gefährlich krank, gerade jetzt im Sterben liegt und also unmöglich heute Tuch gekauft haben kann. Da er nun gar den Kranken selbst in verschiedenen Sprachen phantasieren hört, so zieht er sich endlich, halb überzeugt, halb zweifelnd zurück. Bald darauf wird derselbe Tuchhändler von seinem Schäfer um Hammel betrogen und klagt. Der Schäfer wendet sich an den Advokaten Patelin, der ihm den Rat erteilt, auf alle Fragen des Richters nichts zu antworten als "Bäh". Im Termin erscheinen nun der Tuchhändler als Kläger und der Schäfer als Verklagter in Begleitung seines Anwalts. Der Kläger ist über das unerwartete Erscheinen Patelins so bestürzt, dass er seines Prozesses vergisst und den Anwalt beschuldigt, ihn um sechs Ellen Tuch betrogen zu haben. Der Richter ruft ihm daher zu:
"Sus, revenons à ces moutons!"
"Wohlan, lasst uns auf die besagten Hammel zurückkommen!"
Da der Kläger trotzdem fortfährt, in der Auseinandersetzung des Thatbestandes das gestohlene Tuch und die gestohlenen Hammel zu verwechseln, so wird er mit seiner Klage abgewiesen."
So heisst es in der letzten Ausgabe des "l'Advocat Patelin" vom Bibliophile Jacob (Paul Lacroix). In früheren heisst es: "à nos moutons!", und so wird es gewöhnlich in Frankreich citiert.
(Rabelais citiert das Wort bereits 1532, statt "revenir" stets "retourner" anwendend, in "Gargantua und Pantagruel", 1, 1; 1, 11; 3, 34, Grimmelshausen "Der abenteuerliche Simplicissimus", Mompelgart 1669 (herausg. von Keller, Stuttgart 1854, I. S. 34), sagt: "Aber indessen wieder zu meiner Heerd zu kommen".
Kotzebue lässt im Lustspiele "Die deutschen Kleinstädter" (Leipz. 1803) den Bürgermeister Staar zu "Krähwinkel" die Worte sagen: "Wiederum auf besagten Hammel zu kommen". Auch im Englischen findet sich jetzt das Wort. Es heisst in "German Home Life", Lond. 1876, p. 17: "But to return to our sheep").
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"Krähwinkel", 11. Jh., nach F1-1725 wohl südlich der Isar östlich Moosburgs, F1-1725 "KRÂJA" ("Krähe") "Chraauinchil" (1), "Chrauuinchil" MB. 6 163 (um 1060), s. "winkil" 8, ahd., st. M. (a), st. N. (a), "Winkel", "Ecke"
um 1060: "Krähwinkel", 11. Jh., nach F1-1725 wohl südlich der Isar östlich Moosburgs, F1-1725 "KRÂJA" ("Krähe") "Chraauinchil" (1), "Chrauuinchil" MB. 6 163 (um 1060), s. "winkil" 8, ahd., st. M. (a), st. N. (a), "Winkel", "Ecke"
GEDIEGENER SPOTT. Bilder aus Krähwinkel
Anonym: Die Auserwählte eines Krähwinkler Zierbengels führt ihren Geliebten an der Nase herum (Detail), kol. Kupferstich, Slg. D. Ante
24. März bis 2. September 2018
Ab 24. März 2018 zeigt das Museum LA8 in Baden-Baden die Ausstellung „GEDIEGENER SPOTT. Bilder aus Krähwinkel"
Das Biedermeier in der ersten Halfte des 19. Jahrhunderts bestand nicht nur aus behaglichen Möbeln, Hausmusik und unpolitischer Privatheit. In den bürgerlichen Wohnstuben wurde manchmal laut und frech gelacht, und zwar über die lustigen Grafiken, die das absurde Treiben der anständigen Bürger in Krähwinkel zeigten. Die beliebten Drucke sprengten gewohnte Redewendungen auf, indem sie diese allzu direkt in Bildszenen übersetzen. Kunstmaler, die auf der Suche nach Inspiration durch die Landschaft streifen, wurden dann etwa gezeigt, wie sie hingebungsvoll lange Streifen in die Landschaft malen. Als altehrwürdige Sprichwörter nicht mehr Ordnung und Sinnzusammenhang gewahrleisteten, bekam die geschlossene Idylle einen Knacks und öffnete sich für die Bildbetrachter durch ihr eigenes verblüfftes Lachen. Aus der Mitte der braven Biedermeier-Welt entsprang ebenso paradox wie folgerichtig eine anarchistische Komik, eine scheindoofe Unterbietungsstrategie von infantilem Humor, den Obrigkeit und Zensur kaum so effizient unterdrücken konnten, wie die politischen Texte der Vormärz-Dichter.
Der Name "Krähwinkel" für eine fiktive Kleinstadt, das Zuhause kleinbürgerlicher Beschränktheit irgendwo in der deutschen Provinz, taucht erstmals bei Jean Paul (1763-1825) auf. August von Kotzebue (1761-1819) bringt in sein Lustspiel „Die deutschen Kleinstädter" deutliche Gesellschaftskritik ein. Aus der Literatur - auch Heinrich Heine widmet sich den Krähwinklern - findet das Sujet schnell seinen Weg in die bildliche Darstellung. Für den Verlag des geschaftstüchtigen Friedrich Campe (1777-1846) zeichnen unter anderem der Nordlinger Johann Michael Voltz (1784-1858) und der Leipziger Künstler Christian Gottfried Heinrich Geisler (1770-1844). Ihre Karikaturenblätter erfreuen sich großer Beliebtheit, werden vielfach nachgedruckt und in Alben gesammelt.
Die Ausstellung kombiniert historische Rekonstruktionen biedermeierlich geschlossener Wohnstuben (und Puppenstuben) mit dem grafischen Aufbruch in die Bilderwelt des befreienden Lachens und präsentiert über 200 Einzelblatter aus einer bedeutenden Privatsammlung sowie weitere Leihgaben aus dem Wilhelm Busch - Deutsches Museum für Karikatur und Zeichenkunst, Hannover.
Krähwinkel
- Heinrich Lutz: Zwischen Habsburg und Preußen. Deutschland 1815-1866, Deutsche Geschichte, Bd. 8, Goldmann Taschenbuch 75525, München 1998.
- Bild als Waffe. Mittel und Motive der Karikatur in fünf Jahrhunderten, Gerhard Langemeyer/Gerd Unverfehrt/Herwig Guratzsch/Christoph Stölzl (Hgg.), Ausst.-Kat. Wilhelm-Busch-Museum Hannover u. a., München 1984.
- Hubertus Fischer: Wer löscht das Licht? Europäische Karikatur und Alltagswelt 1790-1990, Schriften zur Karikatur und kritischen Grafik, Bd. 2, Stuttgart 1994.
- Meike Wagner: Theater und Öffentlichkeit im Vormärz. Berlin, München und Wien als Schauplätze bürgerlicher Medienpraxis, Berlin 2013.
- Dieter Ante: Krähwinkel - Karikaturen im Biedermeier, in: Von Jugend und Glück, Geschichte im Wuppertal, 18. Jg., 2009, hg. v. Bergischer Geschichtsverein, Wuppertal 2009, S. 13-18.
- Johann Michael Voltz: Bilder aus dem Biedermeier. Mit einer Einleitung von Eugen Roth, Baden-Baden 1957.
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4. Weitere Funktionen literarischer Toponyme
Doch die Konstituierung von Raum ist nicht die einzige Funktion von Toponymen im literarischen Text, wenn auch die wichtigste. Als poetischer Name eignen dem Ortsnamen in der Literatur die Qualitäten, die den übrigen Sprachzeichen im literarischen Text zukommen:
Indem das sprachliche Zeichen im literarischen Kunstwerk von seinen Aufgaben als alltägliches Kommunikationsmittel weitgehend entbunden wird, „wird es maximal aktualisiert und offenbart Merkmale und Valeurs, die in anderen Kontexten unbemerkt bleiben.“
Hier spielen zunächst die phonetischen Werte des jeweiligen Eigennamens, spielt seine Klangsymbolik eine Rolle. Die Möglichkeit, durch die Phoneme den Charakter eines Toponyms als dunkel und unheimlich (z. B. Edgar Allan Poes „dim lake of Auber“ aus dem Gedicht Ulalume) oder als hell und freundlich (z. B. Jean Pauls Lilar aus dem Roman Titan) zu markieren, hat natürlich vor allem der Autor, der seine Namen frei erfindet. Aber auch der Romanautor oder der Lyriker, der authentische Ortsnamen verwendet, hat diese Möglichkeit. Graham Greenes Roman The Confidential Agent beginnt mit den Worten: „The gulls swept over Dover.“ (Greene 1971: 9). Hier antizipieren die dunklen Vokale, gesteigert durch den Binnenreim, die unheimliche Atmosphäre dieses Romans. Unübertroffen hat Marcel Proust anhand des Namens Guermantes gezeigt, welchen Zauber Ortsnamen auf den dafür Empfänglichen ausüben können, aber auch, wie dieser Zauber verblasst, sobald wir mit dem betreffenden Ort vertraut werden.
Unwiderstehlich ist oft der Reiz exotischer Namen. Treten sie, wie in Rudyard Kiplings Balladen, gehäuft auf, wirken sie „weltkonstituierend“ (Gottschalk 2009: 117). Vom „Rausch der fremden Wörter für Städte“ sprach bereits Walter Benjamin (1972) in der Rezension eines Abenteuerbuches, und Donatella Bremer (2005: 368) meint, dass zahlreiche Toponyme im Werk Eugenio Montales wohl „dank ihres exotischen Reizes und ihrer graphischen Auffälligkeiten“ gewählt wurden. Als Beispiele nennt sie "Cumerlotti" und "Anghébeni", aber auch "Eastbourne", "Trinity Bridge", "Charleville", "Mayfair", "Aleppo", "Palmira", "Llobregat", "Ely", "Armor". Es versteht sich, dass das, was als exotisch empfunden wird, sehr kulturgebunden ist; für einen Engländer ist "Eastbourne" und für einen Katalanen "Llobregat" nur alltäglich. Exotik zusammen mit Klangsymbolik kombiniert auch Samuel Taylor Coleridge in dem Gedicht, das mit den Zeilen beginnt: „In Xanadu did Kubla Khan / A stately pleasuredome decree, / Where Alph, the sacred river ran …“.
Oft gehen klangsymbolische und „redende“ Funktion von Namen ineinander über, wie bei Jean Pauls idyllischem Ortsnamen "Liebenau" aus dem Roman "Der Komet" (1820/22).
Jean Pauls "Kuhschnappel" aus dem Roman "Siebenkäs" (1796) und vor allem der von ihm ebenfalls erstmals verwendete Name "Krähwinkel" wurden sprichwörtlich für spießige, kleinbürgerliche deutsche Kleinstädte, und doch sind beides keine erfundene Namen, sondern haben ihre Vorbilder in Sachsen und Thüringen.
Das amerikanische "Gopher Prairie" (engl. "gopher": "rattenähnliches Nagetier", "amerikanisches Ziesel", "Taschenratte") aus Sinclair Lewis’ Roman "Main Street" (1920) oder das spanische "Vetusta" aus dem Roman "La regenta von Clarín" (1884/5) sind dagegen erfundene redende Ortsnamen für typische verstaubte Kleinstädte. Dabei ist "Vetusta" nicht nur ein redender Name, sondern auch ein verschlüsselter, denn er steht für die nordspanische Stadt "Oviedo".
Doch Toponyme können nicht nur „reden“, sie können auch klassifizieren, zum Beispiel geographisch. So kann Theodor Storms Novelle "Ein Fest auf Haderslevhuus" (1885) nur im äußersten Norden von Deutschland spielen, während der Hof mit dem Namen "Pfeiffering", auf den Thomas Manns Dr. Faustus (1947) sich am Ende seines Lebens zurückzieht, nur im bairischen Sprachbereich liegen kann. Ebenso wie es Proust gelingt, durch Toponyme wie "Laumes", "Argentcourt", "Villeparisis", "Combray" oder "Doncières" ein Gefühl der „francité“ hervorzurufen, worauf Roland Barthes (1953/1972: 127) hinweist, gelingt es Aldous Huxley zu Beginn seines Romans "Crome Yellow" durch eine Aufzählung von Ortsnamen anlässlich einer Bahnfahrt seines Helden, ein Gefühl der Englishness zu erzeugen:
Denis knew the names of those stations by heart. "Bole", "Tritton", "Spavin Delawarr", "Knipswich for Timpany", "West Bowlby", and, finally, "CamletontheWater". "Camlet" was where he always got out, leaving the train to creep indolently onward […], into the green heart of England. (Huxley 1977: 5)
[Denis kannte die Namen jener Bahnhöfe auswendig. Bole, Tritton, Spavin Delawarr, Knipswich for Timpany, West Bowlby und, endlich, CamletontheWater. In Camlet stieg er immer aus und ließ den Zug träge weiterkriechen […], in das grüne Herz Englands.“ Zu Theodor Fontanes Katalogen von märkischen Ortsnamen (etwa in dem Einleitungsgedicht Havelland zu den Wanderungen durch die Mark Brandenburg) s. Gottschalk 2009: 252-260.]
All den in diesem Abschnitt besprochenen assoziativen Wirkungen literarischer Toponyme liegen unbewusste kognitive Leistungen zugrunde, die vor allem darauf beruhen, dass bei der Verarbeitung eines Wortes das gesamte betroffene neuronale Netzwerk mitaktiviert wird (Rickheit et al. 2010, 168). Es ist offensichtlich, dass bei diesen Prozessen dem episodischen (biographischen) Gedächtnis die entscheidende Rolle zukommt: Jemandem, der noch nie in Frankreich war und auch noch nichts über dieses Land gelesen hat, muss die besondere Wirkung der bei Proust erwähnten Ortsnamen entgehen.
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Johann Nestroy
Freiheit in Krähwinkel
Posse mit Gesang in zwei Abteilungen und drei Akten
Erstaufführung am 1. Juli 1848
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"Krähwinkel" ist ein Ortsname, der ohne Bezug auf einen der konkreten Orte dieses Namens redensartlich für kleinstädtische, spießbürgerliche Beschränktheit steht.
In der Schreibung "Krehwinkel" wurde das Wort in diesem Sinn bereits von Jean Paul in dessen Satire "Das heimliche Klagelied der jetzigen Männer" (1801) gebraucht, weite Verbreitung erlangte es dann in der Schreibung "Krähwinkel" durch August von Kotzebues Lustspiel "Die deutschen Kleinstädter" (1802), dessen Schreibweise sich in der Folgezeit auch Jean Paul in weiteren Werken anschloss.
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krähwinkel | krähwinkler, m. | krähwinklerisch, adj.
"krähwinkel", der name eines nur gedachten ortes, der als musterbild beschränkter kleinstädterei gilt; er ist jetzt allgemein in gebrauch, scheint aber erst in unserm jahrhundert aufgekommen:
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Es kommt übrigens in wirklichkeit nur als dorfname vor, z. b. ein "Krähwinkel" in Baden, ein schwäb. "Krehwinkel" bei Schorndorf, ein bair. "Krawinkel" zwischen München und Landshut, zwei thüring. desgl. bei Gotha und Freiburg, ein westfäl. dorf "Krewinkel" im 15. jh. bei Seibertz urk. 1, 628. Kotzebue wählte den namen wol seines wunderlichen klanges wegen.
Der name ist übrigens an sich merkwürdig genug, und schon ahd. bestand "Chrâwinchil" Först. 2, 383, und mit andern thiernamen "Haswinkila" das. 699 (vgl. Förstemann die d. ortsn. 71), auf der Eifel ein ort "Katzwinkel" (Schmitz 1, 22. 37), in Westfalen ein "Vohwinkel" (vohe fuchs?), "Bärwinkel" als personenname, stellen im wald bei Leipzig heiszen der "Rehwinkel", "Wolfswinkel", "Schlangenwinkel", in Braunschweig eine strasze der "Flohwinkel".
"krähwinkler", m. beschränkter kleinstädter, s. vor.: unsere regierung (in einem schweiz. canton) nannte er einen trupp ungeschickter Krähwinkler. G. Keller der grüne Heinrich 3, 79.
"krähwinklerisch", adj. zu "krähwinkler", z. b.: "krähwinklerische" etikettestreiterei der oberbefehlshaber. bericht aus München v. 18. aug. 1866, deutsche allg. zeit. s. 1601a.
"Krähwinkel" - "Es ist wie in Krähwinkel."
Um Engherzigkeit, Kleinlichkeit, Verkehrtheit u.s.w. in öffentlichen Einrichtungen und Angelegenheiten zu bezeichnen. Ob überhaupt eine von den drei in der preussischen Rheinprovinz (Kreis Sieg, Solingen und Lennep) gelegenen drei Ortschaften dieses Namens, und wenn, welche gemeint sei, ist nicht bekannt.
Erstmals belegt ist der Begriff "Krähwinkel" in der Satire "Das heimliche Klagelied der jetzigen Männer" des deutschen Dichters und Publizisten Jean Paul (1763 - 1825). Das Wort ist vom Althochdeutschen "chrawinchl" abgeleitet und bezeichnet die abgelegenen Einzelsiedlungen der nistenden Krähen.
Als "Krähwinkeleien" umschreibt man heute engstirnige Ansichten und kleinliches Verhalten der Bewohner eines Ortes.
(© blueprints Team)
"Krähwinkeleien" nennen wir heute engstirnige Ansichten und kleinliches Verhalten. Der vom althochdeutschen "chrawinchl" abgeleitete Begriff kommt zuerst in der Satire "Das heimliche Klagelied der jetzigen Männer" des deutschen Dichters und Publizisten Jean Paul (1763-1825) vor und bezeichnet die abgelegenen Einzelsiedlungen nistender Krähen.
"Parodie"
Die zahlreichen Arten (etwa 100) der Parodia zählen wie die Rebutien und der Warzenkaktus zu den platzsparenden beliebten Anfängerpflanzen. Diese interessant bedornten Kakteen setzen relativ leicht leuchtendfarbige Blüten in den unterschiedlichsten Rottönen oder auch in goldgelber Farbe an.
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Name Lat: "Parodia"
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Der "Satyr", des -s, plur. die -en, aus dem Griech. und Latein "Satyrus", in der Mythologie der Griechen und Römer, ein Nahme der Waldgötter, welche die Wälder und Berge bewohneten, und mit Hörnern und Bockfüßen abgebildet wurden. Figürlich pflegen einige Neuere diejenigen Thiere, welche in einigen äußern Theilen dem Menschen ählich sind, "Satyren" zu nennen, wohin die Affen und Meerkatzen gehören.
Die "Satyre", plur. die -n, zunächst aus dem Franz. "Satire", daher es auch den Ton auf dem y behält, obgleich dieses aus dem Lat. "Satyra" gebildet ist, ein Gedicht, und in weiterer Bedeutung, eine Schrift oder Rede, worin die Thorheiten und Laster lächerlich gemacht, oder verspottet werden; eine "Spottschrift", "Stachelschrift", ein "Spottgedicht", "Stachelgedicht", welche Deutsche Benennungen doch niemahls sehr üblich geworden sind. Daher der "Satyrenschreiber". Die "Satyre" macht Thorheiten und Laster lächerlich, das Pasquill Personen; jene setzt Wahrheit voraus, dieses Verleumdung.
"Satyrisch", -er, -te, adj. et adv. einer "Satyre" ähnlich, in derselben gegründet. Ingleichen Fertigkeit besitzend, die Thorheiten und Laster anderer von der lächerlichen Seite vorzustellen.
Ergebnis Ihrer Suche in der Rubrik Aphorismen mit dem Thema "Satire": angezeigte Texte: 1 bis 10 (von 73 insgesamt)
"Satire" von lat. "satur" = "satt", "befriedigt", "fruchtbar", "voll", "reichhaltig"; in Verbindung mit lat. "lanx" = "Schüssel"; etwa als "eine mit allerlei Früchten gefüllte Schüssel". Ursprünglich eine Spott- und Strafdichtung, eine boshafte oder boshaft-kritische und humorige Verspottung von Mißständen, Unsitten, Anschauungen, Ereignissen, Personen, künstlerischen Werken u.ä., ist die Satire meist auf wenigen Stilmitteln und Strategien der Verspottung fundiert:
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3.2.6. Prophetische Satire (Amos)
Als deftige Satire können die Anklagen des Propheten Amos gelesen werden:
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"Satire": (lat. "satira"; von "lanx satura": "mit Früchten gefüllte Schale", im übertragenen Sinne: "bunt gemischtes Allerlei") ist eine Spottdichtung, die mangelhafte Tugend oder gesellschaftliche Missstände anklagt. Historische Bezeichnungen sind im Deutschen auch "Spottschrift", "Stachelschrift" und "Pasquill" (gegen Personen gerichtete Satire).
Unter Satire kann man folgendes verstehen:Als "Realsatire" bezeichnet man umgangssprachlich Ereignisse und Vorgänge, die so absurd erscheinen, dass selbst ihre nüchterne Beschreibung bereits Züge einer Satire trägt.
- die satirische Schreibweise oder Textart, die in verschiedensten medialen Formen auftritt (Roman, Gedicht, Essay, Drama, Comic, Kabarettprogramm, Website usw.)
- gesellschaftskritische und politische Satire (19. und 20. Jahrhundert)
- ein einzelnes künstlerisches Werk, das von der satirischen Schreibweise Gebrauch macht oder der Gattung angehört.
"Satire" ist ursprünglich eine Spottdichtung, ein boshaft-kritisches, spöttisch-humoriges Gedicht, zusammengesetzt aus gemischten Elementen und mit gewissem Tiefgang zum Nachdenken verfasst.
Der Begriff geht zurück auf die Spottverse des römischen Dichters Lucilius (ca. 180-102 v. Chr.), die eine Emanzipation von der bis dahin griechisch geprägten Dichtkunst markierten. Anfangs als "Sermones" bezeichnet, stehen in den ersten drei Jahrhunderten beide Begriffe nebeneinander, bis sich mit dem boshaften Schriftenzyklus aus 16 Satiren von Juvenal (ca. 60-140 n. Chr.) der Begriff "Satire" endgültig durchsetzt.
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Satire (Genre) (1181)
"Satire" (von lat. "satura lanx" = "mit verschiedenen Früchten gefüllte Opferschale"; übertragen i.S.v. "bunte Mischung", "Allerlei"). Die Satire ist keine literarische Gattung, sondern eine Haltung, die sich in allen literarischen Formen (Gedicht, Roman, Drama) manifestieren und von heiterem Spott bis zu finsterem Pessimismus reichen kann.
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131. Karl Kraus - Satire: Die Erde will nicht mehr
173. Karl Kraus - Satire: Die Malerischen - Phantasien einer Italienreise
182. Karl Kraus - Satire: Untergang der Welt durch schwarze Magie
Die moderne politische Satire in der Literatur
Roda Roda sagt: »Humor ist die Verdauung der Satten, Satire der Schrei der Hungrigen.« Das ist das Wesen der Satire, aber wie erreicht sie ihre großen Wirkungen, mit welchen Mitteln arbeitet sie? Ich möchte hier einige Ausführungen des Genossen Eduard Fuchs zitieren: Jede Kunst, sagt Eduard Fuchs, ist Karikatur, wenn man nämlich unter Karikatur Hinweglassung des Unwesentlichen und die dadurch notwendige Betonung des Wesentlichen versteht. In ganz besonderem Maße wendet die Satire die Karikatur als Mittel an.
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Traktat über den Hund, sowie über Lerm und Geräusch
2. Satire
Die Wahrheiten müssen Akrobaten werden, damit wir sie erkennen.
O. W.
»Über Lerm und Geräusch.« So schrieb Schopenhauer: ›Lerm‹ - mit einem E; plattköpfig und stumpf kroch das um ihn herum, was er, außer Hegeln, am meisten haßte. Den Lärmempfindlichen hat er Komplimente gemacht, die wir bescheiden ablehnen ...
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Was darf die Satire?
Frau Vockerat: »Aber man muß doch seine Freude haben können an der Kunst.«
Johannes: »Man kann viel mehr haben an der Kunst als seine Freude.«
Gerhart Hauptmann
Wenn einer bei uns einen guten politischen Witz macht, dann sitzt halb Deutschland auf dem Sofa und nimmt übel.
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Die Zeit schreit nach Satire
Für Walter Hasenclever
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Satire. (Redende Künste) Da die Neueren den Namen der Sache, wovon hier die Rede sein soll, den Römern abgeborgt, seine Bedeutung aber so weit ausgedehnt haben, dass sie etwas unbestimmtes bekommen hat; so werden wir am besten tun, wenn wir erst auf die alte Bedeutung zurückgehen und danach aus derselben den Begriff festsetzen, den wir gegenwärtig durch diesen Namen ausdrücken. Ohne auf die zweifelhafte Etymologie zurück zu gehen, begnügen wir uns anzumerken, dass die Römer gewissen Gedichten, darin die Torheiten und Laster einzelner Personen und ganzer Stände scharf, beißend oder spöttisch durchgezogen und mit einiger Ausführlichkeit in ihr hässliches Licht gesetzt worden, den Namen der Satiren gegeben. Die Satiren des Horaz, Juvenalis und Persius sind jedermann bekannt und können hier als Beispiele der römischen Satire angeführt werden. Die Römer geben sich für die Erfinder dieser Art des Gedichtes aus. Da aber die Namen "Satyra", "Satura" oder "Satira" weit älter sind als Lucilius, so erhellt daraus, dass Horaz nur von der Form der Satire spricht, die er und seine beiden Nachfolger beibehalten haben. Auch Ennius, Pacuvius, Varro und andere haben Gedichte geschrieben, die den Namen Satire trugen, aber von einer anderen Art waren. Der ausdrücklichen Zeugnisse, die wir so eben angeführt haben, ungeachtet, halten einige Neuere die Satire für griechischen Ursprungs. Wem mit einer ausführlichen Untersuchung hierüber gedient sein mag, den verweisen wir auf Drydens Abhandlung von dem Ursprung und Fortgang der Satire.
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Die 10 komischsten Romane diesseits der Comedy
Comedy will und muss witzig sein - das wird gemeinhin erwartet. Aber auch die Werke ernsthafter Autoren können wahre Lachanfälle auslösen und sind an Satire kaum zu überbieten ... mehr
veröffentlicht am 28.06.2011
EXPERTE: Bernhard Keller
- 01 Die Alexanderschlacht, von Herbert Achternbusch
- 02 Leitfaden zum Abfackeln von Schriftstellerresidenzen, von Brock Clarke
- 03 Das Wetter vor 15 Jahren, von Wolf Haas
- 04 Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull, von Thomas Mann
- 05 Überlebenstraining für unfreiwillige Zeitreisende, von Mil Millington
- 06 Der wunderbare Massenselbstmord, von Arto Paasilinna
- 07 Nackt, von David Sedaris
- 08 Abspann, von Steve Tesich
- 09 Der Schaum der Tage, von Boris Vian
- 10 Schrecklich amüsant - aber in Zukunft ohne mich, von David Foster Wallace
Schandmännchen ist Deutschlands erste beste Satire-Site im Internet.
Schandmännchen erscheint täglich und wird bei Gelegenheit aktualisiert.
Über das Projekt
Diese Online-Edition möchte politisch-satirische Zeitschriften verfügbar machen, die als authentische Quellen das Kaiserreich und seine Alltagskultur bis zum Ende der "Weimarer Republik" nahebringen. Die Zeitschriften können gelesen oder punktuell nach besonderen Fragestellungen durchsucht werden.
Die Stupidedia ist die freie Satire- und Nonsens-Enzyklopädie, bei der alle mitmachen können, die kreative Ideen haben und die deutsche Sprache beherrschen. Seit dem 17. Dezember 2004 entstanden 16.310 Artikel, die Früchte der Fantasie unserer unzähligen Autoren. Die Artikel unterliegen der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. Weitere Informationen gibt es hier.
Der Stich der Tarantel - Heiße Lektüre im Kalten Krieg
Nach der zweifachen Staatsgründung 1949 und dem Beitritt zu NATO und Warschauer Pakt 1955 waren die Bundesrepublik und die DDR endgültig im "Kalten Krieg" angekommen. Dies bedeutete auch die Teilnahme am Propagandakrieg, der von beiden Seiten mit Heftigkeit betrieben wurde.
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Eine der am nachdrücklichsten antikommunistischen Zeitschriften, die auf diesen Wegen in die DDR gelangten, war die "Tarantel. Satirische Monatsschrift der Sowjetzone". Sie entstand im Frühjahr 1950 in West-Berlin im Umfeld der Propaganda gegen das Deutschlandtreffen der FDJ zu Pfingsten in Ostberlin. Im Vorfeld dieser Veranstaltung lud der Grafiker Karl Willi Wenzel Kollegen West-Berliner Zeitungen zu einem Treffen in einem Nebengebäude des SPD-Blattes "Telegraf" am Bismarckplatz ein.
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Am Bismarckplatz fanden sich viele bekannte Pressezeichner, wie Fritz Behrendt, der später für die FAZ zeichnete, ein und man entwarf ein politisches Satiremagazin gegen die DDR unter dem Titel "Tarantel". Den Namen hatte der als Chefredakteur tätig werdende Wenzel gewählt, da Menschen gewöhnlich wie besessen auf den Stich dieses Tieres reagieren.
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Satiremagazin "Die Tarantel"
Die "Tarantel" ist die Zeitschrift der Ökologischen Plattform bei der LINKEN und erscheint vier Mal im Jahr. Wir berichten über Instrumente für eine ökologische Politikwende, wirksamen Klimaschutz und den Atomausstieg. Debattiert wird über den ökologischen Umbau des Steuersystems und Aspekte des Naturschutzes. Die Nord-Süd-Dimension gehört bei uns immer mit dazu. Schwerpunkt ist für uns der substantielle Ausbau ökologischer Kompetenz in der LINKEN und die Umweltdebatte in Deutschland voranzutreiben.
Übersicht
- tarantel 53 - Juni 2011
- tarantel 52 - März 2011
- tarantel 51 - Dezember 2010
- tarantel 50 - September 2010
- tarantel 49 - Juni 2010
- tarantel 48 - März 2010
- tarantel 47 - Dezember 2009
- tarantel 46 - September 2009
- tarantel 45 - Juni 2009
- tarantel 44 - März 2009
- tarantel 43 - Dezember 2008
- tarantel 42 - September 2008
- tarantel 41 - Juni 2008
- tarantel 40 - März 2008
- tarantel 39 - Dezember 2007
- tarantel 38 - September 2007
- tarantel 37 - Juni 2007
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Willkommen zur deutschsprachigen Uncyclopedia, der content-freien satirischen Enzyklopädie, in der jeder des Schreibens mächtige Benutzer editieren darf - es sei denn, der Server ist gerade wieder abgeraucht. Seit August 2005 haben verschiedene Generationen von Uncyclopedianern 3.075 Artikel geschaffen
Gefördert mit Mitteln der Landesarchivdirektion Baden-Württemberg wurden im Jahr 2003 die Jahrgänge 1848 bis 1944 der Zeitschrift Kladderadatsch an der Universitätsbibliothek Heidelberg digitalisiert.
Die erste Nummer der auf Initiative David Kalischs, eines Possendichters, gegründeten Berliner Satirezeitschrift Kladderadatsch kam am 07. Mai 1848 in der hohen Auflage von 4.000 Exemplaren heraus.
Den ersten beiden Jahrgängen gaben die Herausgeber den Untertitel "Organ für und von Bummler", seit dem 32. Heft des Jahrgangs 1849 führt die Zeitschrift den Zusatz "Humoristisch-satyrisches (später "satirisches") Wochenblatt". Seit 1908 erschien das Magazin nur noch unter dem Titel Kladderadatsch. 1944 wurde das Erscheinen eingestellt.
Somit ist der Kladderadatsch das einzige Berliner Witzblatt, das nicht nur die Revolutionszeit 1848/1849 überlebte, sondern - nachdem es ins liberal-konservative Lager übergegangen war - länger als neun Jahrzehnte bestand.
Die Redakteure verstanden es, der Sprache ihrer witzig-kritischen Beiträge, ihrer Glossen und Parodien ein so unverwechselbares Lokalkolorit zu geben, daß die Zeitschrift in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts schnell zum Liebling der Berliner wurde.
Folgende Jahrgänge sind online verfügbar:
- 1848 - 1944
- Sonderausgaben
- Bismarck-Album des Kladderadatsch. 9. Aufl., Berlin, 1890
- Kladderadatsch in Paris. Humor und Satyre auf der Industrie-Ausstellung, Berlin, 1855
- Hofmann, Wolfgang: Parlaments-Album des Kladderadatsch: Parlament und Parlamentarier im Spiegel des Humors und der Satire von 1848 bis zur Gegenwart, Berlin, 1928
Digitalisierung und Erschließung illustrierter Kunst- und Satirezeitschriften des 19. und frühen 20. Jahrhunderts
- Deutschsprachige Kunstzeitschriften des Jugendstils
- Illustrierte Satirezeitschriften
- Zeitschriften zu Kunstgewerbe und Kunsthandwerk
- Weitere deutschsprachige Kunstzeitschriften
Deutsche Kunst und Dekoration: illustrierte Monatshefte für moderne Malerei, Plastik, Architektur, Wohnungskunst und künstlerisches Frauen-Arbeiten (1897-1932) - digital
Der Darmstädter Verleger Alexander Koch gab ab Oktober 1897 mit der „Deutschen Kunst und Dekoration” eine Zeitschrift heraus, die zum Sprachrohr für die neuen Ziele und das Selbstbewusstsein der dekorativen Kunst des Jugendstils wurde. In Form der von ihr veröffentlichten Wettbewerbsausschreibungen sollten Anregungen und Impulse auf dem gesamten Gebiet der angewandten Kunst gegeben werden.
In den Textbeiträgen wurden grundlegende Inhalte zu einzelnen Künstlern, zu Fragen der Architektur und Innendekoration, aber auch zu künstlerischen Techniken, zur Künstlerausbildung und zu Ausstellungen in In- und Ausland veröffentlicht. Von besonderer Bedeutung sind die Illustrationen der Zeitschrift.
Neben zahlreichen Abbildungen zu allen Themenbereichen finden sich mehrfarbige Beilagen und Entwürfe namhafter Künstler der Zeit (u.a. Hans Thoma, Max Klinger, Herman Obrist, Henry van de Velde) zu kunstgewerblichen Arbeiten. Ab 1905 wurden regelmäßig Hefte über die Wiener Werkstätte veröffentlicht. Seit 1932 war die „Deutsche Kunst- und Dekoration” inhaltlich identisch mit der Zeitschrift „Die Kunst” und ging in dieser auf.
Die Graphischen Künste - digital
Die Zeitschrift Die graphischen Künste erschien von 1879-1933 in Wien. Sie wurde vierteljährlich im Format von 38 x 40 cm im Selbstverlag der „Gesellschaft für vervielfältigende Kunst“ herausgegeben.
Inhaltlich konzentrierten sich „Die Graphischen Künste“ vor allem auf Beiträge über graphische Techniken, einzelne Künstler, Sammlungen und Ausstellungsberichte. Als Illustrationen enthielt die Zeitschrift vor allem Graphiken, Buchschmuck und Kunstbeilagen. Zuerst zeigte sie sich der klassischen akademischen Tradition verbunden. Später kann man jedoch eine Annäherung an die in den 1890er Jahren neu entstandenen Ideen der Wiener Sezession und ihrer Zeitschrift „Ver Sacrum“ erkennen. Die Originalgraphik gewann nun Vorrang gegenüber der reproduzierenden Graphik. Ein weiterer Umschwung in der Konzeption der Zeitschrift und eine starke Hinwendung zum Jugendstil ist ab den Jahr 1904 festzustellen.
Kunst und Künstler. Illustrierte Monatsschrift für Kunst und Kunstgewerbe - digital
Das bekannteste Produkt der verlegerischen Tätigkeit Bruno Cassirers, Berlin, ist die Zeitschrift Kunst und Künstler - illustrierte Monatsschrift für bildende Kunst und Kunstgewerbe, die zuerst 1902 erschien und von vielen als die „schönste Kunstzeitschrift“ bezeichnet wird, die jemals publiziert wurde. Redigiert wurde sie von Emill Heilbutt und Cäsar Fleischlein. Seit 1907 wurde sie von dem Kunstkritiker und -publizist Karl Scheffler (1869-1951), einem der scharfsinnigsten Verfechter zeitgenössischer europäischer Kunst, herausgegeben. Scheffler nutzte den so gewonnenen publizistischen Einfluss, um seine Anschauungen zu künstlerischen und kulturellen Zeitfragen zu veröffentlichen. Sein engagiertes Auftreten trug in den Jahren vor dem Ersten Weltkrieg maßgeblich dazu bei, die damals in Deutschland noch umstrittene Kunstrichtung des Impressionismus beim Publikum durchzusetzen. Während der exklusive PAN nur vierteljährlich bzw. zweimonatlich in einer neuen Ausgabe verfügbar war, konnte man Kunst und Künstler monatlich erwerben.
Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten im Jahr 1933 wurde die Zeitschrift eingestellt.
Inhaltlich lieferte das Organ ausschließlich Beiträge zur bildenden Kunst und zu einzelnen Künstlern. Die Schwerpunkte der Zeitschrift lagen bei der zeitgenössischen, vorwiegend deutschen Kunst und bei den französischen Impressionisten. Die Illustrationen sind meist Reproduktionen bekannter Malerei und Graphik, auf die sich der Verleger Cassirer spezialisiert hatte, daneben findet sich aber auch Originalgraphik. Als beteiligte Künstler können Namen wie Arnold Böcklin, Anselm Feuerbach, Max Klinger, Max Liebermann, Giovanni Segantini, Max Slevogt, Hans Thoma und Wilhelm Trübner angeführt werden.
Jugend - Münchner illustrierte Wochenschrift für Kunst und Leben - digital
Die von Georg Hirth (1841-1916) gegründete und herausgegebene Zeitschrift Jugend erschien 1896 bis 1940 in München im Verlag der Jugend. Als Namensgeberin einer ganzen kunstgewerblichen und literarischen Stilrichtung, dem Jugendstil, ist die Jugend eine der bedeutendsten deutschen Organe für die Kunst und Literatur der Jahrhundertwende. Neben modernen Illustrationen und Ornamenten spielten auch satirische und kritische Texte ein große Rolle. Die Jugend erschien wöchentlich. Anders als andere Blätter der Zeit hatte sie kein eng profiliertes Programm.
Schon in den ersten sieben Jahrgängen sind über 250 Künstler vertreten. Alle waren damals noch weitgehend unbekannt, und alle haben einen unmittelbaren Bezug zu München. Für viele, so auch für Max Slevogt und Ernst Barlach, war die Jugend eine der ersten Gelegenheiten, ihre Arbeiten vorzustellen. Ein maßgeblicher Einfluss auf die künstlerische Gestaltung der frühen Jahrgänge ging von Arnold Böcklin und Franz von Stuck aus. Karl Ettlinger (1882-1939) arbeitete 20 Jahre für die Jugend und schrieb in den Jahren 1902 bis 194 unter dem Pseudonym „Karlchen“ über 1.700 Beiträge für das Blatt.
Nach dem Ersten Weltkrieg konnte die Jugend, obwohl sie sich den Anforderungen der Zeit entsprechend weiterentwickelt hatte, den Anschluss an die neuen Kunstströmungen nicht mehr finden. Das änderte sich erst wieder ab 1927 unter der Schriftleitung von Franz Schoenberner, als sich das Heft nochmals den Künstlern einer jüngeren Generation öffnete und Texte von Kurt Tucholsky, Erich Kästner und Zeichnungen von George Grosz druckte. Nach ihrer Anpassung an die nationalsozialistische Kunstpolitik war das Ende der Jugend bald besiegelt
PAN - digital
Die Zeitschrift PAN, die zwischen 1895 und 1900 in Berlin erschien, gilt als eines der wichtigsten Organe des Jugendstils in Deutschland. Ihr Konzept entsprach dem Bedürfnis der Zeit, alle Zweige der Kunst miteinander zu verbinden. Auf dem Prospekt, mit dem das Erscheinen der Zeitschrift im August 1894 angekündigt wurde, hieß es, daß der PAN ein „ungetrübtes und vollständiges Bild der kunstschaffenden Kräfte unserer Zeit, sowie einen Überblick über verwandte Bestrebungen früherer Epochen“ geben wollte. Im PAN wurden zahlreiche, von renommierten, aber auch von noch unbekannten jungen internatonalen Künstlern entworfene Illustrationen veröffentlicht.
Zu den bekanntesten Künstlern des Heftes gehörten Franz von Stuck, der das Bild für das Titelblatt der Erstausgabe beisteuerte, Félix Vallotton, dessen Holzschnitte durch den PAN erst bekannt wurden sowie Thomas Theodor Heine. Weitere wichtige Bildkünstler des PAN waren Henry van de Velde, Ludwig von Hofmann, Max Liebermann, Otto Eckmann und Walter Leistikow. Literarisch fanden sich in PAN Erzählungen und Gedichte, die dem Symbolismus, dem Naturalismus, dem Impressionismus zugeordnet werden können. Daneben traten viele Werke, die unter keinen Epochenbegriff sortiert werden können. Die Zeitschrift verkörperte die Anfänge der literarischen Moderne in ihrer ganzen Vielfalt wie auch Widersprüchlichkeit. Zu den wichtigsten Autoren gehörten neben Otto Julius Bierbaum, Max Dauthendey, Richard Dehmel und Arno Holz.
Ver sacrum: Mitteilungen der Vereinigung Bildender Künstler Österreichs (1898-1903) - digital
Von ähnlicher Bedeutung wie der „PAN” für die deutsche Kunstzeitschriftenlandschaft ist für Österreich die Zeitschrift „Ver sacrum”. 1898 erstmals erschienen, sollte die Zeitschrift die Ideen der ein Jahr zuvor konstituierten Wiener Secession populär machen. Herausgeber war die „Vereinigung bildender Künstler Österreichs, Secession”. Der Untertitel „Organ der Vereinigung bildender Künstler Österreichs” wurde 1899 in „Zeitschrift der Vereinigung bildender Künstler Österreichs und ab 1900 in „Mitteilungen der Vereinigung bildender Künstler Österreichs” umbenannt.
Im Einleitungsartikel „Weshalb wir eine Zeitschrift herausgeben” wurde postuliert: „Diese Zeitschrift soll […] ein Aufruf an den Kunstsinn der Bevölkerung sein, zur Anregung, Förderung und Verbreitung künstlerischen Lebens und künstlerischer Selbständigkeit.” Man vertrat den Anspruch, daß die Kunst wieder zum unverzichtbaren Lebensbestandteil werden müsse.
Die Zeitschrift war als Gesamtkunstwerk durch das Zusammenwirken von Literatur und Bildender Kunst und Musik konzipiert; enthalten sind kunsttheoretische Artikel, Beiträge über Künstler und Ausstellungen und Literatur. Abgebildet werden Kunstwerke und Ausstellungen, Originalgraphiken und Buchschmuck, entworfen von Secessionsmitgliedern. Die graphische Gestaltung wurde beispielgebend für die österreichische Buchkunst.
Fliegende Blätter - digital
Die humoristisch-satirischen, reich illustrierten „Fliegende Blätter” wurden erstmals am 7. November 1844 von dem Xylograph Kasper Braun (1807-1877) und dem Buchhändler und Schriftsteller Friedrich Schneider im gemeinsamen Verlag Braun & Schneider in München herausgegeben. Sie erschienen zunächst in loser Folge und unterschiedlicher Stärke der einzelnen Hefte. Von Nummer vier an wurde das Erscheinen monatlich zwei bis drei mal angekündigt und erst von Nummer 60 an erscheint das Blatt bis 1944 wöchentlich. Jeweils 26 Hefte mit über 500 Holzschnitten nach Originalzeichnungen bilden einen Band.
Allgemeine Wertschätzung erfuhren die „Fliegenden Blätter“ für ihre zielsichere und satirische Charakterisierung des deutschen Bürgertums. Sie gelten als Kompendium humoristischer Zeitkritik. In unterhaltenden, spöttischen und humorvollen Einzelkarikaturen und Fortsetzungsgeschichten nahmen sie nahezu alle Berufe, Gesellschaftsschichten und Lebensbereiche unter die Lupe. Bekannte Schöpfungen mehrteiliger Fortsetzungsgeschichten sind der bürokratische Staatshämorrhidarius (Graf Franz von Pocci), die Reisenden Baron Beisele und sein Hofmeister Dr. Eisele (Kasper Braun), die Genossen Barnabas Wühlhuber und Casimir Heulmaier (Kasper Braun) und der Geschäftsmann Master Vorwärts. Zwischen 1854 und 1857 erschien die von Friedrich Eichrodt und Adolf Kußmaul erfundene Figur des Weiland Gottlieb Biedermaier in den Fliegenden Blättern, die begriffsbildend für die Epoche des Biedermeier wurde.
Kladderadatsch (1848-1944) - digital
Gefördert mit Mitteln der Landesarchivdirektion Baden-Württemberg wurden im Jahr 2003 die Jahrgänge 1848 bis 1944 der Zeitschrift Kladderadatsch an der Universitätsbibliothek Heidelberg digitalisiert.
Die erste Nummer der auf Initiative David Kalischs, eines Possendichters, gegründeten Berliner Satirezeitschrift Kladderadatsch kam am 07. Mai 1848 in der hohen Auflage von 4.000 Exemplaren heraus.
Den ersten beiden Jahrgängen gaben die Herausgeber den Untertitel "Organ für und von Bummler", seit dem 32. Heft des Jahrgangs 1849 führt die Zeitschrift den Zusatz "Humoristisch-satyrisches (später "satirisches") Wochenblatt". Seit 1908 erschien das Magazin nur noch unter dem Titel Kladderadatsch. 1944 wurde das Erscheinen eingestellt.
Somit ist der Kladderadatsch das einzige Berliner Witzblatt, das nicht nur die Revolutionszeit 1848/1849 überlebte, sondern - nachdem es ins liberal-konservative Lager übergegangen war - länger als neun Jahrzehnte bestand.
Die Redakteure verstanden es, der Sprache ihrer witzig-kritischen Beiträge, ihrer Glossen und Parodien ein so unverwechselbares Lokalkolorit zu geben, daß die Zeitschrift in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts schnell zum Liebling der Berliner wurde.
Lachen links : das republikanische Witzblatt - digital
Im Oktober 1923 hatte Inflation den „Wahren Jacob“ zur Einstellung gezwungen. Im Parteitagsprotokoll von 1924 heißt es „Der Parteiverlag Dietz (früher ‚Vorwärts`-Buchhandlung) hatte vom Parteivorstand den Auftrag, alle eingegangenen Zeitschriften wieder erscheinen zu lassen, sobald es die Verhältnisse ermöglichen.“ Am 11. Januar 1924 erschien die erste Nummer von „Lachen Links“ unter der Überschrift „Lächerlichkeit tötet“. Chefredakteur war Erich Kuttner, die Redaktion lag bei Friedrich Wendel.
Das „republikanische Witzblatt“ ist ein eindrucksvolles Zeugnis für Witz und Satire als Mittel der politischen Auseinandersetzung in den 20er Jahren. In der sozialdemokratischen Zeitung wurden Missstände - vor allem in der Justiz - angeprangert und militaristische und faschistische Strömungen angegriffen.
Der Name des Blattes ist vermutlich aus den damaligen Parlamentsprotokollen entlehnt; dort wurde das Lachen in den unterschiedlichen politischen Lagern über den Gegner jeweils mit der Notiz „Lachen links“ bzw. „Lachen rechts“ dokumentiert.
Die Nummern erschienen meist zweifarbig, die zweite Farbe änderte sich von Nummer zu Nummer. Nur einige wenige Sondernummern erschienen mehrfarbig. 1925 wurde der Preis von 25 auf 20 Pfennige pro Heft gesenkt, das Blatt war somit das „billigste Witzblatt Deutschlands“.
Leuchtkugeln: Randbemerkungen zur Geschichte der Gegenwart - digital
Meggendorfer-Blätter - digital (im Aufbau)
Die Meggendorfer Blätter sind in insgesamt 57 Ausgaben zwischen 1888 und 1944 als Witzblatt mit gehobener künstlerischer Ausstattung erschienen. Wie es der Name schon verrät geht die Zeitschrift auf den vor allem durch bewegliche Bilderbücher für Kinder bekannt gewordenen Illustrator und Maler Lothar Meggendorfer (1847-1925) zurück, der auch für die „Fliegenden Blätter“ tätig war. Lothar Meggendorfer hat als Herausgeber der Zeitschrift deren inhaltliche und äußere Erscheinung maßgeblich geprägt: Illustrationen zu Witzen, kurzen Erzählungen und Gedichten, daneben Karikaturen und vor allem Bildergeschichten. Als weitere Illustratoren der Meggendorfer Blätter waren Josef Mukarovsky (1851-1921), Otto Bromberger (1862-1943) und Victor Schramm (1865-1929) tätig.
Die erste Ausgabe erscheint unter dem Titel „Aus Lothar Meggendorfers lustiger Bildermappe“, spätere Ausgaben ab 1890 tragen den Titel „Meggendorfers Humoristische Blätter“, von 1897 bis 1925 schließlich „Meggendorfer Blätter“. 1905 zog sich Meggendorfer aus dem Verlag zurück. Danach entwarf Karl Pommerhanz (1857-1940) die Bildergeschichten und vor allem Josef Mauder (1884-1669) war für die Gestaltung der Zeitschrift verantwortlich.
Der Simpl: Kunst-Karikatur-Kritik - digital
Der „Simpl” erschien erstmals unter US-Lizenz am 28. März 1946 im Münchner W. E. Freitag Verlag. Herausgeber war Willi Ernst Freitag, als Chefredakteur fungierte Markus Schrimpf. Die Wahl des Titels, aber auch Format und Aufmachung stehen in direkter Tradition des „Simplicissimus„. Die politische Ausrichtung aber jedoch antifaschistisch, antimilitaristisch und antinationalistisch. Auch die katholische Kirche tauchte häufig als Zielscheibe der Kritik auf.
Im Geleitwort der 1. Ausgabe heißt es: „Wo wieder anfangen? Nach so viel Lüge. Wo wieder das wahre Wort finden? Das wahre Wort für Menschen, die so allein geblieben sind, wie wir. Es muß anders werden, wie es bisher war, das spüren wir. Aber wie? Wir finden die Form noch nicht, in der wir uns zeigen könnten. Nur das eine wissen wir bestimmt: keine Lüge mehr!”
Mitarbeiter der ersten Ausgabe waren u.a. Henry Meyer-Brockmann, Rudolf Schlichter, Otto Dix und Erich Kästner. Nach und nach kamen auch Mitarbeiter des alten „Simplicissimus” hinzu; die politische Grundhaltung des Blattes änderte sich dadurch jedoch nicht. Im Juni 1949 ergänzte Ernst Maria Lang die Gruppe der Hauptkarikaturisten. Aus wirtschaftlichen Gründen stellte der Simpl im März 1950 das Erscheinen ein.
Ulk. Illustriertes Wochenblatt für Humor und Satire - digital
Gefördert mit Mitteln der Landesarchivdirektion Baden-Württemberg wurden die Jahrgänge 1914 bis 1930 der Satirezeitschrift ULK digitalisiert.
Die Satire-Zeitschrift Ulk, ein norddeutsches Gegenstück zu den süddeutschen Fliegenden Blättern, erschien von 1872 bis 1933 als Gratisbeilage des Berliner Tageblatts bei dem viel produzierenden Verleger Rudolf Mosse. Vom September 1910 bis November 1930 wurde der Ulk, der auch separat bezogen werden konnte, zusätzlich der Berliner Volks-Zeitung beigelegt.
In den Jahren 1918 bis 1920 arbeitete Kurt Tucholsky als Chefredakteur des Ulk. Dadurch bot sich ihm ein großes Publikum, da die beiden Zeitungen, in denen der Ulk als Beilage erschien, eine Viertelmillion starke Leserschaft hatten. Tucholsky wollte mit den Kriegswitzen und dem Durchhaltehumor Schluß machen, und den Ruf des jüdisch-demokratischen Ulk wiederherstellen. Nach Tucholskys Ausscheiden kehrte der Ulk, unter Joseph Wiener-Braunsberg, wieder zu seiner früheren Linie zurück.
Der Wahre Jacob - digital
Die 1879 in Hamburg gegründete deutsche sozialdemokratische Satirezeitschrift „Der Wahre Jacob” erschien mit Unterbrechungen bis 1933. Sie war über lange Zeit die meistgelesene Zeitschrift im Umfeld der SPD. Nach Repressalien im Rahmen der Sozialistengesetze konnte die Zeitschrift in Stuttgart fortgesetzt werden. Ab 1891 wurde das Titelblatt durch eine vierfarbig gedruckte Karikatur geschmückt. Farbige Bildsatiren, Karikaturen, Agitationsbilder und Illustrationen gewannen ebenfalls einen großen Stellenwert.
1923 zwang die Inflation den "Wahren Jacob" sein Erscheinen einzustellen. Noch im Oktober 1922 hatte eine Nummer 10 Mark gekostet, Mitte 1923 schoß der Preis auf 20 Millionen. Am 12. Oktober des Jahres verabschiedete sich das Blatt von seinen Lesern: „Dies ist des 'Jacobs' letzte Nummer! - Er starb an keinem Staatsanwalt, - Es macht kein Paragraph ihn kalt, - Er legte sich zum Winterschlummer, - edrängt vom Wucherergebot, - Erdrosselt von der Zeiten Not! […].” Von 1924 bis 1927 erschien das Witzblatt unter dem Titel „Lachen links”, ab Juli 1927 trat dann wieder der „Wahre Jacob” an dessen Stelle.
Zielscheibe des Spottes waren Otto von Bismarck und die Reichspolitik. Daneben war der „Der Wahre Jacob” jedoch auch von Beiträgen geprägt, die sich mit Tendenzen und Ereignissen der aktuellen Politik beschäftigten, besonders mit der Entwicklung der Sozialdemokratie. Schon im Jahr der Machtergreifung Hitlers wurde die Zeitschriften aufgrund ihrer kritischen Artikel verboten.
Französische Satirezeitschriften und Karikaturen - digital
Mit dem Büchervermächtnis des international tätigen Londoner Buchhändlers Nikolaus Trübner (1817-1884) gelangte 1885 eine Sammlung französischer satirischer Zeitschriften und Karikaturen in den Besitz der UB Heidelberg. Es handelt sich unter anderem um die äußerst seltenen Pariser ZeitschriftenBerühmte Karikaturisten und Zeichner wie André Gill, Albert Humbert, Faustin Betbeder, Henri Demare und Alfred Le Petit gehörten zu den Illustratoren dieser Blätter.
- L'Éclipse,
- Le Grelot,
- Le Sifflet,
- La Scie und
- Le Fils du Père Duchêne.
Zur Sammlung aus dem Besitz Trübners gehören außerdem neun großformatige Bände, die knapp 2.000 in Form von Flugblättern veröffentlichte Karikaturen enthalten. Die lithographischen Darstellungen der „Collection de caricatures et de charges pour servir à l'histoire de la guerre et de la révolution de 1870-1871“ werden ergänzt durch humorvolle bis sarkastische Kommentare zu den Begleitumständen der Ereignisse. Die Drucke waren zwar in großer Auflage erschienen, wurden jedoch bald zu gesuchten Sammlerstücken.
Neben den Beständen aus dem Nachlass Trübners hat die Universitätsbibliothek Heidelberg weitere satirische Zeitschriften und Karikatursammlungen aus eigenen Beständen sowie Leihgaben der Universitätsbibliothek Frankfurt/Main digitalisiert. Hierzu gehören die Zeitschriften
- Le Fifre,
- La Lune,
- La revue comique
- sowie weitere Jahrgänge der Zeitschriften Le Grelot und L'Éclipse.
Die Form: Zeitschrift für gestaltende Arbeit - digital
Die in den Jahren 1925-1934 erscheinende Zeitschrift „Die Form“ wurde von Walter Curt Behrendt für den Deutschen Werkbund herausgeben. Sie erschien im Berliner Verlag Hermann Reckendorf; ihre Auflage überschritt nie die Marke von 5.000 Exemplaren. Der Untertitel lautete von 1929 bis 1934 „Zeitschrift für gestaltende Arbeit“.
Bereits im Jahr 1922 hatte es einen ersten Versuch gegeben die Werkbund-Zeitschrift zu etablieren. So heißt es im Geleitwort des ersten Bandes (1925) von Walter Curt Behrendt „Mit dieser Zeitschrift setzt der Deutsche Werkbund ein Unternehmen fort, das bereits vor längerer Zeit begonnen, unter dem Druck der wirtschaftlichen Verhältnisse zunächst wieder aufgegeben werden mußte. Die Zeitschrift wird die Aufgaben der Formgestaltung für alle Gebiete des gewerblichen und künstlerischen Schaffens behandeln.“
Behrendt blieb bis Ende 1926 Herausgeber und wurde dann durch Walter Riezler abgelöst. Die Gestaltung der typographischen Umschläge lag in den Händen von Joost Schmidt. Er war seit 1919 am Bauhaus und leitete seit 1925 die Plastische Werkstatt. 1934/35 wurde die Zeitschrift von den Nationalsozialisten übernommen und dann eingestellt.
Kunst und Handwerk - Zeitschrift für Kunstgewerbe und Kunsthandwerk seit 1851 (1897 bis 1932) - digital
Ab 1897 wurde die Vereinszeitschrift des Bayerischen Kunstgewerbevereins unter dem Titel „Kunst und Handwerk“ veröffentlicht. Der Vereinsvorstand hatte sich vorgenommen, die Zeitschrift, in einer „den Zeitströmungen mehr Rechnung tragenden Weise umzugestalten“. Ab 1897 begann jeder Jahrgang nun im Oktober, da „das Vereinsleben gleichfalls im Herbst seinen anfang nimmt, und daß eben deßhalb dieser Zeitpunkt auch zur Eröffnung des neuen Jahrgangs sich besser eignet.“ Der neue Hauptitel „Kunst und Handwerk“ sollte das selbstgesetzte Ziel, die „Verschmelzung von Kunst und Handwerk zum Kunsthandwerk“ deutlicher zum Ausdruck bringen. Sie erschien monatlich und kurzzeitig sogar zweisprachig in Deutsch und Englisch.
Am Ende des 19. Jahrhunderts hatte der Bayerische Kunstgewerbeverein seine dominierende Stellung verloren; Mitglieder, die der industriellen Formgebung der Vorzug gaben, gründeten die „Vereinigten Werkstätten für Kunst im Handwerk“ (1898) oder den „Werkbund“(1907). Um der zunehmenden Aufsplitterung und Polariserung der kunstgewerblichen Szene zu begegnen, betrieb der Verein unter seinem Vorsitzenden, dem Architekten Friedrich von Thiersch eine ausdrücklich integrative Vereinspolitik. Zudem wurde versucht, durch zahlreiche gesellschaftliche Veranstaltungen, wie z.B. Künstlerbälle, die Mitglieder an den Verein zu binden.
Kunst und Handwerk am Oberrhein:
Jahrbuch des Badischen Kunstgewerbevereins und des Kunstgewerbevereins Pforzheim - digital
Das Kunstgewerbe in Elsaß-Lothringen - digital
Die von Anton Seder und Friedrich Leitschuh herausgegebene Zeitschrift erschien von 1900-1906 in nur 6 Jahrgängen. Die Bände enthalten eine reiche Dokumentation zum Kunsthandwerk aller Gattungen und zur Innendekoration.
Kunstgewerbeblatt - digital
Das von Arthur Papst herausgegebene Kunstgewerbeblatterschien im Leipziger Seemann-Verlag als Beiblatt zur Zeitschrift für bildende Kunst. Als eine der führenden deutschen Zeitschriften zum Kunsthandwerk verstand sie sich darüber hinaus auch als „Organ für die Bestrebungen der Kunstgewerbe-Vereine“.
So diente das „Kunstgewerbeblatt” beispielsweise 1887 den folgenden sechs Vereinen als Vereinsorgan: dem Badischen Kunstgewerbeverein zu Karlsruhe, dem Mitteldeutschen Kunstgewerbeverein zu Frankfurt/Main, dem Centralgewerbeverein für Rheinland und Westfalen zu Düsseldorf, dem Verein „Ornament” zu Berlin, dem Kunstgewerbeverein zu Hannover sowie dem Kunstgerwerbeverein zu Leipzig. Es erschien in diesem Jahr in einer Auflage von 5.225 Exemplaren.
Kunstgewerbliche Rundschau: Verkündigungsblatt des Verbandes Deutscher Kunstgewerbevereine (1894-1897) - digital
Nachdem in den Jahren 1889 bis 1893 als Beilage der „Zeitschrift des Bayerischen Kunstgewerbe-Vereins zu München“ das „Verkündigungsblatt des Verbandes Deutscher Kunstgewerbe-Vereine“ erschien, wurde es in den Jahren 1894 bis 1897 unter dem Titel „Kunstgewerbliche Rundschau: Verkündigungsblatt des Verbandes Deutscher Kunstgewerbevereine“ veröffentlicht.
Die „Zeitschrift des Bayerischen Kunstgewerbe-Vereins zu München“ veröffentlichte ab 1894 statt 6 Doppelheften pro Jahr nun 12 Hefte um „einerseits mit ihren Lesern engere Fühlung halten und zugleich der Raschlebigkeit unserer Zeit Rechnung zu trage - andererseits aber auch mehr als bei dem bisherigen Umfang möglich war, auf jenen Gebieten Umschau zu halten, welche derselben zwar ferner liegen, jedoch geeignet erscheinen, fruchtbare Anregung zu neuem Schaffen zu geben. Die „Kunstgewerbliche Rundschau sollte nun - um Text und Abbildungen erweitert - „Alles in sich aufnehmen, was bisher im „Beiblatt“ Platz gefunden hatte, wobei sie hauptsächlich jenen Vorgängen auf kunstgewerblichem Gebiet ihre Aufmerksamkeit zuwenden wird, welche ein aktuelles Interesse haben. […] Sie wird auch „die kunstgewerblichen Leistungen und Bestrebungen des Auslandes zur Kenntniß und Anschauung bringen“ (Kunstgewerbliche Rundschau 1894, Heft 1, S. 1f.)
Mitteilungen des Vereins für Dekorative Kunst und Kunstgewerbe - digital
Mitteilungen des Württembergischen Kunstgewerbevereins - digital
Der Württembergische Kunstgewerbeverein wurde im Jahr 1876 - angeregt durch die „Arts and Crafts-Bewegung” - in Stuttgart gegründet. Wenige Jahre später, 1885, erfolgte dann die Gründung des Badischen Kunstgewerbevereins in Karlsruhe. Die Aktivitäten des Stuttgarter Vereins endeten 1918, der Badische Kunstgewerbeverein existierte bis über den 2. Weltkrieg hinaus.
1947 wurde in Stuttgart der „Bund der Kunsthandwerker Stuttgart” ins Leben gerufen, der sich wiederum 1974 mit dem Karlsruher Verein zum bis heute existierenden „Bund der Kunsthandwerker Baden-Württemberg e.V.” (BdK) zusammenschloss.
Die vom Württembergischen Kunstgewerbeverein herausgegebenen „Mitteilungen” erschienen in den Jahren 1904 und 1905 unter dem Titel „Stuttgarter Mitteilungen über Kunst und Gewerbe”. Nach 1909 ging die Zeitschrift in dem „Kunstgewerbeblatt” auf
Mitteilungsblatt der Arbeitsgemeinschaft Süddeutscher Kunstgewerbevereine - digital
In den Jahren 1926 und 1927 erschien das "Mitteilungsblatt der Arbeitsgemeinschaft Süddeutscher Kunstgewerbevereine" als Beilage zur Vereinszeitschrift des Bayerischen Kunstgewerbevereins „Kunst und Handwerk”.
Stuttgarter Mitteilungen über Kunst und Gewerbe - digital
Die vom Württembergischen Kunstgewerbeverein herausgegebenen „Mitteilungen des Württembergischen Kunstgewerbevereins” erschienen in den Jahren 1904 und 1905 unter dem Titel „Stuttgarter Mitteilungen über Kunst und Gewerbe”. Nach 1909 ging die Zeitschrift in dem „Kunstgewerbeblatt” auf.
Im Vorwort des 1. Heftes der „Stuttgarter Mitteilungen über Kunst und Gewerbes” heißt es: „Mit den vorliegenden Heften tritt gleichzeitig eine Programmerweiterung, beschlossen durch die Ausschußsitzung vom 29. Januar 1904, ein. Die Mitteilungen befassen sich nunmehr auch mit der freien Kunst - Malerei, Plastik und Architektur - , beschränken sich aber soweit möglich auch ferner auf in Württemberg entstandene Arbeiten. Der Titel wurde dementsprechend erweitert in Stuttgarter Mitteilungen über Kunst und Gewerbe. Die Mitglieder der Stuttgarter Künstlergruppen Künstlerbund und Kunstgenossenschaft haben ihre Beteiligung an der Zeitschrift zugesagt.”
Verkündigungsblatt des Verbandes Deutscher Kunstgewerbevereine (1889-1893) - digital
In den Jahren 1889 bis 1893 erschien das „Verkündigungsblatt des Verbandes Deutscher Kunstgewerbe-Vereine“ als Beilage des Vereinsorgans des Bayerischen Kunstgewerbevereins „Zeitschrift des Bayerischen Kunstgewerbe-Vereins zu München“. So heißt es im ersten Heft des neuen Blattes: „Der Wunsch, die Vereins-Zeitschrift in rascherer Folge erscheinen zu lassen, ist in den letzten Jahren dringender geworden, und da derselbe mehr und mehr als gerechtfertigt angesehen werden mußte, so hat sich die unterzeichnete Vorstandschaft nunmehr entschlossen, an der Zeitschrift selbst, wie sie sich jetzt eingelebt hat, zwar keine Änderung vorzunehmen, aber den textlichen Inhalt derselben in der Weise zu scheiden, das der wissenschaftliche und künstlerische Theil im Wesentlichen der „Zeitschrift“ verbleibt, während der die laufenden Nachrichten enthaltende Theil einem „Beiblatt“ überwiesen wird, welches monatlich erscheint. Dieses „Beiblatt“ […] wird in ungeraden Monaten mit der Zeitschrift, in den geraden Monaten als selbständiges Blatt an die Leser versandt. […] Das „Beiblatt“ wird mehr als es der Zeitschrift bisher möglich war, den Interessen der Mitglieder der bayr. Kunstgewerbe-Vereins wie überhaupt allen Freunden und Trägern des Kunsthandwerks dienen und zwar zunächst durch unsere Vereinschronik, dann durch regelmäßige Mittheilungen über wichtige Vorgänge in anderen verwandten Vereinen, wie innerhalb des Verbandes deutscher Kunstgewerbe-Vereine […].“
Zeitschrift des Badischen Kunstgewerbevereins zu Karlsruhe - digital
Die reich illustrierte Zeitschrift des Badischen Kunstgewerbevereins erschien von 1885-1894/95. Sie umfasst Artikel zur gesamten Bandbreite des Kunstgewerbes, Buch- und Ausstellungsbesprechungen sowie praktische Informationen zu kunstgewerblichen Techniken und Ausschreibungen für Wettbewerbe.
Darüber hinaus diente sie als Vereinsmitteilung des Badischen Kunstgewerbevereins der Information über dessen Bestrebungen im Bereich der angewandten Kunst. Das Interesse der Herausgeber zielte auf die Förderung der internationalen Konkurrenzfähigkeit des zeitgenössischen Kunstgewerbes in Deutschland
Zeitschrift des Bayerischen Kunstgewerbe-Vereins zu München (1887-1896) - digital
Ab 1887 erschien die Vereinszeitschrift des Bayerischen Kunstgewerbevereins unter dem Titel „Zeitschrift des Bayerischen Kunstgewerbe-Vereins zu München“. Der Münchner Kunstgewerbevereins hatte in diesem Jahr mit 2.175 Mitglieder seinen bis heute höchsten Mitgliederstand erreicht und war zu einer einflussreichen Institution geworden, die maßgeblich die Entwicklung von Kunst und Handwerk im südeuropäischem Raum bestimmte. Unter der Schirmherrschaft des Bayerischen Königshauses gehörten nicht nur bedeutende Künstler und Architekten sondern auch Industrie- und Handwerksbetriebe aus ganz Europa und zahlreiche Adelshäuser zu seinen Mitgliedern.
Zeitschrift des Kunst-Gewerbe-Vereins zu München (1869-1886) - digital
Ab 1869 erschien die Vereinszeitschrift des Münchner Kunstgewerbevereins unter dem Titel „Zeitschrift des Kunst-Gewerbe-Vereins zu München“. Während der Zeit des Historismus feierte der Verein seine größten Erfolge, so zum Beispiel 1876 mit der Ausstellung „Unserer Väter Werke“ im Münchner Glaspalast und der Teilnahme an der Pariser Weltausstellung 1878. Das bayerische Kunsthandwerk genoss internationales Renommée. Das Vereinsblatt wurde bei den Weltausstellungen 1855 in Paris, 1862 in London und 1873 in Paris mit Preismedaillen ausgezeichnet.
Nachdem sich die Zeitschrift in den ersten eineinhalb Jahrzehnten fast ausschließlich der Mittelalterrezeption gewidmet hatte und sich dafür auch durchaus Kritik ausgesetzt sah, öffneten sich die Herausgeber ab der Mitte der sechziger Jahre auch der Neorenaissance und den folgenden aktuellen Tendenzen des Neobarock, des Neorokoko und sogar auch ab dem Ende des Jahrhunderts des Jugenstils.
Zu Beginn des ersten Heftes des Bandes von 1869 wird anlässlich der Umgestaltung der Zeitschrift der „Standpunkt“ definiert, „von welchem aus die Zeitschrift in Zukunft redigiert wird“. In Zentrum gestellt wird dabei die folgenden Fragen: „In welcher Beziehung muss die kunstgewerbliche Thätigkeit der lebendigen Gegenwart sich von dem herrlichen Erbtheil der Vergangenheit abhängig machen?“ und „Hat nicht die kunstgewerbliche Thätigkeit unserer Zeit den Beruf, ihre Eigenthümlichkeit und Selbstständigkeit, also ihr Unabhängigkeit von entschwundenen Zeitaltern zu offenbaren“? Und weiter heißt es „Unsere Zeitschrift soll durch Mittheilungen aus der Geschichte des Kunstgewerbes dazu beitragen, dass sich ihre Leser dergestalt in die Vergangenheit zurückversetzen können, daß sie dieselbe als eine ehemals lebendige Gegenwart anzuschauen vermögen. Sie soll ferner erörtern, wie die Technik und die Erfindung der Formen für Geräthschaften sowie die Anwendung des Figürlichen und Ornamentalen in früheren Zeiträumen aus dem Bedürfniß und der jeweiligen Empfindungsweise hervorgegangen sind; sie wird ferner, um das Studium des Alten zu erleichtern, eine Reihe von Abbildungen nach den Werken früherer Meister bringen. Die bekannte Liberalität des Direktoriums des bayerischen Nationalmuseums macht es uns möglich, die Schätze desselben für unsere Zeitschrift zu benützen. Diese ward aber über dem Alten nicht das Neue vergessen, und ihr volle Aufmerksamkeit der neuen Technik, neuen Constructionen und neuen Arten der Ausschmückung, sowie der originellen Wiederbelebung des Alten zuwenden.“
Zeitschrift des Vereins zur Ausbildung der Gewerke in München - digital
1851 wurde der Münchner Kunstgewerbevereins unter dem Namen „Verein zur Ausbildung der Gewerke“ als Zusammenschluss von Künstlern, Kunsthandwerkern und Unternehmern gegründet. Vorausgegangen war eine von dem Münchner Architekt August von Voit, Erbauer der Neuen Pinakothek und des Glaspalastes, im Jahr 1850 einberufene Zusammenkunft, die die Förderung der künstlerischen Ausbildung der Gewerke durch eine Vereinigung von bildenden Künstlern, Architekten, Handwerkern und kunstgewerblichen Unternehmern zum Ziel hatte. All dies geschah vor dem Hintergrund der zunehmenden Konkurrenz für das Handwerk bei der Produktion von Alltagsgegenständen durch die Industrie.
Am 22. Juli 1850 hieß es im „Deutschen Kunstblatt“ dass es durch die „gegenseitige Annäherung von Künstlern und Handwerkern“ ein Verein hervorgegangen sei dessen Zweck es sei, „eine thätige Verbindung zwischen Kunst und Handwerk“ zu schaffen und „Sorge für edle und reine Formen, vornehmlich für Durchführung des deutschen Gepräges in der Baukunst und allen mit ihr näher oder entfernter verbundenen Gewerken somit Unabhängigkeit von fremden Geschmack und Vorbildung und gründliche Durchbildung in eigener Weise. Für Ausstellung der auf diese Weise entstehenden Werke wird jedenfalls gesorgt werden.“ Am 15. November 1850 konstituierte sich der Verein mit 119 Mitgliedern, am 1. Januar 1851 nahm er seine Tätigkeit auf, König Maximilian II. selbst übernahm das Protektorat über den Verein. Bereits im Jahr 1852 verzeichnete der Verein schon 650 Mitglieder, nach einer Satzungsänderung wurden nun auch Frauen aufgenommen.
Der Verein organisierte regelmäßig große Ausstellungen, die meist im Glaspalast an der Münchner Sophienstrasse stattfanden und den Verein nicht nur Anerkennung sondern auch gute Umsätze bescherten.
Die Vereinssatzung sah neben dem Unterricht der „gewerblichen Jugend”, der Bereitstellung eines „Zeichnungssaals” oder der Einrichtung einer Fachbibliothek u.a. auch die Herausgabe einer Zeitschrift vor. Die erste Ausgabe der „Zeitschrift des Vereins zur Ausbildung der Gewerke in München“ erschien im Juni 1851. In ihr wurden künstlerische Entwurfszeichnungen, die im Rahmen von Preisausschreibungen entstanden, veröffentlicht. Die nach diesen Entwürfen gefertigten Objekte sollten ausgestellt, verkauft, unter den Vereinsmitgliedern verlost oder in der vereinseigenen Mustersammlung aufbewahrt werden. In der Festschrift zum fünfundzwanzigjährigen Bestehen des Münchener Kunstgewerbevereins von 1876 heißt es: „Sie [die Zeitschrift] ist aber insbesondere dadurch epochemachend geworden, dass sie die Anregung zu mehreren ähnlichen Unternehmungen gegeben hat” und sie sei „jetzt zu den wesentlichsten Hebeln deutschen Kunstgewerbes zu zählen”.
Christliche Kunstblätter: Organ des Christlichen Kunstvereins der Erzdiözese Freiburg (1862-1886) - digital
Im Dezember 1857 wurde der „Christliche Kunstverein” der Erzdiözese Freiburg gegründet. Er sollte der „Erweckung und Wiederbelebunng echt kirchlichen Kunstsinnes und Geschmackes” dienen. Aufgrund organisatorischer Verzögerungen trat der Verein faktisch seine Arbeit jedoch erst Anfang 1862 an.
Das vom „Christlichen Kunstverein” herausgegebene Monatsorgan „Christliche Kunstblätter" erschien von 1862 bis 1886 als Beilage zum „Freiburger katholischen Kirchenblatt”. In der Einleitung zum 1. Band wird dargelegt, daß mit der Herausgabe der Zeitschirft „ein besseres Verständniß und größere Theilnahme auf dem Gebiete der christlichen Kunst” erreicht werden sollte.
Die „Christlichen Kunstblätter” behandeln Fragen zu zeitgenössischer Ausstattung von Kirchen, enthalten Berichte und Informationen zu aktuellen Kirchenrestaurierungen (nicht nur im Bistum sondern in ganz Deutschland) und beschäftigen sich mit einzelnen herausragenden Kunst- und Kulturdenkmalen. Besonders zu nennen sind die Studien des Kunsthistorikers und Schriftleiters des Kunstvereins Cornelius Peter Bock (1804-1870). Die Zeitschrift stellt ist ein wichtiges Dokument kirchlicher Kunst- und Denkmalpflege der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts in Deutschland.
Deutsches Kunstblatt - digital
Das „Deutsche Kunstblatt“ ist die bedeutendste kunsthistorische, -kritische und -theoretische Zeitschriftenpublikation im deutschsprachigen 19. Jahrhundert. Fast alle renommierten Vertreter der beginnenden Kunstgeschichtsschreibung publizieren in ihm, die wichtigen Ausstellungen nicht nur im deutschen Bereich werden hier besprochen, und die kunsttheoretischen Auseinandersetzungen zwischen klassizistisch-romantischem Idealismus und modernistischem Realismus finden hier ihren einflussreichen Austragungsort. Mit der digitalisierten Fassung der 9 Jahrgänge steht der Wissenschaft eine außerordentlich wichtige Quellensammlung zur Kunst des 19. Jahrhunderts online zur Verfügung.
Die Dioskuren: deutsche Kunstzeitung ; Hauptorgan d. dt. Kunstvereine - digital
Die Zeitschrift "Die Dioskuren" erschien 1856 bis 1875 in Berlin. Zunächst lautete der Untertitel "Zeitschrift für Kunst, Kunstindustrie und künstlerisches Leben", ab 1860 "Hauptorgan der deutschen Kunstvereine".
Inhaltlich umfasste das Journal alle Gebiete der bildenden und reproduktiven Kunst. Dabei wurden Theorie und Ästhetik der Kunst ebenso berücksichtigt wie deren praktische Ausübung. Zeitgenössische Künstler wurden in Charakterstudien vorgestellt. Die Aufsätze behandelten Fragen und Forschungen zur Kunstgeschichte und Kunstarchäologie. Ausführlich wurde über Ereignisse des künstlerischen Lebens in Deutschland berichtet. Dazu gehörten Berichte über Kunstvereine und Kunstinstitute, Besuche in Künstlerateliers, Ausstellungskalender, Ausstellungsberichte, Nachrichten über archäologische Funde und Neuerwerbungen von Museen sowie Nachrufe. In Form von kurzen, aber möglichst vollständigen Korrespondentenberichten wurde über das künstlerische Leben im Ausland informiert. Darüber hinaus enthielt die Zeitschrift Rezensionen aktueller Kunstliteratur.
Freiburger Münsterblätter - digital
Herausgeber der zwischen 1905 und 1922 erscheinenden „Freiburger Münsterblätter: Halbjahrsschrift für die Geschichte und Kunst des Freiburger Münsters“ war der Freiburger Münsterbauverein e.V.
Der im Jahr 1890 gegründete Verein ist verantwortlich für die Bauunterhaltung des Freiburger Münsters. Zur Bewältigung dieser Aufgabe betreibt er einen eigenen Steinmetzbetrieb, die Münsterbauhütte.
Die Zeitschrift enthält Beiträge zur Bau- und Kunstgeschichte des Freiburger Münsters.
Illustrierte kunstgewerbliche Zeitschrift für Innendekoration - digital
Im Jahr 1890 gründete der Darmstädter Verleger und Zeitschriftenherausgeber Alexander Koch, einer der wichtigsten Kämpfer für die Erneuerung des Kunsthandwerks und der dekorativen Kunst, die Zeitschrift „Illustrirte kunstgewerbliche Zeitschrift für Innendekoration”, die dann ab 1900 unter dem Titel „Innendekoration” erschien. Koch fungierte nicht nur als Verleger, sondern auch als Redakteur und Autor. Das breite thematische Spektrum reichte von der Zimmereinrichtung bis hin zur Außenarchitektur, von Möbeln über Textilien, Kunstschlosserei bis hin zur dekorativen Malerei. Die Zeitschrift enthielt Informationen zu Wettbewerben, Kunst-Beilagen und eine Bücherschau. Vertreten waren Entwürfe von u.a. Henry van de Velde, Joseph Maria Olbrich oder August Endell.
Innendekoration - digital
Im Jahr 1890 gründete der Darmstädter Verleger und Zeitschriftenherausgeber Alexander Koch, einer der wichtigsten Kämpfer für die Erneuerung des Kunsthandwerks und der dekorativen Kunst, die Zeitschrift „Illustrirte kunstgewerbliche Zeitschrift für Innendekoration”, die dann ab 1900 unter dem Titel „Innendekoration” erschien. Koch fungierte nicht nur als Verleger, sondern auch als Redakteur und Autor. Das breite thematische Spektrum reichte von der Zimmereinrichtung bis hin zur Außenarchitektur, von Möbeln über Textilien, Kunstschlosserei bis hin zur dekorativen Malerei. Die Zeitschrift enthielt Informationen zu Wettbewerben, Kunst-Beilagen und eine Bücherschau. Vertreten waren Entwürfe von u.a. Henry van de Velde, Joseph Maria Olbrich oder August Endell.
Jahrbuch der kunsthistorischen Sammlungen des Allerhöchsten Kaiserhauses - digital
Das „Jahrbuch der kunsthistorischen Sammlungen des Allerhöchsten Kaiserhauses”, ist eines der ältesten kunsthistorischen Periodika von internationalem Rang. In dem seit 1883 erscheinenden Jahrbuch publizierten die bedeutendsten Kunsthistoriker, Historiker, Archäologen und Wissenschaftler verwandter Fachrichtungen. Es verfolgte von Beginn an das Ziel, die neuesten Forschungsergebnisse zu den reichen Beständen und zur Geschichte der verschiedenen Sammlungen des Wiender Kunsthistorischen Museums zu präsentieren.
Kölner Domblatt (1842-1892) - digital
Das in den Jahren 1842 bis 1892 erschienene Kölner Domblatt ist die ergiebigste Quelle für die Geschichte des Kölner Dombaues im 19. Jahrhundert. Im Domblatt wurden nicht nur die Vereinsmitteilungen, sondern auch die Bauberichte der Dombaumeister und wichtige Artikel zur Kunstgeschichte des Domes und anderer Bauwerke abgedruckt.
Herausgeber des Kölner Domblatts ist seit jeher der „Zentral-Dombau-Verein zu Köln von 1842“ (ZDV). Auf der Internetseite des ZDV finden sich sämtliche Domblatt-Cover und -Inhaltsverzeichnisse der Jahrgänge 1948 bis zum jeweils aktuellen Band.
Die Kunst für Alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur - digital
Die „Kunst für Alle” erschien ab 1885 im Münchner Bruckmann Verlag. Herausgegeben von dem Maler und Kunstschriftsteller Friedrich Pecht war sie über Jahrzehnte eine der auflagenstärksten und einflussreichsten deutschsprachigen Kunstzeitschriften. Unter konsequenter Nutzung des neuen Mediums der fotografischen Bildreproduktion stand stets die Kunstvermittlung an ein breiteres Publikum im Fokus.
1899/1900 wurde die "Kunst für Alle" mit der ebenfalls in München veröffentlichten "Die Kunst" vereinigt und erschien nun unter dem Titel "Die Kunst. Monatsheft für freie und angewandte Kunst". Jedes erschien jeweils ein Band "Freie Kunst" und eine Band "Angewandte Kunst". Pecht blieb Herausgeber, verantwortliche Redakteure waren der Kunstverleger Fritz Schwartz ("Freie Kunst") und Hugo Bruckmann ("Angewandte Kunst").
Kunstchronik: Wochenschrift für Kunst und Kunstgewerbe (1866-1918) - digital
Die im Leipziger Seemann-Verlag wöchentlich als Beiblatt zur Zeitschrift für bildende Kunst und zum Kunstgewerbeblatt erschienene Kunstchronik diente als „Ankündigungsblatt des Verbandes der deutschen Kunstgewerbevereine“. Sie informierte ausführlich über das aktuelle Kunstgeschehen und diente mit ihren Ausstellungsbesprechungen und Buchrezensionen, sowie den Kurznachrichten (Auktionen, Wettbewerbe, Ausgrabungen, Denkmalpflege und Personalnachrichten) als wichtiges Nachrichtenblatt für den kunstgewerblichen Bereich.
Kunstpreis-Verzeichnis, München
Der Kunstwart: Rundschau über alle Gebiete des Schönen. Monatshefte für Kunst, Literatur und Leben - digital
Der „Kunstwart” wurde 1887 in Dresden im Kunstwart Verlag gegründet und erschien dann ab 1894 bis 1932 in München bei Georg D.W. Callwey. Er erschien zunächst zweimal monatlich, ab 1910 nur noch einmal monatlich und nannte sich erst „Rundschau über alle Gebiete des Schönen”, ab 1898 dann „Halbmonatsschau über Dichtung, Theater, Musik, bildenden und angewandte Kunst”. In den Jahren 1912-1915 und 1918-1925 erschien die Zeitschrift unter dem Titel „Kunstwart und Kulturwart”.
Die Herausgeber der Zeitschrift waren Ferdinand Avenarius (1887-1923), der im Jahr 1902 auch den Dürerbund gründete, Wolfgang Schumann (1924-1925) und Hermann Rinn (1931-1937). Avenarius wollte - so schrieb er in der Ankündigung zum Kunstwart, die dem 1. Heft beilag - „ein Blatt schaffen, das dem Gebildeten vom dichterischen, musikalischen, bildnerischen und sonstigen Kunstleben die Kenntnis all' dessen vermittelt, wa er eben als Gebildeter kennen muss.” Seit 1898 wurden den Heften Bildreproduktionen und Noten beigelegt. Im Jahr 1913 erreichte der „Kunstwart” mit einer Auflage von 22.000 Heften seine größte Verbreitung.
Die Themen des „Kunstwarts” beschränkten sich nicht auf die bildende Kunst, sondern verfolgte Linie eine Kulturpolitik, die in allen kulturellen Bereichen - Literatur, Musik, Theater, bildende und angewandte Kunst - und vor allem auch für Laien verständlich, eine Rolle spielen sollte. Im Bereich der Kunst handelt es sich überwiegend um Beiträge zur Kunsttheorie. In der Rubrik „Rundschau” wurde vor allem in den ersten Jahren, teilweise kommentierte, Artikel aus anderen Zeitungen und Zeitschriften abgedruckt. Einen wichigen Stellenwert nahm der Pressüberblick „Zeitungsschau” ein.
An wichtigen Mitarbeiter sind für die Sparte bildende Kunst, Architektur und Kunsthandwerk der Kunstschriftsteller Albert Dresdner sowie der Maler und Architekt Paul Schultze-Naumburg zu nennen. Für die Musikkritik zuständig war u.a. der Wagnerianer Robert Batka. Im Bereich der Literaturkritik war der Vertreter der Heimatkunstbewegung und bekennender Antisemit Adolf Bartels tätig, von dem sich Ferdinand Avenarius erst 1905 trennt. Der konservative und teilweise antisemitische Patriotismus des Blattes nahm im Laufe der Jahre immer mehr zu. Der „Kunstwart” ist deshalb heute vor allem aufgrund seines großen ideologischen Einflusses von wissenschaftlichem Interesse.
Mitteilungen zur Geschichte des Heidelberger Schlosses - digital
Herausgeber der zwischen 1885 und 1936 erscheinenden „Mitteilungen zur Geschichte des Heidelberger Schlosses“ war der Heidelberger Schloßverein. Auf der Generalversammlung des Heidelberger Schloßvereins im Mai 1884 wurde die Zielsetzung der neuen Zeitschrift festgelegt, nämlich alle noch vorhandenen und erreichbaren Materialien zur Baugeschichte des Schlosses zu sammeln und in geeigneter Weise zu veröffentlichen (Band 1.1886, Vorwort).
Morgenblatt für gebildete Leser / Kunstblatt (1816-1849) - digital
Das Morgenblatt für gebildete Stände / (bzw. ab 1837) Leser ist der bedeutendste Vertreter eines neuen Zeitschriftentypus, der zu Beginn des 19. Jahrhunderts entstand. Es erschien von 1807 bis 1865 in Stuttgart und Tübingen im Verlag der Cotta'schen Verlagsbuchhandlung, einem der einflussreichsten deutschen Verlage dieser Zeit.
Ein besonderes Augenmerk des Morgenblatts galt seit jeher der Kunst. Im Laufe des Erscheinens gab es mehrere getrennt geführte, selbständige Beilagen. Im Rahmen des Projekts wird eine dieser Beilagen, die für die kunsthistorische Forschung von besonderer Relevanz ist, das Kunst-Blatt (1816-1849), digitalisiert und erschlossen. Die im Kunst-Blatt erschienenen kunsthistorischen und archäologischen Beiträge, deren Themen, kritische Methode und wissenschaftliches Niveau machen es zu einer einschlägigen Fachzeitschrift. Besonderer Quellenwert kommt zudem der zeitgenössischen Kunstberichterstattung zu.
Das Kunst-Blatt wurde in Frakturschrift gedruckt, so dass mittels OCR-Bearbeitung keine zufriedenstellende Volltextsuche bereitgestellt werden kann. Dennoch wurde durch manuelle Nachbearbeitung immerhin die Recherchierbarkeit der Inhaltsverzeichnisse erreicht.
Zeitschrift für Ästhetik und allgemeine Kunstwissenschaft - digital
Die Zeitschrift für Ästhetik und Allgemeine Kunstwissenschaft wurde 1906 gegründet und bis 1943 von Max Dessoir geleitet. Intention des Gründers war, Ästhetik und Kunstphilosophie nicht allein als zwei getrennte Disziplinen zu behandeln, vielmehr zugleich die Aufgabe einer „Allgemeinen Kunstwissenschaft“ im nachidealistischen Zeitalter neu zu definieren. Die interdisziplinär ausgerichteten Beiträge der Zeitschrift bildeten den programmatischen Hintergrund für die 1908 von Dessoir gegründete „Vereinigung für ästhetische Forschung“ (1908-1914), die sich innerhalb weniger Jahre zu einem internationalen Netzwerk entwickelte.
Zeitschrift für christliche Archäologie und Kunst - digital
Die nur in zwei Ausgaben erschienene Zeitschrift wurde von F. v. Quast, dem königlichen geheimen Regierungsrat und Konservator der Kunstdenkmäler Preußen und Pfarrer H. Otte herausgegeben. Die Zeitschrift sollte ein gemeinsames Forum für Forscher und Interessierte der christlichen Kunst und Archäologie und der Dokumentation des mittelalterlichen kirchlichen Geräts und Kirchenausstattung werden, diese durch Stahlstiche und Holzschnitte abbilden und Forschungsergebnisse sowie Mitteilungen veröffentlichen.
Zeitschrift für christliche Kunst - digital
Nach dem Beschluss auf der Generalversammlung der „Vereinigung zur Förderung der Zeitschrift für christliche Kunst“ im November1887 wurde die Herausgabe der Zeitschrift initiiert, die ein ähnliches Konzept wie die schon lange zuvor wieder eingestellte Zeitschrift für christliche Archäologie und Kunst verfolgen sollte. Alexander Schnütgen wurde als deren erster Herausgeber bestimmt und war als solcher bis 1913 tätig.
Hans Zippert - Kolumnist
Geboren: 1957
Berufliche Laufbahn:
- seit 1999: „Die Welt“
- 1996 bis 1998: FAZ-Magazin
- 1990 bis 1995: Chefredakteur der Satirezeitschrift Titanic
- ab 1987 Redakteur bei der Satirezeitschrift Titanic
- Satire Zippert zappt
- Eine Frauen-Zone soll vor Böllern schützen
- Frauen reagieren sensibel auf Feinstaub. Gefährdet sind auch Babys, Kinder, Hunde, Alte und vor allem orientierungslose Personen, die ausgerechnet in der Silvesternacht millionenfach unterwegs sind. mehr...
- 30.12.2017
- Satire Zippert zappt
- Merkel will das Jahr 2017 am Sonntag stilllegen
- Aus eingeweihten Kreisen war zu erfahren, dass man ein völlig neues, ergebnisoffenes Jahr mit der Ordnungsnummer 2018 starten will, weil 2017 keinen guten Klang mehr habe. mehr...
- 29.12.2017
- Satire Zippert zappt
- Merkels Verantwortung für den fehlenden Schnee
- Von Hans Zippert
- Die Beliebtheit der Bundeskanzlerin erreicht Tiefstwerte. Das hat ungeahnte Folgen für die Flüchtlingskrise, die Wünsche der Deutschen - und offenbar auch für den Konsum von harten Drogen. mehr...
- 28.12.2017
- Satire Zippert zappt
- Wie könnte man Züge noch unpünktlicher machen?
- Auf der neuen Strecke Berlin-München fährt ein Drittel der ICEs streng nach Fahrplan. War die pünktliche Ankunft dieser 94 Züge geplant oder handelte es sich um eine Verkettung unglückseliger Umstände… mehr...
- 27.12.2017
- Satire Zippert zappt
- Weihnachten und die unbekannten sexuellen Praktiken
- Beim Fest der Liebe werden besonders viele Kinder gezeugt. Will ein Staat also die Geburtenrate steigern, dann muss er nur dafür sorgen, dass öfter mal Weihnachten ist. mehr...
- 26.12.2017
- Satire Zippert zappt
- Das Fest des Großen Paketärgers
- Von Hans Zippert
- Der Brauch ist über 2000 Jahre alt. Damals lieferten die Heiligen Drei Könige die Ware sogar in Viehställe aus. Zur Erinnerung an diese wunderbaren Vorgänge bestellen die Menschen immer noch Pakete. mehr...
- 22.12.2017
- Satire Zippert zappt
- Mit Bermudashorts und Hawaiihemd im Büro
- Von Hans Zippert
- Es ist leider gar nicht so leicht, Arbeit von Freizeit zu unterscheiden. Manche leisten in ihrer Freizeit oder in dem, was sie dafür halten, mehr als während der Arbeitszeit. mehr...
- 21.12.2017
- Satire Zippert zappt
- Warum dieser Aktionismus kurz vor Weihnachten?
- Von Hans Zippert
- Wir haben doch wirklich wichtigere Probleme zu lösen, Etwa die Frage, ob man den Baum mit oder ohne Lametta schmückt. Das Letzte, was wir brauchen, ist ein mit heißer Nadel gestrickter Fahrplan. mehr...
- 20.12.2017
- Satire Zippert zappt
- Die Union kann die SPD nicht zum Verkehr zwingen
- Das neue schwedische Sexualstrafrecht wird von den deutschen Sozialdemokraten frenetisch begrüßt. Endlich können sie sich gegen Übergriffe der CSU wehren und auch den Dominanzanspruch der Kanzlerin… mehr...
- 19.12.2017
- Satire Zippert zappt
- Die SPD will keinen One-Legislaturnight-Stand
- Mit der CDU muss alles einvernehmlich sein, die Einzelheiten werden sogar in einem Kopulationsvertrag geregelt. Allerdings soll sich die SPD nicht einbilden, dass sie sich irgendwie hochschlafen könnt… mehr...
- 18.12.2017
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Kurzbeschreibung
Sebastian Brants (1457 - 1521) Hauptwerk "Das Narrenschiff" (1494ff.) war bis zu Goethes "Werther" das erfolgreichste Buch in deutscher Sprache. Die Moralsatire führt in 112 Kapiteln ebensoviele Narrentypen und ihre menschlichen Torheiten vor, die Zeitgenossen zur Einsicht und Umkehr zu bewegen. Bemerkenswert ist die enge Verbindung von Text und Bild, die zu ihrer Zeit wesentlich zu Wirkung und Verbreitung des Buches beigetragen hat. Diese Auflage der Studienausgabe ist bibliographisch auf dem neuesten Stand und berücksichtigt den Forschungsschub im Zusammenhang mit dem 500. Geburtstag des Buchs im Jahre 1994.
Die erste deutsche Narrendichtung ist die von dem Juristen und Dichter Sebastian Brant (Brandt) (* Straßburg 1457, † ebd. 1521) verfaßte und in fast alle europäische Sprachen übersetzte Verssatire "Das Narren Schyff", Basel: Johann Bergmann von Olpe 1494, mit Holzschnitten zum Teil von Albrecht Dürer, in der er Laster und Torheiten von Personen, Berufen und Ständen in Gestalt von Narren darstellte. "Das Narrenschiff" wurde der erste Verkaufserfolg ("Bestseller") der deutschsprachigen Literatur.
Die unter dem (an die satirische Tradition der Einblattdrucke des 16. Jh. anknüpfenden) Titel "Fliegende Blätter" von Caspar Braun (*Aschaffenburg 1807, † München 1877) und Friedrich Schneider († 1859) gegründete, in München erstmals am 7. November 1844 erschienene und 1944 erloschene illustrierte humoristische Zeitschrift kann als die erste deutsche satirische Zeitschrift von Rang bezeichnet werden. (Allerdings gab das Blatt vorübergehend die politische Satire auf, um der Zensurmöglichkeit möglichst wenig Angriffsflächen zu bieten, und wurde zum bloßen [und ersten deutschen] Familienwitzblatt, das "auch die lieben Kleinen nicht vergaß".)
Über den Autor
Michail Bulgakow wurde 1891 in Kiew geboren und starb 1940 in Moskau. Nach einem Medizinstudium arbeitete er zunächst als Landarzt. Er gilt als einer der größten russischen Satiriker und hatte zeitlebens unter der stalinistischen Zensur zu leiden. Seine bedeutendsten Werke konnten erst nach seinem Tod veröffentlicht werden. Sein berühmtestes Werk: 'Der Meister und Margarita'.
Klappentext
Vielfältig sind die komischen Mittel dieses einzigartigen deutschen Lustspiels: die Sprache changiert in Spott, Witz und Sarkasmus und geht in der Karikatur und im Grotesken weit über die Begriffsreihe des Titels hinaus, die szenischen Formen aber vermischen alle Traditionen von der Comedia dell'arte über das Mysterien- und Fastnachtsspiel und die Zauberposse bis zum Klappmechanismus des Puppen- und Marionettentheaters - ein Geniestreich aus dem Jahre 1822.
Über den Autor
Christian Dietrich Grabbe (1801 - 1836) ist die wohl tragischste Figur der deutschen Literatur und des deutschen Theaters. Erst nach seinem Tod wurde er als Vorläufer des modernen Theaters entdeckt.
Klappentext
Der Reisesatire des 18. Jahrhunderts liegt - wie übrigens bei jeder Satire - der erlebte oder konstruierte Widerspruch zwischen Dasein und Seinsollen zugrunde. Sie reicht von spöttischen Sottisen oder auch nur harmlos schmerzhaften Darstellunmgen bis zur Illustration wütender Verachtungs-Strategien gegenüber erlebter Reise-Realität, zornigen Entlarvungsintentionen, politischen Pfeilen der Lächerlichkeits-Zuweisungen. In dieser Untersuchung wird versucht, die Breite des Genres auch an unbekannteren Texten darzustellen und zugrundeliegende Kontexte zu klären. Dabei zeigen sich neben theologischem Pasquill, die Übernahme französischer Rokoko-Vorbilder, Yorick-Nachnahmer, spätaufklärerische Reise-Satiren den Geniekult, antiklerikale und kosmopolitische Reisesatiren.
Reihe: Studia Linguistica Germanica 121
DE GRUYTER MOUTON
Die Studie beschreibt die Stellung Grimmelshausens zum sprachpatriotischen Diskurs des 17. Jahrhunderts. Dabei wird Grimmelshausens Außenseiterstellung im literarischen wie in den sprachreflexiven Diskursen ebenso berücksichtigt wie die satirische Schreibart, die seine Schriften prägt. In der Analyse des sprachpatriotischen Diskurses werden zahlreiche diskurskonnektive Metaphern (z. B. Kleidermetaphorik), Topoi (z. B. Ascenas als Stammvater der Deutschen, der Turmbau zu Babel) und diskurssemantische Grundfiguren (z. B. hohes Alter der Sprache, lexikalischer Reichtum) aufgezeigt und beschrieben und damit für die Analyse von Grimmelshausens sprachkritischem Traktat „Deß Weltberuffenen Simplicissimi Pralerey und Gepräng mit seinem Teutschen Michel“ fruchtbar gemacht. In dieser Analyse wird schließlich Grimmelshausens Auseinandersetzung mit dem sprachpatriotischen Diskurs und dem Sprachverhalten seiner Zeitgenossen minutiös nachgezeichnet. Das Buch versteht sich gleichermaßen als Beitrag zur Sprachgeschichtsschreibung wie zur Sprachwissenschaftsgeschichte, richtet sich aber auch an Vertreter der linguistischen Diskursanalyse und an Literaturwissenschaftler.
- Frontmatter - Seiten I-IV
- Vorwort und Danksagung - Seiten V-VIII
- Inhalt - Seiten IX-XII
- 1. Einleitung - Seiten 1-12
- 2. Grimmelshausens Leben und Werk im zeitlichen und literarischen Kontext - Seiten 13-64
- 3. Zum diskursiven Rahmen und zur Methodik der historischen Diskursanalyse - Seiten 65-276
- 4. Analyse des sprachpatriotischen Diskurses - Seiten 277-458
- 5. Der Teutsche Michel als Satire auf den sprachpatriotischen Diskurs - Seiten 459-556
- 6. Zusammenfassung: Der Sprachpatriotismus und Grimmelshausen - Seiten 557-566
- Zur Zitierweise - Seiten 567-570
- Literaturverzeichnis - Seiten 571-590
- Namensregister - Seiten 591-596