Etymologie, Etimología, Étymologie, Etimologia, Etymology, (griech.) etymología, (lat.) etymologia, (esper.) etimologio
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Romanes, Romani, Roma-Sprache, Idioma romaní, Romani, Lingua romaní, Romani language, (esper.) romanika
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Romani (W3)
Die Bezeichnung der "Sprache der Roma", "Romanes" bzw. "Romani" ("rromani chib" = "Sprache der Romani") geht nicht wie "Romanisch" und "Rumänisch" oder "Romanistik" auf lat. "romanicus" zurück, sondern auf die Selbstbezeichnung der Roma als "Rom", "rrom" = dt. "Mann", "Ehemann". Das Wort ist indischen Ursprungs und möglicherweise entstanden aus ind. "Dom", "Dum", "Domba", der Bezeichnung einer Kaste von Wanderarbeitern, die sich als Musiker, Gaukler, Korbmacher, Metallhandwerker oder in ähnlichen Gewerben betätigten.
(E?)(L?) https://de.wikipedia.org/wiki/Romani
Romani (im deutschsprachigen Raum auch Romanes) sind indoarische Sprachen.
In mehreren europäischen Staaten sind diese Sprachen offiziell anerkannte Minderheitensprachen, darunter in Deutschland und Österreich (hier das Romanes der Burgenlandroma, das als UNESCO-Kulturerbe ausgewiesen ist).
Inhaltsverzeichnis
- 1 Das Wort „Romani“
- 2 Ursprünge, Sprachen und Dialekte
- 3 Wortschatz
- 4 Grammatik
- 5 Forschungsgeschichte
- 6 Standardisierung und Literatursprache
- 7 Siehe auch
- 8 Literatur
- 9 Weblinks
- 10 Einzelnachweise
Das Wort „Romani“
Romani ist ein substantiviertes Adjektiv und kommt von romani chib, „Roma-Sprache“. Es ist die international übliche Sprachbezeichnung. Im deutschsprachigen Raum gebräuchlich ist daneben die Bezeichnung Romanes, die vom Adverb abgeleitet ist Cane tu romanes? – „Sprichst du Romani?“ – (Haiwe tu romanes? – „Verstehst du Romane?“). Im Deutschen sagt man: „auf Romani“ (oder „auf Romanes“) für „in einer der Sprachen der Roma“. Ein eigenes Adjektiv, um die Zugehörigkeit zu diesen Sprachen oder zu den Roma auszudrücken, ist im Deutschen nicht etabliert. Das in diesem Sinne manchmal gebrauchte, aus romanes abgeleitete Adjektiv „romanesisch“ ist eine Verlegenheitsbildung geblieben, während das in der älteren Sprachwissenschaft etablierte Adjektiv „zigeunersprachlich“ als stigmatisierend und unpräzise, aber in fachsprachlichen, historischen Zusammenhängen, in denen eine klare Identifikation mit diesen Sprachen nicht möglich ist, in Ermangelung einer etablierten Alternativbezeichnung zuweilen noch als tolerabel gilt.
Dem Wortstamm nach besteht kein Zusammenhang zwischen Romani einerseits und Romanisch oder Rumänisch andererseits. Romanisch und Rumänisch kommen beide von dem vulgärlateinischen Wort romanicus, das im Frühen Mittelalter als Bezeichnung derjenigen Sprachen entstand, die sich aus dem gesprochenen Latein der Römer entwickelten, und zu denen neben dem Französischen, Italienischen und anderen „romanischen“ Sprachen auch das Rumänische gehört. Demgegenüber ist Romani abgeleitet aus der Selbstbezeichnung Rom („Mann“ oder „Ehemann“ für einen Angehörigen der Roma), die indischen Ursprungs ist, entstanden möglicherweise aus ?om (auch ?um oder ?omba), dem Namen einer Kaste von Wanderarbeitern, die sich typischerweise als Musiker, Gaukler, Korbmacher, Metallhandwerker oder in ähnlichen innerhalb des indischen Kastensystems als niedrig eingestuften Gewerben betätigten.
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(E1)(L1) http://books.google.com/ngrams/graph?corpus=8&content=Romani
Abfrage im Google-Corpus mit 15Mio. eingescannter Bücher von 1500 bis heute.
Dt. "Romani" taucht in der Literatur um das Jahr 1750 auf.
(E?)(L?) https://corpora.uni-leipzig.de/
Erstellt: 2020-11
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Boretzky, Norbert - WZ
Siewert, Klaus
Wörter=Buch von der Zigeuner=Sprache
(E?)(L?) https://buchfindr.de/buecher/woerterbuch-von-der-zigeunersprache-frankfurt-und-leipzig-1755/
Frankfurt und Leipzig 1755
Herausgegeben und kommentiert von Klaus Siewert. Mit Beiträgen von Norbert Boretzky
Das hier als Faksimile vorgelegte „Wörter=Buch von der Zigeuner=Sprache“ von 1755, nebst einem „Schreiben eines Zigeuners an seine Frau, darinnen er ihr von seinem elenden Zustande … Nachricht ertheilet“, ist ein bedeutendes historisches Zeugnis zur Sprache und Sozialgeschichte der Sinti und Roma in Deutschland aus dem 18. Jahrhundert. Als innovativer Bildungsgegenstand steht es im weitläufigeren Kontext der Wahrnehmung von Minderheiten, ihrer Sozialgeschichte und ihrer Sprache, hier der über Jahrhunderte hinweg diskriminierten und erst Ende der 1990er Jahre als nationale Minderheit anerkannten Sinti und Roma.
Das „Wörter=Buch von der Zigeuner=Sprache“ von 1755 steht mit wenigen anderen Dokumenten am Beginn der Verschriftlichung des Romani. Es ist das erste alphabetisch geordnete Wörterbuch des Romani. Das Bemühen des unbekannten Herausgebers richtet sich vor allem auf die lexikographische Dokumentation einer Minderheitensprache, der Schriftlichkeit zu der Zeit weitgehend fremd war. Die handschriftlichen Nachträge im Jenaer Druck sind Ausdruck wissenschaftlicher Anstrengungen um eine möglichst vollständige Erfassung des Romani-Wortschatzes nach den damals verfügbaren Quellen, unter denen das Ludolf-Glossar von 1691 eine besondere Rolle spielt. Hier ging es nicht um lexikographische Dokumentation, sondern um die Suche nach Hinweisen auf die Herkunft der Cingagori.
Die Quellen des „Wörter=Buch von der Zigeuner=Sprache“ von 1755 sind nicht mehr sicher nachweisbar. Einiges deutet darauf hin, dass sich der Herausgeber auf Befragungen von Gewährsleuten stützen konnte. Jedenfalls hat er, so weit zu sehen, keine der bekannten und zeitgenössisch verfügbaren schriftlichen Quellen benutzt; das erledigt etwas später dann der Jenaer Glossator Christian Wilhelm Büttner bei seiner kompilatorischen Arbeit, die um Vervollständigung des Wortmaterials im Druck von 1755 bemüht ist.
Die Sprache des Wörterbuches 1755 ist nach der romistischen Expertise von Norbert Boretzky deutsches Sinti. Das Glossar enthält etwa 360 voreuropäische Erbwörter; hinzu kommen etwa 40 Wortbildungen mit diesen Etyma. Zu den Erbwörtern kommen etwa 30 Graezismen und jeweils ca. 25 Slavismen und Germanismen. Wenn das im Wörterbuch dokumentierte Sinti tatsächlich auf Befragungen von Gewährsleuten beruhen sollte, hätte es damit ein hohes Maß an Authentizität. Von dem des Sinti unkundigen Explorators und Setzers wird es jedenfalls bei seiner Verschriftlichung bzw. bei Drucklegung verunstaltet, wie Norbert Boretzky im Einzelnen nachweisen konnte.
Das „Schreiben eines Zigeuners an seine Frau, darinnen er ihr von seinem elenden Zustande, in welchem er sich befindet, Nachricht ertheilet“ ist bei formeller Betrachtung ein bilingualer Text, der dem Wörterbuchteil des Drucks exemplarisch beigegeben ist. Schaut man auf seinen Inhalt, lenkt der Herausgeber hier den Blick des Lesers auf die schwierige soziale Lage einer Minderheit, der von vielen Zeitgenossen des 18. Jahrhunderts noch mit Ausgrenzung, Beargwöhnung und Diskriminierung begegnet worden ist. Ein Zeichen der Empathie und christlichen Solidarisierung setzt schließlich das handschriftlich eingetragene Vaterunser am Schluss des bewegenden Briefes.
ISBN-10: 3947218117, GTIN-13: 9783947218110
Erstellt: 2020-11
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