Etymologie, Etimología, Étymologie, Etimologia, Etymology, (griech.) etymología, (lat.) etymologia, (esper.) etimologio
DE Deutschland, Alemania, Allemagne, Germania, Germany, (esper.) Germanujo
Paare, Wortpaare, Zwillingsformeln, Dittologia, Dual Expression, (esper.) vorto paro (?)

A

ab und zu (W3)



Ach und Krach (W3)



Adam und Eva (W3)



Anfang und Ende (W3)



Angst und Bange (W1)

"Angst und Bange" (ursprünglich: "beange") sind beide vom selben Adjektiv "eng" abgeleitet sind.

Arsch und Friedrich (W3)



auf und ab (W3)



B

Bausch
pauschal
Pauschale
Pauschalreise
Bausch und Bogen, Bausch, pauschal, Pauschale, Pauschalreise (W3)

In "Bausch und Bogen" (verurteilen) = "rundweg", "absolut" wird laut "Grimm" schon 1854 zitiert: "bausch" heiszt die auswärts, "boge" die einwärts gehende fläche. Das heisst also: "im Ganzen, nicht ins Einzelne gehend".
Aus "Bausch" entwickelte sich das neulat. Kanzleiwort "pauschalis", heute "pauschal" und die "Pauschale". Darauf geht auch die "Pauschalreise" zurück.

bekommen, beikommen (W3)

Das Verb "kommen" wurde zweimal mit dem selben Präfix verknüpft, allerdings zu ganz verschiedenen Zeiten.

So wurden bereits zu germanischer Zeit "*bi" = "bei" und "*kuema-" verbandelt mit der Bedeutung "hinzubekommen", "herbeikommen". Über ahd. "biqueman" = "herankommen", "begegnen", "nutzen" entwickelte es sich zu mhd. "bekomen" = "kommen", "gelangen", "gedeihen", "zukommen", "zuteil werden". Die letztere Bedeutung führte dann im Mittelhochdeutschen zur heutigen Bedeutung "erhalten".

In neuerer Zeit wurden "bei" und "kommen" erneut verknüpft, um wieder ein Wort "beikommen" mit der ursprüngliche Bedeutung "herbeikommen" zu bekommen.

Beutel und Most (W3)



Biegen und Brechen (W3)



Bier und Wein (W3)



Bienchen und Blümchen (W3)



Bock und Gärtner



C

Caesar und Cleopatra (W3)



Christiane und Goethe (W3)



D

Daphnis und Chloe (W3)

(Longos)

David und Goliath (W3)



Denker und Henker (W3)



Dick und Doof (W3)



dick und dünn (W3)



dies und das (W3)



Doppelformen
Zwillingsformen (W3)

Wortpaare, die sich zwar unterscheiden, aber auf eine gemeinsame Quelle zurück gehen werden auch "Doppelformen" (oder "Zwillingsformen") genannt.

Das Entstehen solcher Doppelformen kann unterschiedliche Ursachen haben.

Eine Möglichkeit besteht darin, dass es verschiedene mundartliche Begriffe bis zur Aufnahme in die Schriftsprache geschafft haben, ohne ihre regionale Herkunft gänzlich zu verläugnen. Insbesondere stehen oft niederdeutsche und hochdeutsche Varianten nebeneinander.

Als Beispiele findet man etwa "fett" neben "feist", "sacht" neben "sanft", "Schacht" neben "Schaft".

Eine andere Variante von Doppelformen geht auf zwei oder sogar mehrmaligen Import ("Doppelentlehnung") aus anderen Sprachen zurück.

So gehen etwa "Pfalz", "Palast" und "Palais" alle auf lat. "palatium" zurück. Die "Pfalz" wurde als erstes integriert und komplett in die deutsche Sprache aufgenommen. Einige Jahrhunderte später wurde der "Palast" eingeführt, dem man noch ein fremdes Gehabe anmerken kann. Das in der Rokokozeit, aus Frankreich eingeführte "Palais", mit dem deutsche Fursten ihren Wohnsitz benannten, entspricht in Schreib- und Sprechweise noch exakt dem Original.

Eine weitere Variante der Entstehung von Doppelformen beruht auf dem Reimport ("Ruckentlehnung") deutscher Wörter. So hat es etwa der dt. "Stapel" geschafft, Sprachgrenzen zu überwinden, um dann als "Staffel" und "Etappe" wieder mit geänderter Bedeutung und damit ohne das ursprüngliche Wort zu verdrängen, in die deutsche Sprache zurück zu kehren. Auch die entlehnte dt. "Leiste" kam später als "Liste" wieder zurück und leistet der "Leiste" Gesellschaft.

Andere Dubletten entstehen aus dem Nebeneinander von Anglizismen und deren buchstäblicher Eindeutschung wie etwa "Football" und "Fußball".

Es gibt aber auch Doppelformen, die sich innerhalb der deutschen Sprache aus einem gemeinsam Stamm entwickelt haben, wie etwa "Abenteuer" und "Advent", "Adel" und "edel", "Ausflug" und "Ausflucht", "darben" und "durfen", "Made" und "Motte", "Stock" und "Stück", "zeigen" und "ziehen".

Es sei darauf hingewiesen, dass in der wissenschaftlichen Diskussion auch weitere Bezeichnung für Doppelformen eingeführt und weitere Differenzierungen vorgenommen werden. Diese kann und möchte ich jedoch nicht weiter ausführen.

Ohne exakte Zuordnung, zu einer der genannten Kategorien, seien noch folgende Beispiele genannt:

drauf und dran sein (W3)



drueber und drunter (W3)



duden.de - RmA
Reduplikationsbildungen mit Ablaut

(E?)(L?) https://www.duden.de/sprachwissen/sprachratgeber/Reduplikationsbildungen-mit-Ablaut

Reduplikationsbildungen mit Ablaut

Wir bewegen uns im "Zickzack" durch die Welt der sogenannten Reduplikationsbildungen.

Bei Reduplikationsbildungen handelt es sich um Wörter, bei denen eine Silbe schlicht und einfach verdoppelt, also redupliziert wurde. Dabei entstehen Wörter wie "Bonbon", "Tamtam" oder "Zickzack". Doch halt – beim "Zickzack" scheint nicht alles mit rechten Dingen zuzugehen, denn sonst müsste es ja "Zickzick" heißen. Andererseits sieht die Sache doch nach Methode aus, wenn man Bildungen wie "Wirrwarr", "ticktack" oder Ausdrücke wie "ritsch, ratsch" und "schnipp, schnapp" betrachtet.

Der "Singsang" führt schließlich auf die richtige Spur, denn diese Kombination ist uns vertraut: "ich singe, ich sang". Diesen Vokalwechsel, der bei vielen unregelmäßigen Verben vorkommt, bezeichnet man als "Ablaut". Obwohl es auch andere Ablautkombinationen gibt (beispielsweise in "fahren – fuhr" oder "schreiben – schrieb"), hat sich der Wechsel von "i" zu "a" für die Reduplikationsbildungen im Deutschen durchgesetzt und ist die mit Abstand häufigste Kombination.

Im Englischen ist übrigens der Wechsel von "i" zu "o" am beliebtesten, wie die Beispiele "tipptopp", "Hip-Hop" oder "Flipflop" zeigen.


Erstellt: 2019-07

durch und durch (W3)



E

Eile mit Weile (W3)



Einmal ist Keinmal (W3)



Emil und Franz
verfranzen
sich verfranzen (W3)

Der Ausdruck dt. "sich verfranzen" soll auf eine Sitte in der Fliegerei im ersten Weltkrieg zurück gehen. Zu Zeiten des Sichtflugs (vielleicht auch noch heute) hieß der Pilot "Emil" und der Copilot, Navigator bzw. Beobachter hieß "Franz". Hatte der Copilot einen schlechten Tag und einen falschen Kurs angegeben, konnte es sein, dass man ein paar Irrflüge unternahm, sich also "verfranzte". Aus der Fliegerei bzw. dem Soldatenleben wurde der Ausdruck auf das Verfahren mit dem Auto übertragen und schließlich ganz allgemein zu dt. "sich verirren", "sich irren".

Der Name "Franz" geht übrigens auf die "Franken" zurück. Er war über Jahrhunderte extrem populär und wurde von zahlreichen Herrschern und Heiligen getragen.

(E?)(L?) https://www.geo.de/mitmachen/frage-des-tages/19342-quiz-frage-des-tages-182018-woher-kommt-der-ausdruck-sich-verfranzen

Wer "sich verfranzt", verirrt sich und findet den Weg nicht. Das kuriose Wort entstand im Ersten Weltkrieg in der Fliegersprache. Denn der Beobachtungsoffizier, der für die Navigation zuständige zweite Mann im Cockpit, wurde militärisch "Franz" genannt.


(E?)(L?) http://www.phil.muni.cz/german/mediaev/histsem/nofr-beisp-HS.htm

Eigenname zu Gattungsbezeichnung: "verfranzen"


(E?)(L?) https://www.nextz.de/glossen/sich-verfranzen.htm

Sich verfranzen

Wenn sich jemand verirrt oder mitten in einer Rede nicht mehr weiter weiß, so sagt man manchmal: "Jetzt hat er sich total verfranzt!" Dieses "Verfranzen" hat nichts mit "Fransen" zu tun; das Wort kommt aus der Fliegersprache. Ursprünglich bedeutete es "sich verfliegen". Im Ersten Weltkrieg nannte man nämlich den Beobachter eines deutschen Flugzeugs "Franz", den Piloten "Emil". Wenn nun Franz einen falschen Kurs angab und Emil sich verflog, so hatte sich das Flugzeug verfranzt.


(E?)(L?) https://www.redensarten-index.de/suche.php?suchbegriff=~~sich%20verfranzen&bool=relevanz&suchspalte%5B%5D=rart_ou

"sich verfranzen" - "sich verirren"

umgangssprachlich; Im Ersten Weltkrieg nannte man den Navigator in den Flugzeugen "Franz" (Flugrouten-Anzeiger). Wenn dieser sich verirrte, hieß es, er habe sich "verfranzt"


(E?)(L?) https://www.wissen.de/wortherkunft/verfranzen

"verfranzen": urspr.: "sich verfliegen", dann allg.: "sich verfahren", "sich verirren" - nach "Franz", dem soldatensprachlichen Beinamen des Beobachters im Flugzeug


(E1)(L1) http://books.google.com/ngrams/graph?corpus=8&content=verfranzen
Abfrage im Google-Corpus mit 15Mio. eingescannter Bücher von 1500 bis heute.

Dt. "verfranzen" taucht in der Literatur nicht signifikant auf.

(E?)(L?) https://corpora.uni-leipzig.de/


Erstellt: 2019-02

erstunken und erlogen (W3)



ex und hopp (W3)



F

Fehl und Tadel, ohne (W3)



Feuer und Flamme

In den Archiven der Deutschen Welle "Alltagsdeutsch 2001 / 2002" findet man zu einigen sprachlichen Besonderheiten Hinweisen zur Herkunft wie "Feuer und Flamme" oder "Liebe, Zank und Leidenschaft".

(E?)(L?) https://www.dw.com/de/alliterationen/av-57435378

Alliterationen

Gerade Dichter und Denker sind oft "Feuer und Flamme" für Sprachspiele, und so begegnet man in der Literatur oft der Alliteration. Doch nicht nur dort – auch in der gesprochenen Sprache ist dieses Stilmittel gang und gäbe.
...


(E?)(L?) https://www.dw.com/de/berauscht-euch-an-der-liebe/a-60387403

Berauscht euch an der Liebe

Von Liebe, Lust und Leiden


Feuer und Schwefel (W3)



Feuer und Wasser (W3)



Fisch und Fleisch (W3)



fix und fertig (W3)



Fix und Foxi (W3)



Fluch und Segen (W3)



frank und frei (W3)

Dies ist ein Beispiel für eine synonyme Zwillingsformel. "Frank" (franz. "franc") heisst soviel wie frei (lat. "Francus" = "Franke", "fränkisch", "frei"). Die "Franken" bekamen ihren Namen, weil sie den Ruf hatten Eroberernaturen zu sein und als freie Herren auftraten. In dem Ausdruck "frank und frei" nimmt "frank" in etwa die Bedeutung "offen und ehrlich" ein, in dem Sinne "etwas frei sagen".

In dem Ausdruck "frankieren" = "frei machen" kommt die Bedeutung ebenfalls zum Ausdruck.

(E?)(L?) http://www.owid.de/artikel/309163


(E3)(L1) http://www.redensarten-index.de/


(E?)(L?) http://www.wispor.de/


(E1)(L1) http://books.google.com/ngrams/graph?corpus=8&content=frank und frei
Abfrage im Google-Corpus mit 15Mio. eingescannter Bücher von 1500 bis heute.

Dt. "frank und frei" taucht in der Literatur um das Jahr 1800 auf.

Erstellt: 2012-04

Freud und Leid (W3)



fromm und frei (W3)



Fug und Recht, mit (W3)



G

gang und gäbe = 'allgemein üblich sein'

(E1)(L1) http://www.redensarten-index.de/
Das mit "gehen" zusammenhängende "gang" ist in der Form "im Gange sein", "gängig" oder "umgehen" ja noch nachvollziehbar. Das altindische "janghala" hat z.B. die Bedeutung "schnellfüßig". Aber was soll das "gäbe", das es nur noch in dieser Verbindung gibt?
Das altnordische "gaefr" = "gut", "tüchtig", "annehmbar", "dienlich" geht hier in der Bedeutung "annehmbar" ein.
Ursprünglich bezog sich der Ausdruck auf Münzen die "geläufig und annehmbar" waren. D.h. es waren Münzen, die man unbedenklich als Zahlungsmittel entgegen nehmen konnte. Dann bezog es sich auch auf Waren und schließlich auf alle möglichen Objekte.

ganz und gar (W3)



Glanz und Gloria (W3)



Grau in Grau (W3)



Gross und Klein, groß und klein (W3)



Grund und Boden (W3)



Gut und Böse (W3)



gut und gern (W3)



H

Hand in Hand (W3)



Handel und Wandel (W3)



Hase und Igel



Haus und Hof (W3)



Heller und Pfennig (W3)



Hemd und Hose (W3)



hier und heute (W3)



hier und jetzt (W3)



hin und her (W3)



hin und wider (W3)

(im Sinne von 'hin und zurück'?)

Hinz und Kunz

Im Mittelalter kamen die Vornamen "Heinrich" und "Konrad" so oft vor, dass man sie in dieser abwertenden Formel für "einen x-beliebigen Menschen" gebraucht wurden.

histsem
Doppelformen mit Bedeutungsdifferenzierung
Beispiele

(E?)(L?) http://www.phil.muni.cz/german/mediaev/histsem/nofr-beisp-HS.htm
Als Beispielwörter für "Doppelform" findet man auf dieser Seite:


Doppelform (Formvariante) mit Bedeutungsdifferenzierung:

aasen / asen | Alarm / Lärm | Atem / Odem | Ball / Ballen | Banner /Panier | Bibel / Fibel | Born / Brunnen | Bude / Baude | Bursche / Börse | Drache / Drachen | drücken / drucken | fahl / falb | Fahrt / Fährte | Fleck / Flecken | Getöse / Getose | hübsch / höfisch | Knabe / Knappe | Kork / Korken | Lump / Lumpen | Magd / Maid | Meister / Magister | Monstrum / Monster | Mücke / Mucken | normen / normieren | Pack / Packen | Partei / Partie / Party | Posse / Possen | Post / Posten | quaken / quäken | Quast / Quaste | Quell / Quelle | Reiter / Ritter | Schippe / Schüppe | schlürfen / schlurfen | Schnauze / Schnute | schwül / schwul | Stadt / Statt / Stätte | Tropf / Tropfen | verflucht / verflixt | Waffe / Wappen | Zeit / Tide | Zicke / Ziege


histsem
Dopplungen - Beispiele

(E?)(L?) http://www.phil.muni.cz/german/mediaev/histsem/nofr-beisp-HS.htm
Als Beispielwörter für "Dopplung" findet auf man auf dieser Seite:


Dopplung:

Blabla | Bonbon | Heckmeck | Hickhack | Hokuspokus | killekille | klickklack | Klimbim | Kribskrabs | Krickelkrakel | Krimskrams | Kukkuck | Kuddelmuddel | Mama | Mischmasch | Papa | Picknick | Popo | Schnickschnack | Schorlemorle | Singsang | Techtelmechtel | Tingeltangel | Tricktrack | Wirrwarr | Zickzack


Hopfen und Malz, Gott erhalt's (W3)



Hülle und Fülle, in (W3)



I

Immer und Ewig (W3)



J

jetzt und immerdar (W3)



Jung und Alt (W3)



K

Katz und Maus (W3)



Kind und Bad (W3)



Kind und Kegel (W3)

Dt. "Kegel" findet man, meines Wissens, nur noch in dieser Stabreimkombination. "Kegel" war die Bezeichnung für "ein uneheliches Kind". Das mndt. "kegel" bezeichnete einen "Knüppel" oder eine "Holzfigur im Kegelspiel". Wenn "Kind und Kegel" zusammen kommen ist die Großfamilie komplett.

Die Redewendung "mit Kind und Kegel" taucht im 15. Jahrhundert erstmals auf. "Kegel" war die alte Bezeichnung "Kekel" für Kinder die aus der Verbindung eines Mannes mit einer "Kebsfrau" einer "Nebenfrau" oder eines Herren und seiner Magd hervorgingen. Die Kebsehe war eine Verbindung eines freien Mannes mit einer unfreien Frau. Vielfach hatte die abhängige Frau keine Wahl und wurde zu dieser Verbindung gezwungen.

Die Bezeichnung "Kegel" für "uneheliches Kind" geht darauf zurück und wird heute nur noch in der Redewendung "mit Kind und Kegel" (meist ohne Wissen um die Bedeutung) verwendet.

Das Wort "Kegel" geht möglicherweise auf "Kebse" zurück, einem alten Wort für "Konkubine" oder "Mätresse". "Kebs", "Kebse", "Kebsweib" bezeichnete im Mittelalter allgemein die "Geliebte eines Mannes".

Eine weitere Möglichkeit der Herkunft von "Kegel" ist die Bezeichnung "Kegel" für die Spielfigur beim Kegeln. Der mhd. "kegel" bedeutete ursprünglich dt. "Knüppel", "Stock". Und in dieser Bedeutung könnte es auch auf "uneheliches Kind" übertragen worden sein.

Im 17. Jahrhundert verschwand die Bedeutung von "Kegel" allmählich - lediglich in der Redewendung "mit Kind und Kegel" blieb "Kegel" in einer großzügig erweiterten Bedeutung erhalten. Förderlich für die Erhaltung war sicherlich auch die Stabreimbildung.

Bei Adelung findet man:


1. * Der "Kegel", des -es, plur. ut nom. sing. "ein uneheliches Kind"; eine im Hochdeutschen veraltete Bedeutung, welche nur in der im gemeinen Leben üblichen R. A. "Kind und Kegel" vorkommt, d. i. eheliche und eheliche Kinder, oder die ganze Familie. Mit Kind und Kegel davon gehen, mit seiner ganzen Familie. Er hat weder Kind noch Kegel, keine nahen Erben. Weib, Kind und Kegel drang an Port, Und keims verstand sein eigen Wort, Günth. In einem alten Vocabulario von 1482 bey dem Frisch, wird Kegel oder Kotzen Sun durch Spurius gegeben.


(E2)(L2) http://www.blueprints.de/wortschatz/

Wenn wir heute von "Kind und Kegel" sprechen, sollten wir vorsichtig sein. Das Wort "Kegel" ist nämlich abgeleitet vom mittelhochdeutschen Wort "Kekel" und bedeutet "uneheliches Kind".

(© blueprints Team)


(E?)(L?) http://www.ettinger-phraseologie.de/pages/deutsche-redewendungen/alphabetischer-index.php

mit Kind und Kegel (scherzh.) G.7,9


(E?)(L?) http://www.ettinger-phraseologie.de/pages/buchinhalt/g/g.7.php#9


(E?)(L?) http://www.geo.de/GEOlino/mensch/redewendungen/deutsch

Mit Kind und Kegel


(E?)(L?) http://www.labbe.de/lesekorb/index.asp?inhalt=titeln

Kind und Kegel


(E?)(L?) http://www.phraseo.de/a-z/

Mit Kind und Kegel


(E3)(L1) https://www.redensarten-index.de/register/k.php


(E?)(L?) http://etymologie.tantalosz.de/

"Mit Kind und Kegel" bedeutet etwa "mit der gesamten Verwandtschaft, mit Sack und Pack": Im 13. Jahrhundert nannte man unartige Kinder "Kegel" (ahdt. "kegil" - Knüppel, Pflock), später auch uneheliche, vor allem von Mägden und ihren Herren. Auch diese wurden im Hause des Vaters aufgezogen, hatten allerdings weniger Rechte. Die Magd war also "mit Kind und Kegel" unterwegs, wenn sie ihre ganze Kinderschar - von ihrem Mann und von ihrem Herrn - dabeihatte. Heute kennt man den Begriff nur noch im Thüringischen als "Keschel" (ungezogenes, flegelhaftes Kind), im Hochdeutschen ist nur die Redewendung erhalten. Im "Grimm" heißt es dazu: "diesz zeugnis reicht übrigens wol ins 13. jh. zurück. doch auch hier erscheint es nicht mehr selbstständig, sondern schon in der verbindung mit kind; diese verbindung, meist "kind und kegel", ist eine jener formeln, in denen ein sonst erstorbenes wort sich noch lange mit fortschleppt, und diese gerade, die noch heute lebendig ist, wird mit ihrem stabreim bis in die zeit der ältesten alliterierenden dichtung zurückreichen". Der Franzose verreist übrigens nicht "mit Kind und Kegel", sondern "avec armes et bagages" - mit "Waffen und Gepäck".


(E?)(L?) http://klaphil.unibas.ch/fileadmin/klaphil/user_upload/redaktion/idg/Skripten/Skript_Etymologie/Skript-Etymologie-1.pdf

...
Redensarten mit Stabreim: "über Stock und Stein" oder mit "Kind und Kegel" (wer weiss heute schon noch, was "Kegel" bedeutet - dennoch verwenden wir den Ausdruck nicht selten!), Endreim-Paare wie "Herz und Schmerz", die wir unwillkurlich als miteinander in Beziehung stehend betrachten. Wir glauben, dass formal vergleichbare Formen auch semantisch in einer näheren Beziehung stehen.
...


(E?)(L?) http://klaphil.unibas.ch/fileadmin/klaphil/user_upload/redaktion/idg/Skripten/Skript_Etymologie/Skript-Etymologie-3.1-3.pdf

...
Wortschatzetymologie lautet der Titel dieses Kapitels deshalb, weil im Prinzip samtliche formalen Teile der Sprache etymologisierbar sind; z.B. kann man auch der Geschichte der Genetiv-Singular-Endung "-es", "-s" nachgehen wie z.B. in dt. "des Hauses", oder derjenigen der Vorsilbe "ge-" in "geboren". Auch grammatische Kategorien (z.B. "Dativ"), syntaktische Mittel (z.B. "Nebensatz") und dergleichen konnen etymologisiert werden, ja, sogar die an sich bedeutungslosen Laute (Phoneme). Die historisch-vergleichende Sprachwissenschaft tut das tatsachlich auch. Aber wir beschränken uns hier weitgehend auf die Wörter des Wortschatzes, die sog. Lexeme, weil sich in allen jenen anderen Sparten jeweils noch zusatzliche Probleme stellen. Allerdings ist auch der Wortschatz nichts leicht Eingrenzbares. Sind nicht z.B. auch Redensarten wie "mit Kind und Kegel" oder "die Flinte ins Korn werfen" in gewisser Weise Lexeme? ("Kegel" hat keine eigene Bedeutung mehr, und um die Flinte ins Korn zu werfen braucht es weder eine "Flinte" noch "Korn"!)
...


(E?)(L?) http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_deutscher_Redewendungen

Mit Kind und Kegel — mit großer Begleitung. „Kegel“ wurden die unehelichen Kinder genannt


(E?)(L?) http://www.wispor.de/wp-red-k.htm#kegel

Kind und Kegel


(E?)(L?) http://zwillingsformeln.uni-graz.at/

Vom "A und O" über "Hand in Hand", "Kind und Kegel", "tot oder lebendig" bis "zwicken und zwacken" reicht die unten abrufbare Zwillingsformel-Liste, die über 1.300 Einträge umfasst.
...


(E?)(L?) http://zwillingsformeln.uni-graz.at/ZWILLINGSFORMELN%20Hofmeister%2025-06-2010.pdf

Kind Kind und Kegel Ho Mü 586


(E?)(L?) http://de.wikipedia.org/wiki/Kind_und_Kegel

...
Vermutlich entspricht der Begriff ähnlich gewendeten und gleichfalls geringschätzigen Bezeichnungen wie "Bengel", "Prügel", "Stift".
...


(E?)(L?) http://www.wispor.de/wp-red-k.htm#kegel

"Mit Kind und Kegel": "Mit der ganzen Familie"
...


(E1)(L1) http://books.google.com/ngrams/graph?corpus=8&content=Kind und Kegel
Abfrage im Google-Corpus mit 15Mio. eingescannter Bücher von 1500 bis heute.

Dt. "Kind und Kegel" taucht in der Literatur um das Jahr 1830 auf.

Erstellt: 2014-11

Klaus und Klaus (W3)



klein aber mein (W3)



Kramer gegen Kramer (W3)



Kraut und Rüben (W3)



Krieg und Frieden (W3)

war der Titel eines Romans von Lev Nikolaevic Tolstoj.

kurz und gut (W3)



L

Land und Leute (W3)



Leib und Leben (W3)



Liebe und Leid (W3)



Lug und Trug (W3)



M

Mann und Frau (W3)



Mann und Maus (W3)



Max und Moritz (W3)



mehr und mehr (W3)



Messer und Gabel, mit (W3)



Mutter und Tochter (W3)



N

nach und nach (W3)



nah und fern (W3)



nie und nimmer (W3)



null und nichtig (W3)



O

Oel und Essig (W3)



P

Paar (W3)

(E3)(L1) http://de.wikipedia.org/wiki/Paar
Als Paar bezeichnet man üblicherweise zwei zusammengehörige Teile (z. B. Das Paar Schuhe).

Pauken und Trompeten, mit (W3)



Pech und Schwefel (W3)



Pendantfiguren
Gegenstückfiguren (W3)

Dt. "Pendant" = Anhänger, "Gegenstück", geht über frz. "pendant" = "das Hängende" zurück auf lat. "pendere" = "Pendel". Die Bedeutung "Gegenstück" dürfte über die Vorstellung entstanden sein, dass ein Pendel zwischen zwei Seiten hin- und herpendelt.

In dem Newsletter von BeyArs.com wurden am 21.02.2010 einige "Pendantfiguren", auch "Gegenstückfiguren" genannt, aufgeführt. Zu allen angegebenen "Figuren" findet man nähere Hinweise im Kunstlexikon von P.W.Hartmann.

(E?)(L?) http://www.beyars.com/


(E?)(L?) http://www.beyars.com/kunstlexikon/lexikon_6823.html

Pendantfiguren, französisch, Gegenstückfiguren.

Zusammengehörige Figuren gab es schon in der Antike, besonderer Beliebtheit aber erfreuen sie sich im Barock. Bekannte Pendantfiguren sind:


(E?)(L?) http://www.beyars.com/kunstlexikon/lexikon_43.html
Abraham

(E?)(L?) http://www.beyars.com/kunstlexikon/lexikon_4373.html
Isaak

(E?)(L?) http://www.beyars.com/kunstlexikon/lexikon_124.html
Adam

(E?)(L?) http://www.beyars.com/kunstlexikon/lexikon_2667.html
Eva

(E?)(L?) http://www.beyars.com/kunstlexikon/lexikon_542.html
Apollon

(E?)(L?) http://www.beyars.com/kunstlexikon/lexikon_1968.html
Daphne

(E?)(L?) http://www.beyars.com/kunstlexikon/lexikon_5804.html
Marsyas

(E?)(L?) http://www.beyars.com/kunstlexikon/lexikon_725.html
Atalante

(E?)(L?) http://www.beyars.com/kunstlexikon/lexikon_5898.html
Meleager

(E?)(L?) http://www.beyars.com/kunstlexikon/lexikon_1977.html
David und Goliath

(E?)(L?) http://www.beyars.com/kunstlexikon/lexikon_2024.html
Demokrit

(E?)(L?) http://www.beyars.com/kunstlexikon/lexikon_3975.html
Heraklit

(E?)(L?) http://www.beyars.com/kunstlexikon/lexikon_3970.html
Herakles

(E?)(L?) http://www.beyars.com/kunstlexikon/lexikon_6503.html
Omphale

(E?)(L?) http://www.beyars.com/kunstlexikon/lexikon_6959.html
Philister

(E?)(L?) http://www.beyars.com/kunstlexikon/lexikon_4571.html
Kain und Abel

(E?)(L?) http://www.beyars.com/kunstlexikon/lexikon_4506.html
Josef und Potiphars Frau

(E?)(L?) http://www.beyars.com/kunstlexikon/lexikon_6704.html
Paris

(E?)(L?) http://www.beyars.com/kunstlexikon/lexikon_532.html
Aphrodite

(E?)(L?) http://www.beyars.com/kunstlexikon/lexikon_3938.html
Helena

(E?)(L?) http://www.beyars.com/kunstlexikon/lexikon_6888.html
Perseus

(E?)(L?) http://www.beyars.com/kunstlexikon/lexikon_5871.html
Medusa

(E?)(L?) http://www.beyars.com/kunstlexikon/lexikon_440.html
Andromeda

(E?)(L?) http://www.beyars.com/kunstlexikon/lexikon_3970.html
Herakles

(E?)(L?) http://www.beyars.com/kunstlexikon/lexikon_4015.html
Hesione

(E?)(L?) http://www.beyars.com/kunstlexikon/lexikon_8355.html
Simson

(E?)(L?) http://www.beyars.com/kunstlexikon/lexikon_2017.html
Delila

Erstellt: 2010-02

Pferd und Wagen (W3)



Pontius und Pilatus (W3)



Q

R

Ramba Zamba, Ramba-zamba (W3)

21.05.2005:
Ich begrüsse sie aus der Mongolei. Ich möchte wissen was das Begriff "Ramba Zamba" ist. Hat dieses Wort gute oder schlechte Bedeutung? Bitte informieren sie mich. Ich werde sehr freuen ihre antwort. Danke
Javkhaa

Neben der Aussage, dass es sich um eine lautmalerische Wortbildung handelt, gibt es auch Hinweise, dass sich der umgangssprachliche Ausdruck für "Krach", "Aufruhr" von Rumba/Samba herleiten lässt.

Möglicherweise stand auch das span. "caramba" = "Donnerwetter" Pate.

de-marken

Caramba (W3)

(E?)(L?) http://www.ermel.org/usenet/desd/marken.txt


(E1)(L1) http://www.etymonline.com/


(E?)(L?) http://en.wikipedia.org/wiki/List_of_Spanish_expressions_in_common_English


Rand und Band - ausser Rand und Band (W3)

Der HR3 bringt seit einigen Monaten (2003/2004) einen Sketch zum Thema "Ein Kanzler ausser Rand und Band". Welche Ränder soll denn der Kanzler überschritten haben?
Die Herstellung von Wein lag den Menschen schon mindestens seit den Römern am Herzen. Allerdings verwendete man in früheren Zeiten noch Holzfässer, um den Wein reifen zu lassen. Wenn nun der Wein z.B. beim Ein- oder Umfüllen über den Rand trat, bedauerten dies alle Beteiligten. Genauso schlecht war es, wenn die seitlichen Bretter ("Dauben" genannt) aus dem oberen oder unteren Eisenring traten, also aus dem Band rutschten, das sie zusammenhielt. In beiden Fällen ging ein gewisser Anteil dem Bruttoweinprodukt und damit dem Bruttoweinkonsum verloren.

Rang und Namen - alles, was Rang und Namen hat (W3)



rank und schlank (W3)



rein und raus (W3)



Ritsch Ratsch (W3)



Rock'n Roll (W3)



Roß und Reiter (W3)



Rot und Schwarz (W3)

(Stendhal)

ruck-zuck, innerhalb von ruck-zuck (W3)

Der Ausdruck "innerhalb von ruck-zuck" zur Bezeichnung einer kurzen Zeitspanne kann nur in einem Bundesland geprägt worden sein. Es wurde in den 90er Jahren (1990-) von einem Breitfurter Mitbürger geprägt.

Er ist ein Beispiel, in dem Form und Inhalt in unmittelbarer Ergänzung ja fast Identität auftreten. Ein kurzer Ausdruck für eine kurze Zeit. Da soll noch 'mal einer behaupten, die Saarländer hätten nur "Weck un Lioner im Kopp".

"ruck-zuck" setzt sich übrigens zusammen aus einer Form von "rücken" = "kurz heftig Bewegung" und "zucken", das mit "ziehen" zusammenhängt und etwa "heftig ziehen" bedeutet. Damit ergibt sich für "ruck-zuck" = "schnell stoßen und ziehen", "schnell hin und her bewegen".

S

Samt und Seide (W3)

Dt. "Samt und Seide" steht für kostbare Stoffe, und "in Samt und Seide zu gehen" kann sich nicht jeder leisten.

(E?)(L?) http://www.fernsehserien.de/index.php?abc=S
Samt und Seide (D 1999-2005)

(E?)(L?) http://www.redensarten.net/redewendungen.html


(E?)(L?) http://www.zehn.de/die-10-schoensten-modetrends-fuer-das-oktoberfest-2010-2305608-0
Die 10 schönsten Modetrends für das Oktoberfest 2010

Samt und Seide, weiß-blaue Shorts und Wiesn-Armbänder: Wir haben die zehn schönsten Styles für eine trendige Jubiläumswiesn für Sie zusammengesucht mehr
veröffentlicht am 24.08.2010 1 3
EXPERTE: Kerstin Kotlar
...


Erstellt: 2010-11

Saus und Braus (W3)



schalten und walten (W3)



Schimpf und Schande (W3)



Schritt und Tritt, auf (W3)



Speis und Trank (W3)



Strich und Faden (W3)



Stumpf und Stil (W3)



T

tief und fest schlafen (W3)



Tisch und Bett (W3)



Tod und Teufel (W3)



Tom und Jerry (W3)



Tür und Angel, zwischen (W3)



Tür und Tor (W3)



Tuten und Blasen, von Tuten und Blasen keine Ahnung haben (W3)



U

über Stock und Stein (W3)

Gemeindegrenzen waren "bestockt", Landesgrenzen "besteint" Wenn jemand über "Stock und Stein" lief, hatte man Grenzen überschritten.

Die Zwillingsformel dt. "über Stock und Stein" scheint aber schon seit dem 13. Jh. einfach auf Wege zu verweisen, die voller Wurzeln und Steine sind und damit das gehen erschweren. So findet man mit ähnlicher Bedeutung auch dt. "über Heide und über Wiese", "über Berg und Thal", "über Rusch und Busch" ["Rohr und niedriges Gebüsch"] oder auch "über Stock und Block".

(E1)(L1) http://www.besserwisserseite.de/deutsche-redewendungen-3.phtml

Über Stock und Stein

Schon um 1300 benutzte man diese Alliteration.

Die bekannten Literaturstellen beschreiben Situationen auf Waldwegen, wo Wurzelstöcke und Steine den Weg für die Wanderer unbequem machen.

Grenzmarkierungen (Steine und Stöcke) werden in den alten Texten nicht erwähnt.


(E?)(L?) https://catalog.hathitrust.org/Record/003240150

Über "Stock und Stein" : die indogermanischen Variationen eines universalen Phraseologismus / Michael Janda.
Main Author: Janda, Michael.
Language(s): German
Published: Dettelback : J.H. Röll, c1997.
Subjects: Physical Description: 210 p. ; 21 cm.
ISBN: 3927522295
Locate a Print Version: Find in a library
Viewability: Limited (search only) (original from University of Michigan)


(E?)(L?) https://www.jpc.de/jpcng/poprock/detail/-/art/Novalis-Letztes-Konzert-1984/hnum/5108735

Die Gruppe Novalis nannte eins ihrer Werke "Über Stock und Stein ".


(E?)(L?) http://www.koeblergerhard.de/ahd-as-anfrk-mhd-mnd-HP/ahd+as+anfrk+mhd+mnd20140502.htm
(E?)(L?) http://www.koeblergerhard.de/ahd-mhd-HP/ahd+mhd20140502.htm
(E?)(L?) http://www.koeblergerhard.de/as-anfrk-mnd-HP/as+anfrk+mnd20140502.htm
(E?)(L?) http://www.koeblergerhard.de/mhd/mhd.html
(E?)(L?) http://www.koeblergerhard.de/mhd-mnd-(mitteldeutsch)-HP/mhd+mnd-14834S-5907227Woe-sort_zgw_20140506.htm
(E?)(L?) http://www.koeblergerhard.de/mnd/mnd.html

"stoc", mhd., st. M.: nhd. "Stock", "Pfahl", "Knüttel", "Stab", "Grenzpfahl", "Baumstamm", "Baumstumpf", "Holzklotz", "Weinstock", "Opferstock", "Sockel", "Brunnenstock", "Ambossstock", "Almosenstock", "Bienenstock", "Fußbank", "Götze", "Gefangenenblock", "Gefängnis", "Recht in den Stock zu setzen", "Mauerstock", "Stockwerk", "Salzstock", "Teil der Geschützausrüstung", "Zahnstumpf", "Zahnstorren";

Verweise: s. "apfelstoc", "bantstoc", "balsamstoc", "bendelstoc", "binstoc", "bramelstoc", "brantestoc", "diepstoc", "geltstoc", "huotstoc", "kerzestoc", "liehtstoc", "rebestoc", "rosenstoc", "samstoc", "strichstoc", "valstoc", "winstoc";

Hinweis: vgl. mnd. "stok";

Quellenangaben: Kchr (um 1150), RWchr, LvReg, Enik, TürlWh, DSp, SchwPr, Secr, HTrist, Vät, Märt, HvBurg, HvNst, Apk, Ot, EckhII, BDan, Hiob, EvSPaul, Tauler, Seuse, Teichn, SAlex, Cranc (FB stoc), Albrecht, Chr, JTit, Kolm, Krone, KvWPant, KvWTroj, Martina, Myst, Parz, PassI/II, Renner, StRMünch, Suchenw, Trist, WälGa, Wh, Wig;

Etymologie: ahd. "stok" 75, "stoc", st. M. (a), "Stock", "Stumpf", "Block um die Füße der Gefangenen"; germ. "*stukka-", "*stukkaz", st. M. (a), "Stock", "Stumpf"; s. idg. "*steug-", "*teug-", V., "stoßen", "schlagen", Pokorny 1032; vgl. idg. "*steu-" (1), "*teu-" (1), V., "stoßen", "schlagen", Pokorny 1032;

Weiterleben: nhd. "Stock", M., "Baumstumpf", "Stock", DW 19, 10;

Redewendungen: "stoc und stein": nhd. "Stock und Stein";

Literaturhinweise:

Lexer 212a ("stoc"), Lexer 448c ("stoc"), Hennig ("stoc")

"stok", "stock", mnd., M.: nhd. "Stock", "Wanderstock", "Gehstock", "Stecken (M.) des Hirten", "Stab zum Losen", "Kerbstock", "Streichbrett", "Weinstock", "Baumstumpf", "Wurzelstock", "junger Stamm", "junger Baum", "Stamm einer Staude", "Schößling", "Ast", "rohes Holz", "Stange", "Pfahl", "Geräteteil", "Sprosse einer Leiter" (F.) (Bedeutung örtlich beschränkt), "Schaft", "Fackelstock", "Schaft des Pfeiles", "rundes oder flaches Holz zum Glattstreichen der Butter", "Stock zum Rühren", "Maßstock des Leinwandmessers" (M.), "Stange zum Aufreihen der Felle", "Gerte als Züchtigungsmittel", "Vorderpflock des Wagens", "in die Erde gesteckter Stock als Stütze für Pflanzen", "Pflock als Grenzzeichen", "Marterpfahl" (Bedeutung örtlich beschränkt), "Galgen" (Bedeutung örtlich beschränkt), "Ständer", "Pfosten im Fachwerk", "Brunnenstock", "Röhrenbrunnen", "Pumpe", "Münzstock" (Bedeutung örtlich beschränkt), "Bienenstock", "Opferstock", "Almosenstock", "schwerer Behälter zur Aufbewahrung von Geld sowie Urkunden", "Heiligenstock", "Sockel für ein Heiligenbild", "Totenstock", "Sarg", "Gefangenenstock", "Schließblock", "Gefängnis", "von Holz aufgerichtetes Ständerwerksgebäude", "ein Maß Gerste oder Malz" (= drei Wispel), "Elle";

Verweise: s. "beddestok", "bedestok", "benstok", "benenstok", "bentstok", "berstok", "bienstok", "blasstok", "botterstok", "bungenstok", "burstok", "devesstok", "dihselestok", "dincstok", "dingestok", "dodenstok", "drefstok", "drevestok", "dumstok", "garnwindenstok", "geltstok", "hilligenstok", "holtstok", "h?vetstok", "immenstok", "kannenstok", "kerstok", "kerfstok", "kernestok", "kervestok", "kervenstok", "klederstok", "kolstok", "korstok", "kriststok", "leverstok", "lübbestok", "lindenstok", "lovestok", "luntenstok", "mangelstok", "meltestok", "middelstok", "molderstok", "müntestok", "opperstok", "ovenstok", "plantstok", "perneckelstok", "polexenstok", "rackestok", "reckenstok", "renstok", "rimstok", "rullenstok", "rungestok", "scharstok", "scherstok", "scherestok", "schirstok", "schotstok", "schufstok", "schupstok", "schurstok", "smedestok", "solestok", "spanstok", "stempelstok", "swepestok", "vangen, veltstok", "vennikolstok", "verstok", "wanderstok", "waterstok", "winstok", "windenstok", "wolstoc";

Hinweis: vgl. mhd. "stoc";

Quellenangaben: Ssp (1221-1224);

Etymologie: s. as. "s-to-k" 6?, "s-to-kk"*, st. M. (a), "Stock", "Stängel", "Stengel"; germ. "*stukka-", "*stukkaz", st. M. (a), "Stock", "Stumpf"; s. idg. "*steug-", "*teug-", V., "stoßen", "schlagen", Pk 1032; vgl. idg. "*steu-" (1), "*teu-" (1), V., "stoßen", "schlagen", Pk 1032;

Redewendungen: "witter stok": nhd. "weißer Stock", "Bettelstab";

Redewendungen: "üver stok unde sten": nhd. "über Stock und Stein", "querfeldein", "gewaltsam", "rücksichtslos";

Redewendungen: "vordörren also en stock": nhd. "verdorren wie ein Stock", "spindeldürr werden";

Literaturhinweise:

MndHwb 3, 494f. ("stok"), Lü 381b ("stok");

Sonstiges: langes "ö", "stöcke" (Pl.)


(E?)(L?) http://www.phraseo.de/phrase/ueber-stock-und-stein/

Über Stock und Stein

Querfeldein; durch die freie Natur; über alle Hindernisse hinweg.
...
Englische Übersetzung: "over hedge and ditch"


(E3)(L1) https://www.redensarten-index.de/register/s.php

über Stock und Stein


(E?)(L?) https://roell-verlag.de/

MSB: Münchener Studien zur Sprachwissenschaft Beiheft 18 (1997)
Artikel-Nr.: 978-3-927522-29-9

... Janda, Michael: Über "Stock und Stein"
Softcover, 210 S.
Diese Studie, im Sommer 1995 an der Geisteswissenschaftlichen Fakultät der Universität Wien als Dissertation eingereicht und für den Druck geringfügig überarbeitet, gilt der Entdeckung und Beschreibung eines Universales, seiner Geschichte und seiner Variationen.

Ein Universale ist der Ausdruck "Stock und Stein" in vieler Hinsicht. Es gab und gibt ihn und seine Verwandten (fast) überall.

In den indogermanischen Sprachen ist er ebenso verbreitet wie in den semitischen. Zu allen Zeiten, oder jedenfalls: Von der ausgehenden Steinzeit bis heute. Und er bedeutet auch soviel wie alles (und noch mehr).


(E?)(L?) http://etymologie.tantalosz.de/

Über Stock und Stein

...ging es schon um 1300 in dieser Alliteration zu Waldwegen, auf denen Wurzelstöcke und Steine den Weg für die Wanderer unbequem machen. Deutungen über Grenzmarkierungen (Steine und Stöcke) wären allerdings auch möglich.


(E?)(L?) http://über-stock-und-stein.de/

Über Stock und Stein

Mountainbike im Lamer Winkel und Bayerischen Wald


(E1)(L1) http://books.google.com/ngrams/graph?corpus=8&content=über Stock und Stein
Abfrage im Google-Corpus mit 15Mio. eingescannter Bücher von 1500 bis heute.

Dt. "über Stock und Stein" taucht in der Literatur um das Jahr 1800 auf.

(E?)(L?) https://corpora.uni-leipzig.de/


Erstellt: 2018-02

ueberall und nirgends (W3)



Uni Graz
Zwillingsformeln

(E?)(L?) http://zwillingsformeln.uni-graz.at/

Von "ab und an" über "Hand in Hand", "Kind und Kegel", "tot oder lebendig" bis "zwischen Tür und Angel" reicht die unten abrufbare Zwillingsformel-Liste, die über 650 Einträge umfasst und damit die bislang umfangreichste einschlägige Sammlung darstellen dürfte. Sie entstand 2001 als kleines Projekt im Rahmen einer Vorlesung über die deutsche Phraseologie und wurde von mir mittlerweile kritisch redigiert und stark erweitert.

Die folgende Definition ist meinem neuen Artikel „Zwillingsformel“ für das Historische Wörterbuch der Rhetorik entnommen:

Die "Zwillingsformel" (auch "Paarformel", "Wortpaar", "Binomiale") stellt eine phraseologische, nicht satzwertige Verbindung aus zwei Wörtern derselben Wortart dar, die vor allem durch Synonymie oder Antonymie aufeinander bezogen sind, meist verbunden durch eine Konjunktion (bevorzugt ‹und›), Präposition oder Vergleichspartikel und angeordnet gemäß dem Prinzip gleicher oder ansteigender Silbenzahl bzw. Silbenlänge.“


V

Vater und Sohn (W3)



Versuch und Irrtum (W3)



W

Wasser und Brot (W3)



Wasser und zu Lande, zu (W3)



Wein, Weib und Gesang (W3)



weit und breit (W3)



Wissen und Gewissen, nach bestem



Wohl und Wehe (W3)



Worte und Taten (W3)



X

Y

Z

Zucker und Salz (W3)



Zuckerbrot und Peitsche (W3)



Zwillingsformel (W3)

Neben den Paarformeln gibt es auch noch Dreierformeln (wie "Sommer, Sonne, Strand" oder "er kam, sah und siegte") oder auch einige Viererformeln (wie "Feuer, Flamme, Schall und Rauch").

(E?)(L?) http://de.wikipedia.org/wiki/Zwillingsformel

Das Kennzeichen von "Zwillingsformeln" (auch "Paarformeln" oder "Binomiale" genannt) ist ein formelhaftes, gemeinsames Auftreten zweier durch "und" (oder andere Konjunktoren) verbundener Worte in der Form "A und B".

"Zwillingsformeln" sind Ausdrücke, die stets oder überwiegend als Phraseologismen auftreten. Dabei können sie semantisch in unterschiedlicher Beziehung zueinander stehen: als "Antonym" ("heiß und kalt", "gut und böse"), als "Synonym" ("Angst und Bange", "Pech und Schwefel") oder als "Homonym" ("Hand in Hand", "Seite an Seite"). In der älteren Rechtssprache fassen sie oft zwei verwandte, aber zu unterscheidende Begriffe zusammen ("Leib und Leben", "Kind und Kegel", "Haus und Hof").


Erstellt: 2010-03

Bücher zur Kategorie:

Etymologie, Etimología, Étymologie, Etimologia, Etymology, (griech.) etymología, (lat.) etymologia, (esper.) etimologio
DE Deutschland, Alemania, Allemagne, Germania, Germany, (esper.) Germanujo
Wortpaare, ???, Dual Expression

A

B

Behaghels, O.
Die neuhochdeutschen Zwillingswörter



C

D

E

F

G

H

I

J

K

L

M

Mensch, E. (1886)
Die Scheideformen im Neuhochdeutschen



Müller, Hans-Georg (Autor)
Adleraug und Luchsenohr
Deutsche Zwillingsformeln und ihr Gebrauch

Taschenbuch: 590 Seiten
Verlag: Lang, Peter Frankfurt; Auflage: 1., Aufl. (August 2009)
Sprache: Deutsch


Kurzbeschreibung
Was sind Zwillingsformeln? Wie werden sie verwendet? Was macht sie so beliebt? Ein Beispiel ist "Mann und Maus". Man kann mit "Mann und Maus" untergehen, aber auch etwas angehen, eine Arbeit anpacken, eine Bastion verteidigen und beim Fußball mit "Mann und Maus" "hinten drinne stehen". Wie kommen solche Zwillingsformeln zustande, und gibt es Regeln oder Tendenzen, nach denen sie gebildet werden? Warum sagt man nicht umgekehrt "Maus und Mann"? All diesen Fragen wird hier nachgegangen und zwar bei etwa zweitausend Formeln, die der Autor sorgfältig gesammelt, tabellarisch geordnet, erläutert und wissenschaftlich analysiert hat. Diese Abhandlung ist nicht nur ein übersichtliches Nachschlagewerk und eine unterhaltsame Fundgrube, sondern schließt zugleich eine sprachwissenschaftliche Lücke.

Aus dem Inhalt:


Erstellt: 2010-12

Müller, Wolfgang
Das Gegenwort-Wörterbuch
Ein Kontrastwörterbuch mit Gebrauchshinweisen

De Gruyter
580 Seiten

Wortpaare wie:

N

O

P

Q

R

S

Sichtermann, Barbara
50 Klassiker
Paare
Die berühmtesten Liebespaare

Taschenbuch: 320 Seiten
Verlag: Gerstenberg (Gebrüder) (2000)
Sprache: Deutsch


Liebespaare - wie haben sie gelebt und geliebt? Gleiche und ungleiche Paare: Künstlerinnen und Politiker, Literaten und Freiheitskämpferinnen, Philosophen und Filmstars. Von Adam und Eva über Antonius und Kleopatra zu Goethe und Christiane und Jack und Rose auf der Titanic . Von der Antike über das Mittelalter zur Postmoderne. Von Liebespaaren zur Zeit der Französischen Revolution über Paare im Exil zu Paaren der Generation X. Berauschende Leidenschaft, unüberwindliche Hindernisse, Liebe, Eifersucht, Sehnsucht - davon erzählen uns die Geschichten der Paare. Sie werden ergänzt durch die Lebensdaten beider Partner, eine Liste ihrer Werke sowie Lese-, Hör- und Filmtipps. Abgerundet wird das Buch durch ein ausführliches Personenregister und ein kleines Glossar der Ethik.


(E?)(L?) http://www.gerstenberg-verlag.de/index.php?action=detail&url_ISBN=9783806725117

Liebespaare - wie haben sie gelebt und geliebt? Gleiche und ungleiche Paare: Künstlerinnen und Politiker, Literaten und Freiheitskämpferinnen, Philosophen und Filmstars. Von Adam und Eva über Antonius und Kleopatra zu Goethe und Christiane und Jack und Rose auf der Titanic . Von der Antike über das Mittelalter zur Postmoderne. Von Liebespaaren zur Zeit der Französischen Revolution über Paare im Exil zu Paaren der Generation X. Berauschende Leidenschaft, unüberwindliche Hindernisse, Liebe, Eifersucht, Sehnsucht - davon erzählen uns die Geschichten der Paare. Sie werden ergänzt durch die Lebensdaten beider Partner, eine Liste ihrer Werke sowie Lese-, Hör- und Filmtipps. Abgerundet wird das Buch durch ein ausführliches Personenregister und ein kleines Glossar der Ethik.

»Liebe und Leidenschaft satt, aber auch viel Tragik und Unglück. In dem einfallsreichen Band 50 Klassiker Paare wird Witziges ergänzt durch Fakten, Tipps und kluge Essays von Barbara Sichtermann.« Brigitte

Barbara Sichtermann, geboren 1943 in Erfurt, wuchs in Kiel auf und besuchte nach dem Abitur die Schauspielschule in Bochum, wo sie 1965-68 am Theater tätig war. Anschließend zog sie nach Berlin und studierte Sozialwissenschaften und Volkswirtschaftslehre. Seit 1978 arbeitet sie als freie Autorin und widmet sich vorrangig den Themen Frauenpolitik, Leben mit Kindern, Geschlechterbeziehung, Literatur und Medien. Barbara Sichtermann lebt in Berlin.


Süddeutsche Zeitung Magazin
Gemischtes Doppel - Das Buch
Spielwörter für Wortspieler
Die schönsten Wortpaare aus zehn Jahren Gemischtes Doppel

(E?)(L?) http://szshop.sueddeutsche.de/Lesen/Neuerscheinungen/Gemischtes-Doppel-Das-Buch.html

Einband: Hardcover mit Lesebändchen
Seitenzahl: 240 Seiten
Erscheinungstermin: Oktober 2013
Verlag / Label: Süddeutsche Zeitung Edition
ISBN: 978-3-86497-144-0

Beschreibung

Endlich! Das Gemischte Doppel erscheint als Buch. Die gesammelten Wortverdreher der wöchentlichen Erfolgskolumne im SZ-Magazin als umfassende Anthologie. Mit 108 Wortpaaren, sorgsam ausgewählt und liebevoll bebildert. Natürlich mit den Klassikern „Powershoppen-Showerpoppen“, „Mastferkel-Fastmerkel“ oder „Schweinsteiger-Steinschweiger“. Und mit einem Essay von Christian Gottwalt, der sich die Kolumne vor zehn Jahren ausgedacht hat. Ein bibliophil ausgestattetes Lyrikbändchen für Liebhaber konkreter Poesie und alle, die Sinn für Unsinn haben.

Leseprobe


Erstellt: 2013-12

T

U

V

W

X

Y

Z