Etymologie, Etimología, Étymologie, Etimologia, Etymology, (griech.) etymología, (lat.) etymologia, (esper.) etimologio
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Orthographie / Rechtschreibung, Ortografía, Orthographe, Ortografia, Orthography, (esper.) ortografio

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Orthographie (W3)

"Orthographie", auch "Orthografie", ist die Lehre von der richtigen Schreibung der Wörter.

Dt. "Orthographie", frz. "Orthographie", setzt sich zusammen aus griech. "orthós" = dt. "aufrecht", "gerade", "richtig", "gerecht", "wahr", "recht" und griech. "gráphein" = dt. "schreiben". Damit ergibt sich die Bedeutung dt. "Rechtschreibung".

"ortho-" = "gerade"

"Orthostatisch" heißt "aufrecht stehend".

Das Wort "Orthopädie" setzt sich aus den Teilen "ortho-" und "pedes" (= "Fuß") zusammen und heißt deshalb wörtlich übersetzt: "gerader Fuß", was für dieses Spezialfach der Medizin logischer erscheint.

Bei Adelung heißt es:


Die Orthographie, S. Rechtschreibung.

Die Rechtschreibung, plur. die -en.

1) Die Fertigkeit recht zu schreiben, d. i. die Wörter mit den gehörigen Schriftzeichen zu schreiben; mit einem Griechischen Kunstworte die "Orthographie". Sich der Rechtschreibung befleißigen. Ingleichen, die Anweisung, Wissenschaft, auf diese Art recht zu schreiben; in dieser ganzen Bedeutung ohne Plural.

2) In weiterer Bedeutung gebrauchen es einige überhaupt von jeder Art und Weise zu schreiben, d. i. die Wörter mit Schriftzeichen dem Auge darzustellen, und diese sprechen denn auch von einer falschen Rechtschreibung. Freylich gebraucht man des Griechische "Orthographie" auf eben diese Art ohne Bedenken; allein hier ist der Widerspruch, welcher in dem ganzen Ausdrucke liegt, nicht so merklich, als in dem Deutschen, daher man es in dieser Bedeutung lieber vermeidet, und dafür "Schreibart" setzt, obgleich auch dieses in einem andern Verstande von dem Style gebraucht wird.


(E?)(L?) https://www.cengolio.com/orthographie

Unter "Orthographie" (oder "Rechtschreibung") wird im Allgemeinen die übliche Schreibweise der Wörter einer Sprache in der verwendeten Schrift verstanden. Davon abweichende Schreibweisen werden in diesem Fall als Rechtschreibfehler erachtet. Da die "Orthographie" einer Sprache von Änderungen betroffen sein kann (deutsche Rechtschreibung), muss bei der Beurteilung, ob ein Rechtschreibfehler vorliegt oder nicht, das Datum des Textes mit in Betracht gezogen werden.


(E?)(L?) http://www.lrz-muenchen.de/~hr/lang/dt-hist.html

Richter, Helmut: A Short History Of The German Language

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Ein weiterer Schritt in Standardisierung der deutschen Sprache war 1879 die Erstellung einer bindenden Orthographie durch das Königreich Bayern. In Preussen trat dann (1829-1911) Konrad Duden auf den Plan und schuf den bis heute weiter entwickelten Standard. Seit 1880 wurde die deutsche Orthographie zwei Reformen unterzogen, einmal 1901 und einmal in den 1990er Jahren. Die letztere ist bis heute umstritten, da sie weniger "bestehende Entwicklungen vereinheitlichte" als vielmehr "neue Änderungen einführte".

Neben der Fixierung der Orthographie gab es auch Arbeiten zur Vereinheitlichung der Aussprache. So erstellte (1898) Theodor Siebs (1862-1941) Regeln für die "Deutsche Bühnenaussprache" ("German stage pronunciation"), die bis heute als bindend angesehen werden.
Auch hier wurde eine seltsame Entwicklung fixiert. Während also die Orthographie eher aus dem "Hochdeutschen" (Süddeutschen) stammt, legte Siebs die "Niederdeutsche" (Norddeutsche) Aussprache zu Grunde. Dadurch erscheint das erlernte und daher "reinere" Deutsch der Norddeutschen dem Standard näher zu sein als die vielfach salonfähigen Dialekte der Süddeutschen (z.B. bayrisch). Dafür pflegen die Norddeutschen zumindest teilweise noch ihre Muttersprache, wenn sie unter sich sind oder bleiben wollen.
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(E?)(L?) https://www.owid.de/artikel/319725

"Orthographie"

1. Aufl. Band 2 (Basler 1942)

F. "Rechtschreibung" aus gleichbed. griech. "orthogragraphia" (F.) (Bildung von "orthos" (Adj.) "gerade", "recht", "richtig" und zu "graphein" "schreiben") lat. "orthographia" (aber mittellat. "orthographia" "Diktat"!) in Schule und Kanzlei aufgenommen – neben der bis ins 18. Jahrh. fortgeführten lat. Form – in den deutschen Bildungen "Orthographi(e)", "Orthographey"; vereinzelt seit Ausgang des 15. Jahrh. nachgewiesen und durch Schriften zur deutschen Grammatik und Schulordnungen des 16. Jahrh. weit verbreitet, zuerst bei Rot 1571 eingehend gebucht (1). Schon früh aber, im 16. Jahrh. – bes. energisch im 17. Jahrh. – treten bei guter Kenntnis der Etymologie des Wortes Lehnübersetzungen und Ersatzbildungen auf, z. B. "Schreibung", "Rechtschreibung", "Wortschreibung", "Schreibrichtigkeit" u. a. (Vortisch, Grammatikal. Termini 1910, 10 ff. Leser, Geschichte der grammat. Terminologie 1912, 28 und ZfdW. XV 33 f. Zesens Verdeutschungen: ZfdW. XIV 77). Vgl. zu unserm Wort noch die seit Mitte des 15. Jahrh. bezeugte frz., engl. Gruppe.
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(E?)(L?) http://www.romsem.de/prop/BIN/start.htm

Graphemik und Orthographie
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Im 20. Jahrhundert wurde Orthographie zunehmend unter nationalen, nationalistischen und sozialdifferenzierenden Kriterien gesehen. Das korrekte, d.h. orthographisch einwandfreie Schreiben entwickelte sich zu einer Kulturtechnik, die den sozialen Aufstieg begleitete und die durch ihre simple Messbarkeit zum Kriterium für Bildung wurde. Auf die Spitze getrieben wurde dies etwa in Frankreich mit den berühmten Zentraldiktaten, in denen kaum ein Muttersprachler die Chance hatte, fehlerlos zu reüssieren.
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(E?)(L?) http://www.schriftdeutsch.de/orth-his.htm

Geschichtlicher Abriß der Rechtschreibung Letzter Eintrag

Die Geschichte der Rechtschreibung ist nicht lang: Jahrhundertelang schrieb man individuell so, wie man es für richtig hielt, die politische und geographische Aufteilung gerade des deutschen Sprachgebiets begründete etliche Schreibvarianten. Vor allem im Mittelalter waren es zudem nicht allzu viele Menschen, die mit der Verschriftlichung von Sprache überhaupt etwas zu tun hatten: Lesen und vor allem Schreiben war eigentlich nur im Klerus, Adel und Kaufmannstand verbreitet, Bücher konnte sich kaum jemand leisten, und ihr Inhalt war fast ausschließlich religiöser, philosophischer und historischer Natur – politische Pamphlete waren seltene Ausnahmen, Inhalte wurden häufig über Bilder bzw. Symbole transportiert.

Erst das Aufkommen der Nationalstaaten, bessere Verkehrsverhältnisse und Schulbildung für breite Bevölkerungsschichten sorgten für mehr Schriftverkehr, der so schnell an Bedeutung gewann und die Forderung einer Vereinheitlichung der Schrift begründete. Diese wurde natürlich von der Instanz betrieben, die sich geradezu durch die Vereinheitlichung aller Lebensbereiche definierte: dem (National-)Staat und seinen Behörden. Nach der Schaffung des Deutschen Reiches 1871 berief der preußische Kultusminister 1875 eine Konferenz zur "Herstellung größerer Einigung in der deutschen Rechtschreibung" ein, an der u. a. Konrad Duden teilnahm, dessen Name jedem Deutschen heute bekannt ist. Ihre Beschlüsse wurden von den meisten Ländern jedoch abgelehnt, und Reichskanzler Bismarck verbot den Beamten unter Strafandrohung sogar, die neuen Schreibregeln zu befolgen.

Schließlich legte 1901 die vom Reichsamt des Innern einberufene 2. Berliner Orthographiekonferenz die seither übliche Rechtschreibung fest, die ein Jahr später vom damaligen Bundesrat als für alle deutschen Länder verbindlich erklärt wurde und im Wörterbuch Konrad Dudens ihren Niederschlag fand. Dieses paßte die Rechtschreibung in der Folgezeit allerdings dem tatsächlichen Schreibgebrauch an, wenn es Abweichungen von den 1901 beschlossenen Regeln feststellte.

Der Staat hielt also seine Bürger an, so zu schreiben, wie mehrheitlich geschrieben wurde. Das änderte sich erst im Dritten Reich: Jetzt war die Sprache auch in ihrer schriftlichen Ausdrucksform politischen Zielen unterworfen, und es bestand die "Chance", die Rechtschreibung ohne zu erwartenden Widerstand der Bevölkerung totalitär zu reglementieren. Das Kriegsende verhinderte diesen Versuch zunächst, aber schon bald gab es neue Reformbestrebungen ...

1788 : Johann Christoph Adelung formuliert in Vollständige Anweisung zur Deutschen Orthographie Regeln für die Laut-Buchstaben-Zuordnung, die Groß- und Kleinschreibung, die Getrennt- und Zusammenschreibung sowie Worttrennung und Zeichensetzung. Adelung mißt dem Schreibgebrauch große Bedeutung bei und beeinflußt Wieland und Goethe.
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29. Juli : Der bayerische Ex-Kultusminister und Vorsitzende des "Rats für deutsche Rechtschreibung", Dr. Hans Zehetmair, nennt die Einmischung der Politik in die Rechtschreibung zum widerholten Male einen Fehler: "Das sollte nie wieder vorkommen, die Lektion haben alle gelernt."


(E?)(L?) http://cornelia.siteware.ch/linguistik/orthographie.html

Der Begriff Orthographie (in neuer Rechtschreibung auch Orthografie) bezeichnet normierte Schreibkonventionen für Wörter und die Setzung der Satzzeichen (Interpunktion).

Da das lateinische Alphabet nicht optimal an die Erfordernisse des Deutschen angepasst ist - zum Beispiel fehlen Buchstaben für einige Laute oder Signale für Vokallänge und Vokalkürze, die im Deutschen bedeutungsunterscheidend sind - gibt es bei der Verschriftung des deutschen mehrere Möglichkeiten. Wer schon einmal mittelalterliche Handschriften gelesen hat, weiss, dass dasselbe Wort von Region zu Region und Text zu Text anders geschrieben werden kann. Orthographiebücher erscheinen vor allem ab dem 16./ 17. Jahrhundert, eine offizielle Regelung wird aber erst 1901 bei der II. orthographischen Konferenz gefunden.
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(E?)(L?) https://www.textlog.de/31331.html

Phonetische Orthographie


(E?)(L?) https://de.wikipedia.org/wiki/Phonematische_Orthographie

Phonematische Orthographie

In einer phonetischen, phonemischen oder phonematischen Orthographie repräsentiert ein Schriftzeichen eindeutig nur einen Sprachlaut. Sie ist somit der Idealfall der Orthographie, die ganz allgemein eine möglichst einfache, in beiden Richtungen eindeutige Beziehung zwischen Lautfolge und Schriftbild anstrebt. Dem gegenüber stehen bei einer etymologischen Orthographie andere Kriterien im Vordergrund (Abbildung historischer Sprachzustände, morphologischer Zusammenhänge).
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(E1)(L1) http://books.google.com/ngrams/graph?corpus=8&content=Orthographie
Abfrage im Google-Corpus mit 15Mio. eingescannter Bücher von 1500 bis heute.

Dt. "Orthographie" taucht in der Literatur um das Jahr 1650 / 1750 auf.

(E?)(L?) http://corpora.informatik.uni-leipzig.de/


Erstellt: 2022-01

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Bücher zur Kategorie:

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Lasselsberger, Anna Maria
Die Kodifizierung der Orthographie im Rechtschreibwörterbuch

(E?)(L?) https://www.degruyter.com/search?query=Lasselsberger%2C+Anna+Maria%3A+Die+Kodifizierung+der+Orthographie+im+Rechtschreibw%C3%B6rterbuch

2000, Reihe Germanistische Linguistik, Herausgegeben von Helmut Henne, Horst Sitta und Herbert Emst Wiegand, Anna Maria Lasselsberger

Eine Untersuchung zur Rechtschreibung im „Duden" und im „Österreichischen Wörterbuch" Max Niemeyer Verlag Tübingen 2000

Die Diskussion um die aktuelle Reform der deutschen Rechtsschreibung zeigt deutlich, daß die Orthographie als Norm der Schreibung zu den am schwersten veränderbaren Teilbereichen der deutschen Sprache zählt, scheint sie doch ein Kulturgut zu sein, dessen Veränderung bei vielen Menschen auf große Ablehnung stößt. Ausgehend von einem Überblick über die Merkmale der orthographischen Norm, widmet sich die Arbeit zunächst der Rolle des Rechtschreibwörterbuchs bei der Kodifizierung der Orthographie. Im Mittelpunkt steht die Kodifizierung der deutschen Rechtschreibung vor der Reform im »Duden« und im »Österreichischen Wörterbuch«, den beiden einzigen (quasi-)amtlichen Wörterbüchern im deutschen Sprachraum. Auf eine einführende Darstellung ihrer Traditionen folgt die Klärung der Frage, inwieweit diese beiden Wörterbücher die deutsche Rechtschreibung zum Teil sehr unterschiedlich kodifizieren, obwohl sie sich auf dieselbe Grundlage berufen, die Ergebnisse der 2. Orthographischen Konferenz von 1901. Durch Gegenüberstellung der beiden letzten Auflagen vor der Einführung der neuen Rechtschreibung sowie einzelner früherer Auflagen des »Österreichischen Wörterbuchs« soll geklärt werden, inwiefern die beiden Rechtschreibwörterbücher die deutsche Rechtschreibung laufend reformiert haben. Ziel der Untersuchung ist es, das tatsächliche Ausmaß der schleichenden Reform durch die Wörterbuchredaktionen zu bestimmen und somit auch einen wichtigen Beitrag zur aktuellen Reform der deutschen Rechtschreibung zu liefern. Die Darstellung der Untersuchungsergebnisse erfolgt gegliedert nach den Teilbereichen der Rechtschreibung, ergänzt durch eine Auflistung des untersuchten Wortmaterials im Anhang.


Erstellt: 2022-01

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Moulin-Fankhänel, Claudine
Bibliographie der deutschen Grammatiken und Orthographielehren

(E?)(L?) https://www.humboldt-mommsen.de/buecher/4656-bibliographie-der-deutschen-grammatiken-und-orthographielehren.html

Band I: Von den Anfängen der Überlieferung bis zum Ende des 16. Jahrhunderts. Unter Mitarbeit von Ursula Götz.

Band II: Das 17. Jahrhundert. Zwei Bände, zus. 747 Seiten mit 59 Abb., Leinen (C. Winter Verlag 1994/97)


Erstellt: 2022-01

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Port, Matthäus
Über Etymologie, Orthographie und Bedeutung verschiedener Eigennamen früherer Zeiten

(E?)(L?) https://www.europeana.eu/de/item/362/item_KNT2AV2UQHR5JCM3FJFWZIGDLF2JYI6E

Über Etymologie, Orthographie und Bedeutung verschiedener Eigennamen früherer Zeiten
Port, Matthäus
1857
Bayerische Staatsbibliothek


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Rieke, Ursula - SnO
Studien zur Herausbildung der neuhochdeutschen Orthographie

(E?)(L?) https://fis.uni-bamberg.de/handle/uniba/9925

Die Markierung der Vokalquantitäten in deutschsprachigen Bibeldrucken des 16. - 18. Jahrhunderts : Heidelberg, 1998


Erstellt: 2022-01

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Schmitthenner, Friedrich
Kurzes deutsches Wörterbuch für Etymologie, Synonymik und Orthographie

(E?)(L?) https://www.europeana.eu/de/item/9200332/ABO__2BZ186402407

Kurzes deutsches Wörterbuch für Etymologie, Synonymik und Orthographie
Schmitthenner, Friedrich 1796-1850
1834
Universiteitsbibliotheek Gent


Erstellt: 2022-01

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