Etymologie, Etimología, Étymologie, Etimologia, Etymology, (griech.) etymología, (lat.) etymologia, (esper.) etimologio
CH Schweiz, Suiza, Suisse, Svizzera, Switzerland, (esper.) Svislando, Svisio, Svisujo - Schweizerische Eidgenossenschaft - Confoederatio Helvetica
Malediktologie / Schimpfwörterkunde, Maledictología, Malédictologie, Maldictologia, Maledictology, (esper.) malediktologio

A

Augsttaler
Galangger
Gawertschi
Granitzler
Grischeneier
Lamparter
Venediger
Walch
Zigüüner
(W3)

(E?)(L?) https://www.idiotikon.ch/wortgeschichten/vaganten

Galangger, Venediger und andere Zigüüner

This Fetzer

Donnerstag, 06. Februar 2020

Illustration: Tizian Merletti

...
...


Erstellt: 2022-02

B

Bünzli (W3)

(E?)(L?) https://www.idiotikon.ch/wortgeschichten/buenzli

Das Wort der Woche ist der "Bünzli". Ursprünglich ein Zürcher Familienname, der entweder auf mittelhochdeutsch "binez", "binz" (= "Binse", "grasartige Sumpfpflanze") oder auf mittelhochdeutsch "punze" (= "geeichtes Weinfässchen") zurückgeht, hat das Wort im 20. Jahrhundert die Bedeutung "Spiessbürger" bekommen. Ausgangspunkt hierfür dürfte die ordentliche und sparsame "Züs Bünzlin" aus Gottfried Kellers Novelle «Die drei gerechten Kammacher» (1856) sein. Die populäre Bühnenfigur "Heiri Bünzli" aus Fredy Scheims Dialektposse «Käsefabrikant Heiri Bünzli» und aus den von ihm geschriebenen Filmen «Bünzli's Grossstadt-Erlebnisse» (1930; Regie: Robert Wolmuth) und «Ohä lätz! De Bünzli wird energisch!» (1935) haben zweifellos das Ihrige dazu beigetragen, die heutige Bedeutung "Spiessbürger" im allgemeinen Sprachgebrauch zu verankern.


Erstellt: 2022-03

C

Cheib
Chog
Keib
Keibenbuch (W3)

Das mhdt. "keibe", ahdt. "koggo" = dt. "Leichnam", "Aas", "Kadaver", "ansteckende Tierseuche" dient heute in der Schweiz moch als verstärkende Ergänzung - im positiven wie im Negativen. Im Schwäbischen findet man noch den "Keib", "Cheib" = dt. "Aas", "Lump", "Kerl" als grobes Schimpfwort. Der "Keibenschinder" ist ein "Abdecker" oder auch ein "Henker".

Ursprünglich bedeutet "Keib" wohl dt. "Viehseuche". Daraus oder auch dazu nahm "Keib", "Chaib" viele weitere negative Bedeutungen an oder diente als verstärkende meist negative Ergänzung.

Zur Herkunft von "Keib" konnte ich allerdings nichts finden.

(E?)(L?) https://www.deutsche-nachnamen.de/index.php/herkunft-a-z/catalog?letter=k&start=120

"Kaib" / "Kaibel" / "Keib" / "Keibel": Übernamen zu mittelhochdeutsch "kîp", "keibe" ("gemeiner Mensch"; "Aas", "Leichnam"; auch: "Zank", "Hader", "zänkisches Wesen", "Trotz", "Eifer", "Leidenschaft")


(E?)(L?) https://fwb-online.de/lemma/keibe.s.0m?q=keibe&page=1

"keibe", der; -n/-n; zu mhd. "keibe" = ›Leichnam‹ (Lexer 1, 1535).
...
Wortbildungen: "keibenbein", "keibenbet" = ›Grab‹ (um 1500), "keibenfleisch", "keibengeier" = ›Aasgeier‹ (a. 1557), "keibenschinder" (dazu bdv.: "henker", "totengräber").
...




(E?)(L?) https://www.idiotikon.ch/wortgeschichten/cheib-und-chog

Diese Woche geht es um den «Cheib» und den «Chog». Beide Wörter kennen in der Mundart eine recht vielfältige und schillernde Anwendung:

Mit «Souchog» und «fuule Cheib» werden Menschen beschimpft.

Sagt die Mutter zu ihrem gewitzten Kleinen «bisch es Chögli», meint sie das jedoch anerkennend-liebkosend, vom Tadel ist fast nichts mehr spüren.

Im Ausruf «verreckte Cheib» kommt wiederum unverhüllte Überraschung zum Ausdruck.

Und in «cheibeschöön» und «chogeguet» dienen «Cheib» und «Chog» sogar der Verstärkung positiver Adjektive.

«En Cheib haa» heisst einen Rausch haben, «devoocheibe» ist fortrennen.

Und in «alles Cheibs» schliesslich hat unser Wort nur noch einen ganz allgemeinen Inhalt.

Im mittelalterlichen Deutsch hingegen bedeuteten (mittelhochdeutsch) «keibe» und (althochdeutsch) «koggo» etwas ganz anderes und sehr Konkretes, nämlich «Leichnam, Aas, Kadaver; ansteckende Tierseuche» ...


(E?)(L?) https://drw-www.adw.uni-heidelberg.de/drw-cgi/zeige?index=lemmata&term=keibe

"Keib", "Keibe", m.

ursprünglich "Viehseuche", dann "Aas" und übertragen "Verbrecher", in der Schweiz häufig als Schimpfwort belegt (vgl. SchweizId. III 100ff.)

were, das jn diszem gericht jemand den tod verschult hette, er were ein morder, keib, dieb (1414 Zürich/GrW. IV 292) (Faksimile (ca. 287 KB))

1427 SchwyzRQ. 30

"Keibenbuch", n.

zu "Keibe" = "Verbrecher"

Buch (II 2), in das für ehrlos Erklärte eingetragen werden

vgl. "Schelmenbuch"

1553 Blumer,RG. II 2 S. 12

AppenzLB. 1585 23


(E?)(L?) https://woerterbuchnetz.de/?sigle=BMZ#1

"KEIBE" stf. "mastkorb". lat. "cophinus" rom. "cofa", "coffa" Gr. 13, 184. "in die keibe gân" Gudr. 1140,1. vgl. Türl. Wh. 75. b.

"KEIBE" swm.

1. "leichnam", "aas".

2. "ein schlechter mensch, der den galgen verdient" Oberl. 770. 771. Frisch 1,508. a. Schmid sw. wb. 304. "keibenschinder" = "henker" Thom. Platter 67.


(E?)(L?) https://woerterbuchnetz.de/?sigle=DWB#0

"KEIBE", m. "aas", schwachformig, ein alemannisches wort.

1) "keyb", "cadaver". Maaler 243b (nicht bei Dasypodius):
...




(E?)(L?) https://woerterbuchnetz.de/?sigle=ElsWB#0

"keibelen" ["khaipele" Hi.; "khèiwle" M.] "nach verwesenden Körpern, nach Aas riechen", "stinken".

"Keibenacker" m. "Schindanger" Ensish. Su

"Keibenarbeit" f. "langweilige, ermüdende Arbeit" Su. Basel 16.

"Keibenbüeble" n. "schlauer Knabe" Heidolsh. "Dis ist e Keiwenbueb" od. "e Keiwensbueb" Z.

"Keibendings" n. "schwierige Sachen". "Das ist e Keiwendings!" Su. Dis ist K. K. Z.

"Keibengeschicht(e)" f. "verworrene, sehr unangenehme, verdriessliche Sache" Bghz. K. Z. /Bd. 2, Sp. 392a/

"Keibengeschäft" ["Khæìweksaft" K. Z.] n. "schwere Arbeit".

"Keibengrueb" f. "Schindanger" Ruf. bis Bf. — Idiotikon Schweiz. 2, 694.

"Keibengruft" ["Khaiwekrùft" Str.] f. "eine arge Verlegenheit": dis ist e K.!

"Keibenhund" ["Khaiwahùnt" Heidolsh.] m. "unfolgsamer Hund".

"Keibenplon" m. "Schindanger" Hirzfn.

"Keibensach" f. "schlimme Sache" Mittl. U.

"Keibensucht" f. - 1. (ärgerl.) "verwünschte Krankheit" O. - 2. übtr. Von einer öfter versagenden elektrischen Klingel: s ist e Keiwensucht mit dëren Schëll Rapp.

"Keibenzug" ["{X}aipetsùk" Rädersd.] m. "widerwärtiger Umstand". Das ist e Ch., dass der Mann schon furt ist!

"Keiberei" ["Khaiwerei" Heidw. Banzenh. Dollern Su. Str.] f. "verdriessliche Sache", "anstrengende Arbeit": s ist e K., dass dër nie in der Zit kummt Su.; "boshafter Streich" Str. — Idiotikon Schweiz. 3, 104.

"keibig" Adj. in Folge von schlechter Behandlung "struppig": mit den jungen Katzen söll mer nit spilen, sunst wërden sie k. Mittl.; "elend", "schlecht" M. — Idiotikon Schweiz. 3, 105.

"keibisch" ["khaipis" Hi.; "khaiwis" Heidw.] Adj. mühevoll: e keiwischi Arwet Heidw. Verstärkend: k. "schön", k. "gscheid", k. "dumm" Hi. — Idiotikon Schweiz. 3, 105.

"verkeiben"


(E?)(L?) https://woerterbuchnetz.de/?sigle=Lexer#0

"keibe" stf. (BMZ ib.) "mastkorb" Gudr. Türl. Wh. — vgl. "kîpe" u. Dwb. 5,686.

"keibe" swm. (BMZ ib.) ein alemann. wort: "leichnam", "aas" Fasn. 865,36 u. bei Keisersb. s. Dwb. 5,431; "mensch der den galgen verdient", er wêre ein morder, keib, dieb Gr.w. 4,292, als schimpfwort Zimr. chr. 3. 380,6; "viehseuche", "pestis" Voc. 1482. Rotw. 1,53a;


(E?)(L?) https://woerterbuchnetz.de/?sigle=PfWB#0

"Keib" m. : "schlechter Kerl", "Spitzbube", Schimpfw., "Keib" ("kaib"), Pl. "Keibe" [LA-Venn BZ-Dernb PfId. 74 (LA-Edk Bliesgegend) Nachlaß Heeger]. SHW Südhess. III 1041 "Kaib"; LothWb Lothr. 281; ElsWb Els. I 416/17; BadWb Bad. III 48 "Kaib".


(E?)(L?) http://woerterbuchnetz.de/cgi-bin/WBNetz/wbgui_py?sigle=RhWB

"Keibe" "ki:f", Pl. -v? Sieg-Ägid, Jül-Inden f.: "keifendes, streitsüchtiges Weib".


Erstellt: 2022-03

Chnuupesaager
Chnuppesaager
Chnuupe
Chnuppe
Saager
Chümisaager
Chümispalter
Chriidesaager (W3)

Der schweiz. "Chnuupesaager", "Chnuppesaager" ist ein schweiz. "Knuppensäger" oder "Knollensäger". Der "Chümisaager", "Chümispalter" ist ein "Kümmelspalter" und der schweiz. "Chriidesaager" Ist ein "Kreidesäger". - Alles sehr sparsame Zeitgenossen.

(E?)(L?) https://www.idiotikon.ch/wortgeschichten/chnuupesaager

Das Wort der Woche ist der «Chnuupesaager» oder «Chnuppesaager», was «Geizhals, Rappenspalter» bedeutet. Ein «Chnuupe» oder «Chnuppe» ist ein "Knollen", und ein «Saager» ist der "Besitzer einer Säge", ein "Sägmüller". Diesem wurde vielfach eine Neigung zum Geiz nachgesagt. Er soll die kleinsten «Chnuupe» noch einmal zersägt haben, um selbst aus dem geringsten Holzstück einen kleinen Gewinn zu erwirtschaften.

Ganz ähnliche Wortbildungen sind «Chümisaager», «Chümispalter» und »Chriidesaager» – nicht einmal ein Kümmelsamen bzw. ein Stück Kreide ist dem Geizhals zu klein, als dass er es nicht noch einmal zerteilen würde.


Erstellt: 2022-03

D

E

F

G

Gaggelaari (W3)

Interessanterweise klingen Schimpfwörter im Dialekt weniger schlimm als in der Standardsprache. Je nach Kontext können sie sogar als Kosewort eingesetzt werden.

Der schweiz. "Gaggelaari" = dt. "Dummschwätzer", "Nichtsnutz", "Dummkopf" setzt sich zusammen aus "gagge", "gaggele" = dt. "gackern", "stottern", "dumm reden" und "Laari" = dt. "langsamer, alberner Mensch", "laare", "laale" = dt. "dumm schwatzen", "sich einfältig gebärden". Eine etwas stärkere Bezeichnung wäre etwa "Dummlaller".

(E?)(L?) https://www.idiotikon.ch/wortgeschichten/gaggelaari

...
Das Wort der Woche ist der «Gaggelaari», ein dummer Schwätzer, ein Nichtsnutz, ein Dummkopf. Es handelt sich dabei um eine Zusammensetzung aus «Laari» = langsamer, alberner Mensch, das seinerseits abgeleitet ist vom Verb «laare» oder «laale» = dumm schwatzen, sich einfältig gebärden, und vom Verb «gagge» oder «gaggele» = gackern; stottern; dumm reden.
...


Erstellt: 2022-03

Gänggeliwaar
Ganggeliwaar
Ganggerliwaar
Gänggerliwaar
Gäggeliwaar
Gääggeliwaar
Gänggelizüüg
Ganggelizüüg
Ganggerlizüüg
Gänggerlizüüg
Gäggelizüüg
Gääggelizüüg
(W3)

Die schweiz. "Gänggeliwaar" = dt. "Kleinkram", "Krimskrams" gibt es auch als "Ganggeliwaar", "Ganggerliwaar", "Gänggerliwaar", "Gäggeliwaar", "Gääggeliwaar" und als "Gänggelizüüg", "Ganggelizüüg", "Ganggerlizüüg", "Gänggerlizüüg", "Gäggelizüüg", "Gääggelizüüg".

Alle diese Bezeichnungen stehen für dt. "Kleinkram", "Krimskrams", "wertloses oder unnötiges Zeug", "billiger Schmuck".

Diesen Bezeichnung liegt zu Grunde. Mich erinnert das z.B. auch an das saarl., pfälz. "gaagelig", "gagelig", "gaggelig" (oder wie immer man das schreibt) = dt. "wackelig".

In dieser lautmalerischen Wortfamilie findet man noch einige schwankende und baumelnde schweizerische Verwandte die sich oft nur durch "a", "ä", "i", "u" und "ue" unterscheiden:

Vielleicht sollte ich es hierbei belassen, mich auf den Artikel im Schweizer Idiotikon stützen und mich damit auf gesichertem Terrain bewegen.

Aber ich möchte dennoch folgendes als Anregung hinzufügen. Meine Suche in Wörterbüchern führte mich auch zu dt. "gehen" - und damit auch auf dt. "Gang" - mit dem Umfeld mhdt., ahdt. "gen", "gan", krimgot. "geen", engl. "to go", schwed. "gå", das auf ide. "*ghe-", "*ghei-", "*gheu-", "*ghan-" = dt. "klaffen", "leer sein", "verlassen", "fortgehen" und ide. "*ghengh-" = dt. "die Beine spreizen", "schreiten" zurückgeführt wird, und - das hat mich überrascht - mit dt. "gähnen" in Verbindung gebracht wird.

Und auch hier wird auf eine lautmalerische Entstehung verwiesen, da damit der Gähnlaut, das heisere Ausfauchen und ähnliche Schalleindrücke nachgeahmt werden. Immerhin tauchen aus diesen unartikulierten Lauten auch unsere Bezeichnungen dt. "cháos" = dt. "leerer Raum", "Luftraum", "Kluft" und dt. "Gas" auf - natürlich auf dem Umweg über griechische Vorgänger.

Und nun komme ich nochmal auf das bodenständige Saarländisch zurück. Wenn man dort sagen möchte, dass etwas zwar brauchbar ist, aber doch nicht ganz richtig funktioniert, dann sagt man dazu saarl. "ess geht so" (und man kann sich dazudenken "ess gänggelt halt a bißche").

Ich wage zusammenzufassen, dass wir uns hier in einer großen chaotischen lautmalerischen Wortfamilie bewegen. (Bei dt. "gähnen" begegnet man z.B. auch noch dt. "gaffen", "Gaumen", "Geifer", "Gans" und "vergeuden" - die alle etwas mit "den Mund aufreißen" zu tun haben.)

(E?)(L?) https://www.idiotikon.ch/wortgeschichten/gaenggeliwaar

Vom letztwöchigen «Gschmöis» kommen wir nun zur «Gänggeliwaar» (oder «Ganggeli-», «Ganggerli-», «Gänggerli-», «Gäggeli-», «Gääggeliwaar» bzw. «-züüg»), was Kleinkram, Krimskrams, wertloses oder unnötiges Zeug, billiger Schmuck bedeutet. Nicht selten hört oder liest man, das Wort gehe auf französisch «quincaille» = Haus- und Küchengeräte, Eisenwaren zurückt. Dem ist aber nicht so.

Das Schweizerdeutsche kennt eine grosse Wortfamilie mit Begriffen wie «gangge» = schwanken, «gangg(e)le» = schlendern, närrisch tun, «gängg(e)le» = ohne Eifer arbeiten, trödeln, sich mit unnützen Dingen abgeben, sich wie ein Kind verhalten, «gangg(e)lig, gängg(e)(r)lig» = läppisch, einfältig, wackelig, langsam, wertlos, «Ganggel, Gänggel» = närrischer Mensch, ferner «gäägge, gäggele» = ohne Ernst und Fleiss arbeiten, trödeln, «Gääggi» = langsamer, zaghafter Mensch, Narr, «gaagge, gaage, gaagele» = schwanken, schlenkern, schaukeln.

Diese Wörter gehören alle in den Bereich des sogenannt Lautmalerischen und drücken ein Schwanken, ein Baumeln, ein Tändeln, ein Trödeln und demzufolge ein Unseriös-Sein, ein Liederlich-Sein, ein Wertlos-Sein aus – auch die «Gänggeliwaar» gehört in diese Kategorie des minder Geschätzten. Weiten wir die Wortfamilie aus und ziehen neben den Wörtern mit «a» und «ä» im Stamm auch diejenigen mit «i», «u» und «ue» hinzu, wird das Bild noch umfassender. Hier kennt das Schweizerdeutsche beispielsweise «Ginggel» = etwas Herabhangendes (wie Ohrgehänge oder Penis), oberflächlicher Mensch, wertloses Kinderspielzeug, «gingg(e)le» = baumeln, sich herumtreiben, «gingge» = mit den Beinen schlenkern, mit dem Fuss ausschlagen, «Gunggel» = etwas Baumelndes (wie Quaste, Glöcklein, Gefäss mit Henkel, Penis), «Gunggele» = Viehschelle, liederliche Person, «gungg(e)le» = baumeln, schaukeln, wackeln, «Guenggi» = desinteressierter Mensch. Man kann über die Farbigkeit und Aussagekraft unserer Mundarten nur staunen!


Erstellt: 2022-03

H

Habasch
Havas
Hawass (W3)

Manche Namen scheinen aus dem sprachlichen Wirrwarr der Geschichte aufzusteigen ohne Hinweis auf ihre Herkunft. Als Ortsname findet man "Havas"

Ob der Familienname "Havas" als Ortsname auf einen dieser Orte zurückgeht ist ungewiss. Aber da der Namensträger Charles-Louis Havas (1785-1858) jüdische Wurzeln hatte, könnte der Name "Havas" aus dem hebräischen oder arabischen Sprachraum stammen. Besagter Charles-Louis Havas war jedenfalls französischer Journalist und gründete in Paris ein Übersetzungsbüro, um der französischen Presse und den Gesandtschaften Berichte ausländischer Zeitungen in französischer Sprache zu liefern. (Havas beherrschte die französische, deutsche und englische Sprache fließend und konnte zudem etwas Griechisch und Latein.) Über seinen gleichnamigen Vater, der Beamter im gehobenen Dienst für die französische Regierung war, erhielt er Zugang zu allen Ministern, die ihm häufig vertrauliche Informationen mitteilten. Havas galt bereits in seinen jungen Jahren als Mann mit sehr guten sozialen Kontakten. Außerdem setzte er als einer der ersten Brieftauben und später telegraphische Geräte ein, um so schnell wie möglich aktuelle Informationen herbeizuschaffen. Im Jahr 1835 gründete Charles Havas sein erstes Nachrichtenbüro. Durch den Erfolg seines Unternehmens ermutigt, entsandte er ständige Berichterstatter in die Hauptstädte Europas und bei wichtigen Ereignissen Sonderberichterstatter in alle Welt. Sein Sohn Auguste gliederte dem Unternehmen ein Anzeigenbüro an.

Im 1. Weltkrieg war die "Agentur Havas" jedenfalls eine Institution. Gemeinsam mit der deutschen Nachrichtenagentur "Wolff" überboten sie sich die Kriegsereignisse jeweils im besten Licht für Frankreich bzw. Deutschland darzustellen. Und so stand die Wendung "Wolff und Havas" in der Soldatenbezeichnung für "Lug und Trug" - heute würde man wohl von "Fake News" sprechen. Im allgemeinen Sprachgebrauch der Schweiz überlebte jedoch nur "Havas". Und so findet man auch heute noch gelegentlich schweiz. "verzell kän Hawass", etwa dt. "erzähl keinen Stuss", um auf unglaubliche Erzählungen eines Gesprächpartners zu reagieren.

Der Name "Havas", oder auch etwas verballhornt "Hawass" oder "Habasch" wurde zum Synonym für dt. "Narr", "Tölpel", "Taugenichts".

Die Pejoration von "Havas" von der Agentur "Havas" bis zum Taugenichts "Havas" läßt sich also nachverfolgen. Aber woher der Familienname "Havas" stammt ist ungewiss. Wie ich mir habe sagen lassen, gibt es in der persischen Sprache ein ähnliches Wort, das dt. "Laune" bedeutet. Aber der Familienname "Havas" könnte auch eine völlig andere Herkunft haben.

(E?)(L?) https://www.idiotikon.ch/wortgeschichten/habasch

Verzell kän Hawass (Habasch)

Christoph Landolt Mittwoch, 23. März 2016

Im Schweizerischen Idiotikon wird immer wieder das Wort "Habasch" gesucht – aber nie gefunden. Warum? Der betreffende Band ist im späten 19. Jahrhundert verfasst worden, zu einer Zeit, als es das fragliche Wort noch gar nicht gab.

Den wohl ersten schriftlichen Beleg finden wir in Hanns Bächtolds «Die schweizerische Soldatensprache 1914–1918», herausgekommen 1922 in Basel. Hier wird die Wendung "Wolff und Havas" aufgeführt und mit der Bedeutung «unwahrscheinliche Nachrichten» versehen. "Wolff" war eine deutsche, "Havas" eine französische Nachrichtenagentur – es versteht sich von selbst, dass erstere die Kriegsnachrichten zugunsten Deutschlands und letztere zugunsten Frankreichs geschönt hat. 1938 widmete Meinrad Inglin in seinem «Schweizerspiegel» dem "Hawass", wie er das Wort eingeschweizert schreibt, einen kurzen Abschnitt und führt seine Verwendung im Sinne einer irrtümlichen oder falschen Mitteilung ganz konkret auf die widersprüchlichen Meldungen der "Agentur Havas" im Zusammenhang mit den deutschen, französischen und englischen Truppenbewegungen an der Marne zurück.

Auch wenn die Angaben in Bächtold und Inglin nicht ganz deckungsgleich sind, wird doch deutlich, dass unser Wort unter den Soldaten entstand, die im Ersten Weltkrieg an der Schweizer Grenzbesetzung teilnahmen. Von dort ging "Hawass" in die allgemeine Umgangssprache über, wurde allmählich zu "Habasch" verballhornt und stand fortan für «Unsinn, Blödsinn, Lüge» überhaupt. Geläufig ist (oder war) die Fügung "verzell kän Hawass" ("Habasch") oder "red kän Hawass" ("Habasch"). Etwas weiter vom Ursprung entfernt ist der personifizierte Gebrauch: En "Habasch" ist ein «Narr», ein «Tölpel», ein «Taugenichts». Ob zum Lautwandel und zur Personifizierung der Name des einstigen, um 1970 herum aktiven palästinensischen Terroristen George Habasch eine Rolle gespielt hat, lassen wir dahingestellt.


(E?)(L?) https://www.agenturmatching.de/a/havas

...
Havas glaubt an das Village Modell, die konsequente Integration von Creative, Media & Content. Havas ist Teil von Vivendi und somit eng verzahnt mit den Schwesterunternehmen Universal Music, Gameloft und StudioCanal.
...


(E?)(L?) https://de.geneanet.org/genealogie/havas/HAVAS

"HAVAS" : Dieser Nachname ist bei Geneanet 26.556 mal vorhanden!

Nachnamensvarianten

Die Schreibweise der Nachnamen hat sich im Laufe der Jahrhunderte manchmal geändert. Die Kenntnis seiner Variationen wird Ihnen helfen, Ihren Familienstammbaum zu erstellen.

"AUARD", "AUART", "AVAERT", "AVAR", "AVARD", "AVARE", "AVARRE", "AVART", "HAVAERT", "HAVAR", "HAVARD", "HAVARE", "HAVARRE", "HAVART", "HAWAR", "HAWARD", "HAWART", "XHAVAR", "XHAVARD"


(E?)(L?) https://www.havas.fr/


(E?)(L?) https://groupcoms.havas.com/DARE6/#page=5

...
Havas Group is one of the world's largest global communication groups.

Founded in 1835 by Charles Havas, ...
...


(E?)(L?) http://www.landrucimetieres.fr/spip/spip.php?article1749

HAVAS Charles-Louis (1783-1858)

Montmartre - 26ème division

Ancien banquier devenu traducteur, "Charles Havas" a créé le concept d’agence de presse. Son occupation de traducteur d’informations venues de l’étranger pour la presse nationale l’ayant mis à même de se rendre compte de l’intérêt croissant des journaux français pour les actualités internationales, il décida donc de créer en 1825 sa propre société destinée à procurer à la presse des nouvelles choisies dans les journaux étrangers et traduites par ses soins. Il devint en peu de temps un interlocuteur incontournable. En 1835, il créa, lorsqu’il se mit à fournir des dépêches de France aux pays étrangers, l’agence Havas qui devint par la suite l’agence France-Presse, la très fameuse AFP.

Charles Havas fut également un précurseur en matière de publicité.

Il forma Paul Julius Reuter, qui fonda à Londres par la suite l’agence Reuters.

Il repose dans une chapelle assez délabrée et très discrète de la 26ème


(E?)(L?) https://filmlexikon.uni-kiel.de/doku.php/h:havas-5382?s[]=havas

Havas

Aus einer 1835 von "Charles-Louis Havas" gegründeten Nachrichtenagentur entwickelte sich in den 1920ern eine Presse-Dienstleistungsfirma, die sich zunehmend auch als Werbe- und Öffentlichkeitsarbeiter für Radio- und Kinofirmen anbot. Mit der Nationalisierung der Nachrichtenagentur als "Agence France-Press" 1945 bekam die Diversifizierung der Firma neuen Schwung – sie wurde zu einem Reiseveranstalter. 1968 wurde die Medienberatungsfirma "Havas Conseil S.A." gegründet (unter veränderten Besitz-Bedingungen seit 1975: "Eurocom", seit 1996: "Havas Advertising"), die sich heute zu einer breit gestreuten Holding aus Firmen in der Kommunikationsindustrie (mit Sitz in Suresnes bei Paris) entwickelt hat. Die Nachrichtenagentur wurde 1987 in "Havas S.A." umbenannt. 1991 übernahm "Eurocom" die "RSCG" von "Peugeot" und gründete ein weltweit operierendes Werbe-Netzwerk ("Euro RSCG Worldwide", mit der Zentrale seit 1997 in New York).

"Havas" ist heute die sechstgrößte Werbeagentur der Welt. Sie wurde am 18.03.1997 (exekutiv: 1999) zu 100% von "Vivendi" aufgekauft und in "Vivendi Universal Publishing" ("VUP") umbenannt; die Namensrechte für „Havas“ wurden 2002 erworben, am 23.5.2002 benannte sich die Firma um. Am 4.4.2000 wurde für der international anbietende Marketing-Agentur Snyder Communications, Inc. (SNC) für 2,1 Milliarden US-$ übernommen. Nach einer Reorganisation entstanden drei große Abteilungen – die "Euro RSCG Worldwide" („integrierte Kommunikationskonzepte“); "MPG" („Medien- und Programmentwicklung, Programmhandel“) and "Arnold Worldwide Partners2 („Werbung“). Das Firmenkonglomerat ging im Juli 2004 in den Besitz des Geschäftsmanns "Vincent Bolloré" über, der "VUP2 mit seiner Firma Lagardère zu dem neuen Gebilde "Editis" verschmolz, an dem er einen Anteil von 26,41% kontrolliert. U.a. gehören die Fernsehsender "Canal Plus" und "CLT" zum Havas-Konzern (Stand: 2006); 2005 beschäftigte Havas mehr als 14.000 Menschen; im gleichen Jahr erwirtschaftete die "MPG" ("Media Planning Group", die Programmhandel-Agentur der Havas-Gruppe) mit 2.450 Mitarbeitern einen Umsatz von 11 Milliarden US-$.

Referenzen: "Agence France-Press" ("AFP")


(E?)(L?) https://de.wikipedia.org/wiki/Charles-Louis_Havas

Charles-Louis Havas (* 5. Juli 1783 in Rouen; † 21. Mai 1858 in Bougival) war ein französischer Publizist und Gründer des Bureau Havas, der heutigen Nachrichten- und Presseagentur Agence France-Presse (AFP) sowie des PR-Konzerns Havas Group.
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Sein gleichnamiger Vater war Geschäftsmann, Herausgeber einer lokalen Zeitung und wirkte als Beamter im gehobenen Dienst für die französische Regierung. Dadurch erhielt auch Charles-Louis Havas Junior Zugang zu allen Ministern, die ihm häufig vertrauliche Informationen mitteilten. Havas galt bereits zu seinen jungen Jahren als Mann mit sehr guten sozialen Kontakten. Er beherrschte die französische, deutsche und englische Sprache fließend und konnte zudem etwas Griechisch und Latein.
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Redensart

Die Redensart "Das ist ein Havas" (Bedeutung: "Das ist eine Lüge, Unsinn oder Schmarren") ist vor allem in der Schweiz gebräuchlich. Die frühere französische Nachrichtenagentur "Havas" lebt noch heute in vieler Munde wegen ihrer Falschmeldungen während des Ersten Weltkrieges unrühmlich fort.


(E?)(L?) https://de.wikipedia.org/wiki/Havas

Die Havas Group ist eines der größten weltweit agierenden Agentur-Netzwerke mit mehr als 20.000 Mitarbeitern in über 100 Ländern. Sitz der Havas Group ist Puteaux in Frankreich.

"Havas" entstand aus der ersten französischen Nachrichtenagentur, die im Jahr 1835 von "Charles-Louis Havas" gegründet wurde. Nach dessen Tod (1858) von seinem Sohn "Auguste Havas" (1813–1889) fortgeführt, wurde sie 1879 in eine Aktiengesellschaft umgewandelt. Die Werbesparte leitete ab 1900 Léon Rénier in enger Zusammenarbeit mit der Société générale des annonces. In den Jahren 1889, 1899 und 1909 wurden Abkommen über eine Zusammenarbeit mit der Agentur Bernhard Wolff, Reuters und Associated Press erneuert. Während des Ersten Weltkriegs hatte Havas einen halbamtlichen Status.
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(E?)(L?) https://woerterbuchnetz.de/?sigle=Meyers#1

Agence Havas, s. Telegraphenbureaus.

Telegraphenbureaus (Telegraphenkorrespondenzbureaus, auch kurz Korrespondenzen, Telegraphenagenturen, Agences), Einrichtungen zur schnellen Verbreitung politisch oder wirtschaftlich wichtiger Nachrichten.
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Das Telegraphenbureau "Agence Havas" in Paris war ursprünglich, seit 1839, ein Anzeigengeschäft, dem mit der Entwickelung der Telegraphie noch unter Ludwig Philipp ein telegraphischer Nachrichtendienst von seinem Begründer "Charles Havas" angegliedert wurde und das nach dessen Tode (1858) sein Sohn "Auguste Havas" (gest. 17. Nov. 1889) bis 1879 fortführte; dann wurde die "Agence Havas" Aktiengesellschaft, die jetzt über ein Kapital von 8,5 Mill. Frank verfügt. Das italienische Telegraphenbureau "Agenzia Stefani" wurde 1854 von "Wilhelm Stefani" gegründet, siedelte 1865 nach Florenz über und hat seit 1870 seinen Sitz in Rom; es hat Korrespondenten in ganz Italien und die italienische Regierung benutzt es für ihre Nachrichten. Noch vor 1870 schlossen die Telegraphenbureaus von Wolff, Reuter und Havas Verträge, die ihre Geschäftsgebiete und gegenseitigen Leistungen festlegten, auch nahmen sie nach und nach die Telegraphenbureaus anderer Staaten in den Rahmen dieser Verträge auf.
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Erstellt: 2022-03

I

-is
-es (W3)

(E?)(L?) https://www.idiotikon.ch/wortgeschichten/waggis

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Die Endung "-is", "-es" schliesslich ist in den deutschen Dialekt recht üblich, um einen Menschen negativ zu charakterisieren. Weitere Beispiele aus dem schweizerdeutschen Wortschatz sind Hübsch farbig-kräftige Wörter, nicht wahr?


Erstellt: 2022-02

J

K

L

Lool
Lööl
Lööli
Löu
Lollbruder
Lölle
Lolles
Lollhart (W3)

Die meist als Schimpfwort gebrauchten Bezeichnungen schweiz. "Lool", "Lööl" und weitere Varianten, mit der Bedeutung dt. "Dummkopf", "Einfaltspinsel" werden in die Familie um die lautmalerischen dt. "lallen" = dt. "undeutlich sprechen" und dt. "lullen" = dt. "leise singen" eingeordnet. Familienmitglieder sind auch dt. "Lollbruder" und "Lollhart", als Bezeichnungen für einen "(ungelehrten) Mönch", vermutlich, weil er die lateinischen Texte nur sinnlos nachplapperte oder gar verunstaltete. Im 19. Jh. sollen in Hessen noch der "Lölle" = dt. "unnützer, unfügsamer Mensch" und der "Lolles" = dt. "fahrlässige, träge Person" gelebt haben.

In der Internet-Kommunikation steht "LOOL" für engl. "Laughing Outrageously Out Loud".

Weiterhin gibt es ein engl. "Lool" = engl. "A vessel used to receive the washings of metallic ores".

(E?)(L?) https://www.idiotikon.ch/wortgeschichten/loeli

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Das Wort ist schon seit mehreren Jahrhunderten geläufig. Der älteste bekannte Beleg stammt aus Südbaden: «Sie würfft im den korb nider und sagt: Sih da, löll! faß den korb balt an!» (1414/20). Die erste Bezeugung auf (heute) schweizerischem Boden kommt aus Kriessern im St. Galler Rheintal: «Hans Gächter, genannt Löll» (1486). In Anshelms Berner Chronik finden wir den Lolfätzen: «Do sprach Maria zornklich zuo irer Kathrinen: Hei, der tüfel ist im lolfätzen! schlach den verfluochten lolfätzen ins antlit! Das tät si, dass im ein back 8 tag geschwollen bleib» (1526/40).

Ausschliesslichkeit können wir Alemannen allerdings nicht beanspruchen: Im spätmittelalterlichen Frankfurt verstand man unter "Lölle" einen «unnützen, unfügsamen» Menschen, und in Oberhessen war im 19. Jahrhundert der "Lolles" eine «fahrlässige, träge» Person. Doch scheint das Wort im Hessischen inzwischen ausgestorben zu sein – sodass heute nur noch wir Schweizer, Südbadener und Vorarlberger en "Lööli" oder e "Löu" sein können.


(E?)(L?) https://www.netlingo.com/word/lool.php

"LOOL" - "Laughing Outrageously Out Loud"

An acronym or text message used in online chat, IM, e-mail, blogs, or newsgroup postings.


(E?)(L?) https://www.yourdictionary.com/lool

Engl. "Lool"

A vessel used to receive the washings of metallic ores.


Erstellt: 2022-03

M

N

O

P

Q

R

S

Schorsch Gaggo
Schorsch Ggaggo (W3)

Zum ersten Mal nachweisbar ist "Schorsch Gaggo" als Titel für eine von 1948 bis 1976 erschienene Bassler Fasnachtszeitung. Vielleicht sollte damit auch schon auf "Kakao" angespielt werden, der um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert ein beliebtes Stärkungsmittel war.

Der personifizierte "Schorsch Gaggo", "Schorsch Ggaggo" scheint dann in einem Einakter «Brutwärbig» von Friedrich Schwab das Licht der (Bühnen-)Welt erblickt zu haben. Dort hört man im Jahr 1950 den Ausruf "I bi der Schorsch Cacao". Ein Jahr später erscheint der "Fliegerfunker Schorsch" von Waldemar Schlittler und Karl Schwarz. Der tollpatschige Held Paul Locher will Fliegersoldat werden und wird in der Rekrutenschule vom Leutnant angeschnauzt: "Was für ein Schorsch Gaggo ist das auch wieder?" – ein Name, der an ihm haften bleibt. Danach reist der "Schorsch Ggaggo" im Kasperlitheater nach Afrika.

(E?)(L?) https://www.academia.edu/5959696/_De_Schorsch_Gaggo_reist_uf_Afrika_Postkoloniale_Konstellationen_und_diskursive_Verschiebungen_in_Schweizer_Kindergeschichten

"De Schorsch Gaggo reist uf Afrika". Postkoloniale Konstellationen und diskursive Verschiebungen in Schweizer Kindergeschichten

in Patricia Purtschert / Barbara Lüthi / Francesca Falk (Hg.): Postkoloniale Schweiz. Formen und Folgen eines Kolonialismus ohne Kolonien. Bielefeld transcript 2012


(E?)(L?) https://www.aargauerzeitung.ch/limmattal/wenn-schorsch-gaggo-das-negermeitli-susu-besucht-so-gehen-limmattaler-bibliotheken-mit-rassistischen-inhalten-um-ld.1275053

DISKRIMINIERUNG

Wenn Schorsch Gaggo das «Negermeitli Susu» besucht: So gehen Limmattaler Bibliotheken mit rassistischen Inhalten um

Nicht selten stolpern Eltern beim Vorlesen älterer Kinderklassiker auf heute nicht mehr gebräuchliche Wörter, darunter das N-Wort. Viele Bibliotheken der Region sehen solche Werke als wichtige Zeitzeugnisse an.


(E?)(L?) https://www.berndeutsch.ch/words/18713?stack=%5B%5D&page=634

Schorsch Gaggo / Schorsch Ggaggo

Bedeutung: derjenige arme Kerl, der in jeder Gruppe oder Gemeinschaft stets und in jeder Beziehung an letzter Stelle steht. Derjenige, der immer alles ausfressen muss, was die andern eingebrockt haben.


(E?)(L?) https://www.idiotikon.ch/wortgeschichten/schorsch-ggaggo

Schorsch Ggaggo

This Fetzer Donnerstag, 18. Juli 2019

Illustration von Tizian Merletti

Ein "Schorsch Ggaggo" ist ein Ewigdummer, ein Sündenbock, ein Verlierer, der für andere den Kopf hinhält – «Ig ha lang gnue der Schorsch Ggaggo gspilt!», ruft also aus, wer sich nicht mehr alles bieten lassen will, wessen Gutmütigkeit überstrapaziert wurde. Aber kann man das heute überhaupt noch sagen oder ist der "Schorsch Ggaggo" eigentlich dasselbe wie der Neger im Umzug, nämlich der Dumme als rassistisches Zerrbild eines Schwarzafrikaners?

Das könnte man vermuten, denn der heute wohl bekannteste "Schorsch Ggaggo" reist im Kasperlitheater auf der Suche nach Schokolade nach Afrika zum Negerkönig Krambambuli und zum schnusigen Negermeiteli Susu. Die Assoziation verbindet natürlich die braune Farbe von Schokolade mit der dunklen Hautfarbe. Zweifellos ist diese Geschichte von 1970 mit ihrem klischierten Afrikabild aus heutiger Sicht in Sachen politischer Korrektheit unbedarft, ja rassistisch. Was man aber in der Erinnerung an die eigene Kindheit mit den Kasperlitheatern leicht durcheinanderbringt: Der Reisende, "Schorsch Gaggo", ist gar kein Schwarzer, sondern ein bleichgesichtiger Schweizer Einfaltspinsel. Und erfunden hat der Autor Jörg Schneider weder die Figur noch ihren Namen.

Erstmals fassbar wird "Schorsch Gaggo" mit einer Basler Fasnachtszeitung, die 1948 bis 1976 unter diesem Namen erschien, möglicherweise in Anspielung darauf, dass "Kakao" um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert ein beliebtes Stärkungsmittel am Morgestraich war. Vielleicht spielt auch schon eine jüngere Bedeutung von "Kakao" hinein, die sich in Redensarten wie im "Ggaggo usse" «abgeschieden, in der Unwirtlichkeit», "dur de Ggaggo zie" «schlecht machen, zum Narren halten», "im Ggaggo laa" «im Stich lassen», "merci Ggaggo" «nein danke» zeigt. "Schorsch" hingegen, natürlich der französische "Georges", ist ebenso wie "Schang" ("Jean") eine Bezeichnung für einen «Burschen, Kerl», vor allem, wenn er etwas unbeholfen, ungeschickt, gutmütig beschränkt ist. Beliebte Taufnamen nehmen gern solche abwertenden Bedeutungen an.

Was aber verbindet den Namen einer Fasnachtszeitung mit einer weit verbreiteten Bezeichnung für Verlierertypen? Die verfügbaren Belege für die allgemeine Wortverwendung setzen 1950 mit dem Ausruf «I bi der Schorsch Cacao» in Friedrich Schwabs Einakter «Brutwärbig» ein. 1951 erschien dann «Fliegerfunker Schorsch» von Waldemar Schlittler und Karl Schwarz. Die Hauptfigur Paul Locher wünscht sich nichts sehnlicher, als Fliegersoldat zu werden. Leider stellt er sich in der Rekrutenschule tollpatschig an, und als er wieder einmal nicht in Reih und Glied steht, herrscht ihn ein Leutnant an: «Was für ein Schorsch Gaggo ist das auch wieder?» – ein Name, der an ihm haften bleibt. Dieses damals wohl ziemlich bekannte, heute in Vergessenheit geratene Buch dürfte das Vorbild aller späteren "Schorsch Ggaggo" gewesen sein und auch den Afrikareisenden im Kasperlitheater inspiriert haben, womit sich die Assoziation von Kakao, dunkler Hautfarbe und Dummheit als sekundär erweist. Noch 1980 werden im «Beobachter» Velofahrer, die ein Ärgernis darstellen, als "Schorschgaggo" bezeichnet. Den Karrieresprung von der literarischen Figur in den allgemeinen Wortschatz aber teilt sich "Schorsch Ggaggo" mit dem schweizerdeutschen "Bünzli" «Spiessbürger», dessen Ursprung in der Figur von "Züs Bünzlin" in Gottfried Kellers Novelle «Die drei gerechten Kammacher» von 1856 liegt.


(E?)(L?) https://soundcloud.com/dan-the-man75/kasperlitheater-n-7-de

Originalausschnitt des Schweizer Kasperlitheaters "De Schorsch Gaggo reist uf Afrika".

Die Aufnahmen wurden 1970 gemacht, also lange bevor das Schweizervolk zu einem Drittel SVP wählte...

Auf Druck der Öffentlichkeit, wurde dann in den politisch korrekten 90er-Jahren eine Ebenso (...) politisch korrekte Version produziert. Statt "Negermeitli“ hiess es ab sofort nur noch "Afrikanermeitli". Der Gaggo durfte „bleiben“.

Wir hören hier allerdings, und wie eingangs bereits erwähnt, das Original aus dem Jahre 1970. Weniger, um nicht zu sagen überhaupt nicht, aus ideologischen Gründen nein, vielmehr als eine Art zeitgenössisches Dokument im Stile eines Dr. Guido Knopp. Dafür steht er mit seinem Namen.


(E?)(L?) https://de.wikipedia.org/wiki/Kasperli_%28H%C3%B6rspiel%29

...
Kasperlis Abenteuer «De Schorsch Gaggo reist uf Afrika» kam wegen Ausdrücken wie «Negerhäuptling» unter Rassismus-Verdacht. So wurde aus einem «Negermeitli» („Negermädchen“) ein «Afrikanermeitli» („Afrikanermädchen“).

Der Name «Schorsch Gaggo» stammt übrigens nicht von Jörg Schneider; er taucht erstmals 1948 in einer Basler Fasnachtszeitung auf.
...
De Schorsch Gaggo reist uf Afrika - Schorsch Gaggo, Häuptling Krambambuli, Susu, Delphin Tomi, Löi Leo, Kasperli


(E?)(L?) https://wortgeschichten.tumblr.com/post/186371881724/wortgeschichte-nr-122-schorsch-gaggo

Von Zeit zu Zeit erklärt hier ein Redaktor des «Schweizerischen Idiotikons» ein schweizerdeutsches Wort – und manchmal auch ein bisschen mehr...


(E?)(L?) https://www.youtube.com/watch?v=ciu7PoteXas

KASPERLITHEATER: DR SCHORSCH GAGGO GOHT UF AFRIKA (MUNDART HÖRSPIEL AUF SCHWEIZERDEUTSCH)


Erstellt: 2022-03

Schreckgestalten (W3)

(E?)(L?) https://www.idiotikon.ch/wortgeschichten/babau
In diesem Artikel findet man einige Schreckgestalten, die Kinder holten, wenn sie abends noch draussen unterwegs waren.





Erstellt: 2022-03

Sirach
sirache (W3)

(E?)(L?) https://www.idiotikon.ch/wortgeschichten/sirach-und-sirache

Sirach und sirache

Christoph Landolt Mittwoch, 24. Oktober 2012

... «Sirach» und «sirache» ... gehen auf das biblische bzw. apokryphe Buch "Jesus Sirach" zurück, in dem mehrfach zur Sanftmut gemahnt und vor Streit gewarnt wird. Offenbar wurden die Weisheiten im Buch "Jesus Sirach" und vor allem die Warnung vor Streit so häufig gepredigt, dass sich der Name "Sirach" verselbständigt hat und seither stellvertretend für Zank verwendet werden kann. «I Sirach choo» bedeutet «in Streit geraten», «im Sirach sy» heisst «streiten», und das Verb «sirache» meint «schimpfen, fluchen, toben». Dass damit der Name von jemandem, dem es so dringend um das Vermeiden von Hader gegangen war, ausgerechnet zum Synonym für Unfrieden geworden ist, entbehrt nicht einer gewissen Ironie...


Erstellt: 2022-03

T

U

V

W

Wackes
Wagges
Waggis
vagus
wagge
waggen
wacke
wacken (W3)

Als gebürtiger Saarländer habe ich die Bezeichnung "Wackes", plur. "Wackesse" für die elsässischen und lothringischen Nachbarn und Grenzgängernoch des öfteren gehört. Heute ist diese Bezeichnung nur noch äußerst selten zu hören. Nun habe ich aber im schweizer Idiotikon einen Artikel gefunden, der diese Bezeichnung in einen größeren Zusammenhang stellt.

Die verschiedenen Varianten "Waggis", "Wagges", "Wackes" stehen dmnach ganz allgemein für dt. "liederlicher Mensch", "Grobian", "Rüppel", "Nichtsnutz", "Taugenichts", "Herumtreiber", "Lümmel", "Strolch". Im gesammten alemannischen Sprachgebiet scheinen diese Bezeichnungen aber noch mit verschiedenen aber sehr spezifischen Bedeutungen in Gebrauch zu sein.

Für die Herkunft der Bezeichnungen werden mindestens drei Möglichkeiten in Erwägung gezogen. So könnten sowohl lat. "vagus" = dt. "Landstreicher" als auch umgangssprachlich "wagge", "waggen", "wacke", "wacken" = dt. "wackeln", "schwanken", "sich hin und her bewegen" Pate gestanden haben. Ein anderer Hinweis spricht von einer Abkürzung für "Vagabund" = "Landstreicher", "Herumtreiber".

Als "Wackes" wird im Saarland auch ein großer Stein, "Pflasterstein" bezeichnet. - Es wäre also nicht schmeichelhaft, als "Wackeskopf" bezeichnet zu werden.

Möglich wäre auch die Anspielung auf die Brotpakete, die lothringische "Gastarbeiter" dabei hatten und die auch mit einem "Backstein" verglischen wurden.

Ein anderer Hinweis führt "Wackes" auf "Wasgau", "Wasgenwald", "Vogesen" frz. "les Vosges" (ein Gebirgszug westlich des Oberrheins) zurück.

(E?)(L?) https://www.ensheim-saar.de/ehp_44w.htm

"Wagges" - abschätzige Bezeichnung für die "Grenzlandfranzosen"


(E?)(L?) https://digital.idiotikon.ch/idtkn/id15.htm#!page/150983/mode/1up

Waggis 15,984


(E?)(L?) https://www.idiotikon.ch/wortgeschichten/waggis

Waggis

Christoph Landolt Montag, 30. März 2015

Der "Waggis" ist eine der beliebtesten Figuren an der Basler Fasnacht. Er stellt dort, ausgestattet mit einer übergrossen Nase, einen elsässischen Taglöhner in der Werktagstracht eines Gemüsebauern dar. Woher das Wort kommt, ist allerdings umstritten.

Alte Quellen fehlen; erstmals schriftlich belegt findet sich der "Waggis" im Jahre 1870 in der Schweizer Zeitschrift «Gwunderchratte». Das Wort kommt in den Varianten "Waggis", "Wagges", "Wackes" und ähnlich aber in weiten Teilen des deutschen Sprachgebietes vor – in der Nordwestschweiz, im Elsass, in Lothringen, Luxemburg, Saarland, Rheinland-Pfalz, Hessen, Baden-Württemberg, Teilen Bayerns, Thüringen und Südostsachsen. Als Bedeutungen geben die Wörterbücher zumeist "liederlicher Mensch", "Grobian", "Rüppel", "Nichtsnutz", "Taugenichts", "Herumtreiber", "Lümmel", "Strolch" und Ähnliches an; weitere, nur regional vorkommende Bedeutungen sind "kleines oder dickes Kind", "(untersetzter) kräftiger Kerl", "plumper Mann", "Bahnarbeiter" oder "Saarschiffer", und last but not least kommt bzw. kam der Begriff verbreitet als Schimpfwort für die "Elsässer" und "Lothringer" vor.

Für die Herkunft des Wortes gibt es zwei Haupterklärungen, die beide von Baslern initiiert worden sind.

Der Basellandschäftler Sekundarlehrer Gustav Adolf Seiler führte in seinem Basler Mundartwörterbuch von 1879 "Waggis" auf

lateinisch "vagus" «Landstreicher»

zurück, eine Erklärung, die von anderen Wörterbüchern aufgegriffen wurde und geradezu höchste Weihen erhielt, als sie um 1960 herum von Walther Mitzka in seine Bearbeitungen von Kluges «Etymologischem Wörterbuch der deutschen Sprache» aufgenommen wurde.

Die andere Erklärung sprach erstmals 1902 der baselstädtische Volkskundler Eduard Hoffmann-Krayer an, und weiter ausgeführt wurde sie 1963/4 vom Freiburger Germanisten Otmar Werner. Hiernach liegt "Waggis", "Wackes" das schriftdeutsch zwar ausgestorbene, dialektal aber da und dort noch lebendige

[dt., allem., umgsspr.] "wagge", "waggen", "wacke", "wacken" = "sich hin und her bewegen", "wackeln", "schwanken"

zugrunde.

Die zweite Erklärung hat doch sehr viel für sich. Ein "Waggis", "Wackes" im Sinne von «Tunichtgut, Lümmel, Rüppel» ist demzufolge jemand, der «umherwackt», also umherzieht bzw. herumlungert, statt einer anständigen Arbeit nachzugehen. Und der "Wackes" in der Bedeutung «dicker Mensch» oder «kleines Kind» ist jemand, der herumwackelt. Dass die Deutschen ihre 1870/71 gewonnenen linksrheinischen Mitbürger als "Wackes" bezeichneten, wirft also kein gutes Licht auf das deutsch-elsässische Verhältnis...
...


(E?)(L?) https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/rsrec/sn/shwb/entry/Wackes

"Wackes"


(E?)(L?) https://dico.uni.lu/#2

"Wackes" M.:


(E?)(L?) https://woerterbuchnetz.de/?sigle=DWB#1

"WACKES", m. im Elsasz für einen gemeinen, groben menschen, einen nichtsthuer üblich. Ch. Schmidt 113 denkt an abkürzung von "vagabund" (wofür auch "waggebumm" gesagt wird), die endung "-es" müszte dann von andren wörtern verwandter bedeutung übernommen sein. auch in Basel ist "waggis" üblich. Seiler 308.


(E?)(L?) https://woerterbuchnetz.de/?sigle=ElsWB#0

"Wackes", "Wagges" ["Wàkes" allg.] m.

1. "Strassenlümmel", "Range", "Bummler", "Schlingel", "Strolch", "Taugenichts", "schlimmer Kerl", "liederlicher Mensch", "leichtsinniger Mensch, der zu Spott, Unordnung und Rauflust geneigt ist" und einen Abscheu hat vor jeder regelmässigen Beschäftigung. Vgl. köln. Drückes u. frz. voyou. — Abgel. von lat. "vagus" und wohl zuerst in Str. entstanden, wo solche Abkürzungen auf "–es" ziemlich häufig sind, s. Art. "–es" und vgl. Pfaff, Paul u. Braune Beitr. 15, 189.

E liederlicher W. allg. Dis ist jetz e rëchter W. Str. K. Hf. Betschd. Lon nur denen noch zwei Johr so furtmachen, no ist s e usgemachter W. Lützelstn. ‘e gsunder Wackes’ Bube, junger Bursche Froelich Holzh. 3. ‘E bsundre Bummler han mer hie, Mer duet ’ne Wackes nenne; Uf Plätze, in de Gasse kann Merr sehn erum ’ne renne, D Händ in de Hosse, d’ Kapp im Gnick, Im Muul e-n-ird're Klowwe, Un d’ Streich, wo er de-n-ehrlje Lyt /Bd. 2, Sp. 808a/ Anduet, wurd Nieme lowwe’ Aug. Schneider Str. Wochenbl. 1883, Nr. 92.

2. "männl. Glied" Rixh. — Basel 308, wo auch Sunggeujerwaggis auf Entlehnung aus dem Els. hinweist.


(E?)(L?) https://woerterbuchnetz.de/?sigle=LothWB#1

"Wackes" ["wàkes" Fa. u. s.; "wàges" Pfb.] m. "Taugenichts", "Strolch", "liederlicher Mensch": das isch e rechter W.! — ElsWb els. 2, 807 "Wackes" - lat. "vagus".


(E?)(L?) https://woerterbuchnetz.de/?sigle=PfWB#1

"Stadtwackes" m. : Schimpfw. für einen Städter, -wagges [LA-Wollmh]. ElsWb Els. II 808. —

"Wackes" m.: Aus lat. "vagus" = "Landfahrer" (Kluge-Mitzka21 830 Wolf 6143 Christmann in PfH 1955 158). — RhWb Rhein. IX 177/78; LothWb Lothr. 527; ElsWb Els. II 807/08; SchwäbWb Schwäb. VI 332.

"Wagges" "Herumtreiber", "Elsässer" s. PfWb "Wackes".


(E?)(L?) https://woerterbuchnetz.de/?sigle=RhWB#13

"Wackes" I = "grosser Stein" s. bei "Wacken".

"Wackes" II PfWb ElsWb LothWb das Wort, ursprüngl. in Strassburg "Bummler" u. dann Neckn. für den "Elsässer" in der Nachbarschaft (Schweiz, Baden, Württemberg, Lothringen, in der Pfalz, im Saargeb. u. in Bitb auch für den "Lothringer"); Rhfrk, Mosfrk "wages", sonst "wakes", Pl. "Wakese", "Wakesen", "Wakeser" m.: verächtl.


(E?)(L?) https://woerterbuchnetz.de/?sigle=Wander#1

"Wackes" - Es ist nur Wackes.

Strasburger Bezeichnung für "Pöbel". "Wackes" ist eine Abkürzung des elsässischen Wortes "Wackebums" und dieses eine Verstümmelung von "vagabonds". (Illustr. Zeitung, Nr. 1425, S. 282.)


(E?)(L?) https://www.yourdictionary.com/search/result?q=wackes

("Wackes"), "Wacke" meaning: (geology) A soft, earthy, dark-coloured rock or clay derived from the alteration of basalt.
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(E1)(L1) http://books.google.com/ngrams/graph?corpus=8&content=Waggis
Abfrage im Google-Corpus mit 15Mio. eingescannter Bücher von 1500 bis heute.

Dt. "Waggis" taucht in der Literatur nicht signifikant auf.

(E?)(L?) http://corpora.informatik.uni-leipzig.de/


Erstellt: 2022-02

Wie man vor 500 Jahren gefrotzelt und beleidigt hat... (W3)

(E?)(L?) https://www.idiotikon.ch/wortgeschichten/beschimpfungen

...
Worterklärungen


Erstellt: 2022-03

X

Y

Z