Etymologie, Etimología, Étymologie, Etimologia, Etymology, (griech.) etymología, (lat.) etymologia, (esper.) etimologio
CH Schweiz, Suiza, Suisse, Svizzera, Switzerland, (esper.) Svislando, Svisio, Svisujo - Schweizerische Eidgenossenschaft - Confoederatio Helvetica
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Kindergarten (W3)

Das Deutsche nimmt seit jeher Wörter aus anderen Sprachen auf (von "Computer" bis "Perestroika") und wird dadurch bereichert. Wer mit anderen Sprachen zu tun hat, stößt ab und an auf Wörter, die aus der Muttersprache – vielleicht auch mit kleinen Unterschieden und in Varianten – bekannt sind. In technischen Bereichen dienen "eijsberg", "nikel" oder "talweg" und viele andere seit jeher der internationalen Verständigung. Uns begegnen "kindergarten" oder "ruksak" in vielen Sprachen wie im Englischen, Französischen oder Schwedischen, aber auch Adjektive wie "fein"("a") im Ukrainischen oder das umgangssprachlich verwendete Satzfragment "wasiss"/"vasistas" in einigen Nachbarsprachen. Gerade diese Sprachkontakte führen seit Jahrhunderten zu gegenseitigen Beeinflussungen und Vermischungen, ein aktuelles "tschüs", "tschjus", "tschjussowitschko" wird aufgrund der positiven Assoziationen im touristischen Alltag vielerorts verstanden.

(E?)(L?) https://www.dialektwoerter.ch/ch/c.html

Chegelischüeler - Kindergartenschüler


(E?)(L?) https://www.dialektwoerter.ch/ch/g.html

Gvätti(schuel) - Kindergarten


(E?)(L?) https://beat.doebe.li/bibliothek/w00864.html

Kindergarten

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(E?)(L?) https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/010401/2012-06-13/

"Kindergarten"

Version vom: 13.06.2012

Autorin/Autor: Heinrich Nufer

"Kindergärten" bilden einen Teil der "Kindertagesstätten", die für Kinder im Vorschulalter auch "Kinderhorte" und "Kinderkrippen" umfassen. "Kindergärten" werden von 4- bis 6-jährigen Kindern besucht (Kindheit). Diese haben ein Anrecht auf Vorschulbildung. Der Besuch dieser Einrichtung, deren Träger Gemeinden und Private sind, und die eine zunehmend integrative Funktion in einer multikulturellen Gesellschaft ausübt, ist freiwillig.

Der "Kindergarten" in seiner heutigen Form blickt auf eine lange Geschichte zurück, die bis in die Aufklärung reicht. Bereits 1780 skizzierte Johann Heinrich Pestalozzi in seinem Erziehungsroman «Lienhard und Gertrud» die Idee eines "Kinderhauses" für bedürftige Kinder, denen neben Betreuung auch ein altersgemässes, einfaches Bildungsangebot zugute kommen sollte. 1826 wurde in Genf nach dem Vorbild der englischen "Infant school" eine Betreuungseinrichtung für Kinder eröffnet – die erste auf dem europäischen Kontinent –, deren Eltern aus ökonomischen Gründen einem Broterwerb nachgehen mussten. Unterstützt durch die Schweizerische Gemeinnützige Gesellschaft (SGG) fand die Idee Widerhall in der ganzen Schweiz. 1830 wurde in Zürich die erste "Kleinkinderschule" für Arme eingerichtet, die sich zur Anleitungsstätte für viele ähnlichen Vorhaben entwickeln sollte. In der Folge wurden diese beiden Musterschulen, welche eher Bewahranstalten (Anstaltswesen) gegen schädliche Einflüsse als kindgerechte Bildungseinrichtungen waren, in vielen Regionen der Schweiz nachgeahmt. Eine eigentliche Ausbildung für die Lehrerinnen bestand jedoch nicht (Lehrerseminar).

Im Kanton Tessin wurde 1844 in Lugano die erste "Scuola dell'infanzia" (Asilo Ciani) gegründet. Die "Kindergärten" der italienischen Schweiz lehnten sich stark an entsprechende Entwicklungen in Italien an, im 20. Jahrhundert unter anderem an die Pädagogik Maria Montessoris. Oftmals wurden Kinder bereits im Alter von zwei bis drei Jahren aufgenommen. Sie blieben über Mittag im sogenannten "Asilo infantile" und wurden dort verpflegt. Um die Mitte des 19. Jahrhunderts zählte man in der gesamten Schweiz bereits 127 "Kleinkinderschulen", welche insgesamt 5000 Kinder im Alter von zwei bis fünf Jahren betreuten. Diese Schulen erfreuten sich eines regen Zuspruchs aus allen Bevölkerungskreisen und wurden, trotz grosser Kinderzahlen und didaktischer Mängel, hoch geschätzt.

Friedrich Froebels Idee eines "Gartens für Kinder" löste eine erste vorschulische Reformbewegung aus und bildete den Grundstein für die moderne Vorschulerziehung. Der erste nach dem Froebelschen Konzept des «natürlichen Unterrichts» ausgerichtete "Kindergarten" in der Schweiz wurde 1845 in Riesbach eröffnet. Froebels Ideen wie auch die von ihm entwickelten Spielmaterialien beeinflussten viele der bestehenden "Kleinkinderbewahranstalten" und "Kleinkinderschulen". Der eigentliche Durchbruch der "Froebel-Kindergärten" gelang erst mit der Gründung von Ausbildungsstätten für Kindergärtnerinnen. Ehemalige Zöglinge des St. Galler Waisenhauses wurden in Deutschland nach den Ideen Froebels ausgebildet; das 1873 in St. Gallen eröffnete Kindergärtnerinneninstitut wird heute als «Mutterhaus der deutschschweizerischen Kindergärten» bezeichnet. Es entstand eine eigentliche, von Waisenhausleitern und regionalen gemeinnützigen Gesellschaften getragene Welle von Kindergartengründungen.

In der französischsprachigen Schweiz verbreiteten sich die "Ecoles enfantines" dank der Impulse aus dem Kanton Genf, der die "Kindergärten" im Schulgesetz von 1848 zu einem Bestandteil des Schulwesens erklärte und diese staatlich subventionierte. Damit wurde eine intensive Verbindung von Kindergarten und Schule geschaffen. Die Distanz zum Schulischen blieb hingegen, trotz reformpädagogischer Einflüsse, für die deutschschweizerischen "Kindergärten" bis in die 1970er Jahre charakteristisch. Die damals einsetzende Vorschulreform bewirkte eine deutliche Aufwertung des Kindergärtnerinnenberufes. In Bern beispielsweise werden die Kindergärtnerinnen seit 2001 gemeinsam mit den Primarlehrkräften ausgebildet. In jüngster Zeit laufen in verschiedenen Kantonen Schulversuche, die den "Kindergarten" und die Unterstufe der Primarschule gemäss dem Projekt Basisstufe zusammenlegen.
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(E?)(L?) https://search.ortsnamen.ch/de?query=kindergarten

Treffer: 19


(E?)(L?) https://search.ortsnamen.ch/de?query=kindergartenweg

Treffer: 6


(E?)(L?) https://search.ortsnamen.ch/de?query=kindergartenstrasse

Treffer: 2


(E?)(L?) https://bop.unibe.ch/linguistik-online/article/view/536/901

Hochdeutsch im Kindergarten

Mathilde Gyger (Liestal)

1 Einleitung

Hochdeutsch als Unterrichtssprache ist durch den 2003 von der EDK Plenarversammlung verabschiedeten "Aktionsplan PISA 2000" zu einem zentralen Thema der angewandten Linguistik und Sprachdidaktik geworden. Die Schulbehörden bekennen sich zu einer neuen Gewichtung: Aktualisierte Lehrpläne und interkantonale Vereinbarungen postulieren die prioritäre Förderung der Standardsprache "ab Beginn Kindergarten und während der ganzen obligatorischen Schulzeit" (Kanton Solothurn 2006: 7), den weitgehenden Verzicht auf die Mundart (Zürcher Lehrplanüberarbeitung, Bachmann/Peyer 2004: 15) oder formulieren wie der Kanton Nidwalden gezielte Empfehlungen zu Standardsprache im Kindergarten (2004). In zahlreichen Gemeinden werden Pilotversuche auf der Vorschulstufe durchgeführt.
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(E1)(L1) http://books.google.com/ngrams/graph?corpus=8&content=Kindergarten
Abfrage im Google-Corpus mit 15Mio. eingescannter Bücher von 1500 bis heute.

Dt. "Kindergarten" taucht in der Literatur um das Jahr 1720 / 1860 auf.

Erstellt: 2022-12

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wikipedia.org - G
Germanismen - Rätoromanisch

(E?)(L?) https://de.wikipedia.org/wiki/Germanismus

Eine Sprache mit sehr hohem Anteil an Germanismen ist das Rätoromanische. Germanismen im Rätoromanischen entstanden durch den engen Sprachkontakt seit dem Mittelalter und die Zweisprachigkeit der Rätoromanen. Die Germanismen im Rätoromanischen decken die ganze Bandbreite von stark abgewandelten, zum Teil nicht mehr als fremd empfundenen Lehnwörtern (Beispiel "Wald") bis wenig abgewandelten Fremdwörtern (Beispiele "festnetz", "kraftraum", "gleiti") ab. Das erste Beispiel des schon früh übernommenen deutschen Wortes „Wald“ zeigt den Reichtum der Anpassungsvarianten: "guaud" (Rumantsch Grischun), "uaul" (Sursilvan), "gòld" (Sutsilvan), "gôt" (Sursilvan) und "god" (Vallader und Putèr). Das zweite Beispiel des sutsilvanischen "gleiti" für deutsch „bald“ steht für eine der zahlreichen Übernahmen, die nicht aus dem Hochdeutschen, sondern aus dem Schweizerdeutschen erfolgen (Schweizerdeutsch "glëiti", "glëitig" oder "glaitig" für hochdeutsch „schnell“, „bald“). Manche Germanismen stehen in ständiger Konkurrenz zu Synonymen der eigenen Sprache und stehen dem Phänomen des Code-Switching nahe (Beispiel "ils martels" im Austausch mit "ils hammers").


Erstellt: 2020-11

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